Kapitel 2

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Dominik

Nächster Tag. Hannah in meinem Kopf. Nein, ich mag sie nicht. Ich habe von ihr geträumt, was sehr unerwünscht kam, ich jedoch nicht verhindern konnte. Und wieso sollte ich sie überhaupt mögen? Es gibt viel bessere Mädchen hier auf dieser Welt. Ich brauche Hannah nicht. Sie war zwar ein großer Teil meiner Kindheit, aber das ist, wie gesagt, Vergangenheit. Die Gegenwart ist jetzt wichtig.

Da Schule war, machte ich mich fertig und frühstückte noch hastig, um nicht zu spät in die Schule zu kommen. Schule ist nicht gerade das spannendste Thema in meinem Leben. Sonderlich gut schlage ich mich auch nicht. Aber was soll's? In der Schule traf ich auf meine Freunde und ich erzählte ihnen die Aktion von gestern.

>Du hast die echt stehen lassen?< fragte Marcel geschockt. Als Antwort nickte ich nur stolz. >Also du bist einfach weggegangen? Nachdem sie dir gesagt hat, sie liebt dich?< fragte er nochmal nach. Diesmal lachte ich nur und antwortete mit einem >Klar< . Natürlich entspricht das nicht ganz der Wahrheit. Hannah hat mir niemals gesagt, dass sie mich liebt und ich bin auch nicht weggegangen. Sie ist weggegangen. Weggelaufen. Von mir. Aber warte, wieso denke ich überhaupt an sie? Sinnlos.

Erste Stunde. Schon wieder denke ich an sie. Was ist denn mit mir los? Kein Mädchen war länger als ein Tag in meinem Kopf. Vielleicht liegt es daran, dass sie weg ist. Niemand weiß wo sie ist. Mache ich mir deswegen Sorgen? Sowas habe ich doch gar nicht nötig. Ich bin besonders und sie ist ein nichts. So sieht es aus.

> Ist dir das eigentlich egal?< flüsterte mir Marcel zu. Ich wusste was er meinte. Genervt ignorierte ich ihn und tat so, als würde ich mich auf den Unterricht konzentrieren. In dem hatte ich ja schon Übung. >Man Dominik! Sorgst du dich nicht um sie?< Marcel lies nicht locker. Ich atmete einmal tief ein, um ruhig zu bleiben. Ich spürte, wie meine Muskeln sich anspannten und mir wurde unwohl in meiner Haut. Was ging ihn das eigentlich an? Es ist doch eh mein Problem. Wenn es ein Problem wäre. >Dominik?< nun trieb er es zu weit und ich verlor die Kontrolle über mich.

>Nein, ich hasse sie. Ich hasse sie verdammt nochmal.< schrie ich und schmiss meine Sachen vom Tisch. Die Aufmerksamkeit meiner gesamten Klasse war nun auf mich gelenkt. Marcel schaute mich verwundert an. Die Hälfte der Klasse war geschockt und die andere lachte mich aus. Alles klar.

>Dominik, zum Direktor. Sofort!< befahl mir meine Mathe Lehrerin und zeigte auf die Tür. Wütend stürmte ich aus dem Klassenzimmer zur Direktion. Passiert das alles gerade wirklich wegen Hannah? Ich hoffe nicht.

>Guten Tag, Herr Muhr. Setz dich!< begrüßte mich der Direktor ernst und ich setzte mich gegenüber von ihm hin. Meine Arme verschränkte ich und wartete auf einen Vortrag des Direktors. >Störung des Unterrichts< begann er zu reden. >Hast du einen Grund dafür?< fragte er mich und lehnte sich zu mir vor.

>Mein Freund hat mich provoziert< erklärte ich ihm Augen verdrehend. Er schaute mich nicht gerade überrascht an, denn bei mir sind solche Aktionen Alltag. Nichts Neues.

>Wie du ja mittlerweile weißt, heißt das Suspendierung.< informierte mich der Direktor. Das war auch nichts Neues. Mutter anrufen, abgeholt werden, den restlichen Tag im Zimmer verbringen. Ende. Einfach. Damit der Direktor zufrieden war, nickte ich nur und ging aus der Direktion. Wie so oft, rief ich meine Mutter an und holte meine Schulsachen aus der Klasse.

15 Minuten später kam meine Mutter auch schon in der Schule an, wo sie sich mal wieder beim Direktor entschuldigte und ich im Auto auf sie wartete. Als sie dann endlich kam, musste ich ihr alles erklären, wobei ich log. Sie sollte niemals von der gestrigen Aktion erfahren. Nach einem langen Gespräch fuhren wir auch schon nach Hause.

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