7. Annäherung

404 13 0
                                    

45. Ivy's Sicht

Es war wirklich spät und Marco und Ivy hatten es geschafft weder im Aufzug noch im Treppenhaus zu knutschen, was quasi ein Fortschritt war. Es war bereits halb vier und Ivy fragte sich ob es sich überhaupt noch lohnte ins Bett zu gehen um halb acht wollte sie Ben verabschieden, der zurück nach London musste. Sie dachte über Marco nach. Eigentlich dachte sie ständig über ihn nach. Sie war zu ehrlich zu ihm und er war zu ehrlich zu ihr. Ivy fragte sich ob das alles so gut war, um objektiv zu bleiben. Es klopfte. Ivy blickte sich irritiert um und blickte auf die Uhr. Es war gleich vier. Sie ging zur Tür und machte auf. Marco blickte sie an. Er hatte sich gegen den Türrahmen gelehnt und blickte sie geradewegs an. "Meine Zimmertür ist verschlossen." "Du machst Witze?" "Nein André der Sack!" Sie grinste. "Und du kommst nicht auf die Idee, dir unten einen Schlüssel an der Rezeption zu holen?" "Ich habe einen!" Sagte er und wedelte vor ihrer Nase mit der Karte herum. "Und du kommst nicht rein?" "Nein, aber ich will auch vielleicht gar nicht wissen was er mit Montana in meinem Bett macht!" Sie lächelte. "Komm rein!" Sagte sie und schloss hinter ihm die Tür. "Dein Zimmer ist genauso groß wie das von uns!" "Ich bin eine Frau ich brauche mehr Platz!" Grinste sie. Es war totenstill im Zimmer. Ivy sah ihn an, er drehte den Kopf so das sie sein Profil sehen konnte. Ihr Herz schlug bis zum Hals. Sie traute sich nicht an ihm vorbei zu gehen. Sie blieb stehen. Marco dagegen sah sich um, ging schließlich zum Sofa und setzte sich. Er zog seine Schuhe aus und machte es sich gemütlich. Ivy blieb immer noch wie angewurzelt stehen. Ehe sie zu ihrem Bett ging und ihm Kissen und Decke holte und es ihm brachte. Ivy blickte Marco an und warf die Bettdecke auf ihn. "Meinst du, du überlebst die paar Stunden auf der Couch?" "Ich denke!" Murmelte er, sie sah zu ihm hinunter und verlor sich in seinen grünbraunen Augen. Er griff nach ihrer Hüfte und Ivys Knie versagten als er sie zu sich zog. Sie war Butter in seinen Händen, als sie sich auf seinen Schoß setzte. Er packte ihr in den Nacken und zog ihren Kopf näher an sich. "Wir sollten das nicht immer tun!" Gab sie zu. "Nicht?" "Nein es ist gegen meine Prinzipien!" Gab sie zu. "Es ist gegen meine Prinzipien es nicht zu tun!" Murmelte er und begann ihren Hals zu küssen. Ivy stöhnte auf. "This is extortion!" Murmelte sie auf Englisch, ehe sein Mund ihren fand und sie küsste. Ivys Haut brannte und ihr Herz schlug bis zum Hals. Er umschlang sie und zog sie so eng an sich wie er konnte. "Wir können nicht einfach so immer rumknutschen. Ich bin keine Sechszehn mehr!" Murmelte sie während er an ihrer Unterlippe knabberte. Er seufzte und lehnte sich zurück. "Du weißt das ich dich mag, ich will nicht das du aufhörst nach der EM. Willst du das ich dich nach einem Date frage?" Sie lächelte und ließ sich von seinem Schoß rutschen und blickte ihn an. "Wie stellst du dir das vor?" "Wenn man sich küsst?" "Nein ich meine wenn das rauskommt mit uns, was ist dann?" "Du bist erwachsen ich bin erwachsen. Du bist eine Frau ich bin ein Mann!" Er blickte an sich hinab. "Ich bin auch nur ein Kerl!" Jammerte er.

46. Marco's Sicht

Ivy saß ihm Gegenüber. Zu weit weg für seinen Geschmack. Viel zu weit weg. Er wollte sie. Alles an ihr. Sein Kopf ratterte, er wusste das sie Recht hatte das sie nicht einfach so immer übereinander her fielen und damit in irgendeiner Art und Weise ihren Job riskierten. Er musste einfach nur einen anderen Job für sie organisieren. Am besten in Dortmund. Was dachte er da nur? Nicht das sie überhaupt Geld verdienen musste, er hatte ja genug. Oh man, jetzt zweifelte er daran überhaupt gut genug für sie zu sein. Immerhin hatte sie einen zweifachen Doktortitel. Immerhin war sie eine Zicke. Oh man aber sie war echt irgendwie verdammt niedlich. Sie hatte ihren Kopf gegen die Sofalehne gelegt und blickte ihn an. Sie sah müde aus, schien aber mit sich zu kämpfen. Er selbst kämpfte mit dem Verlangen einfach über sie herzufallen. "Date sagst du?" Murmelte sie und gähnte. "Nun ja wenn Mann und Frau sich treffen, Essen oder ins Kino gehen, nennt man das in Deutschland glaube ich Date! In England heißt das glaube ich auch so!" "Ich war noch nie bei einem Date!" Gähnte sie. "Entweder es passt oder es passt nicht!" "Und woher passt es und wann nicht?" Fragte er und legte seine Hand auf ihr Bein. Ivy griff nach seiner Hand und streichelte seine langen Finger. Er bekam eine Gänsehaut und versuchte es zu ignorieren was ihm nicht gelang. Draußen ging langsam die Sonne auf und er blickte Ivy mit verträumten Augen an. "Ich weiß nicht wann es passt!" "Gott Frau du machst mich Wahnsinnig!" Brummte er. "Du willst doch echt das ich dir erst den Hintern versohle, damit du mir eine Antwort gibst!" Ivy lachte herzlich. "Die Vorstellung ist ganz nett!" Er packte sie und zog sie an sich und legte sich halb über sie. Die beiden rangelten einen Moment, ehe sie ihn küsste. Sie überrumpelte ihn fast, ehe sie sich an ihm festhielt. Ihre Hände berührten ihn am Bauch und im stockte der Atem. Schließlich packte er ihre Handgelenke und sah sie an. "Ich bin ein anständiger Kerl, Ivy. Ich bin nicht so mal hier mal da." Gab er zu. Es war nicht so als wollte er sie nicht ganz und gar nicht. Sie blickte sich um. "Oh verdammt!" Fluchte sie. Sie befreite sich von ihm und fiel fast von der Couch. "Ben wartet auf mich! Ich bin zu spät!" Marco stand auf und blickte an sich hinab. "Date!!! Überlege es dir!" Sagte er und schlich sich schließlich aus ihrem Zimmer und lief fast in die Arme von Ivys Bruder. "Störe ich?" Fragte er grinsend. Seine eisblauen Augen blickten ihn an. "Ich frage sie ständig nach einem Date, aber sie lacht mich immer nur aus!" Stotterte er. Ben blickte zu ihm hinab. Er war locker über eins neunzig. "Ivy vertraut niemanden! Das musst du dir erarbeiten." Er kramte in seiner Jacke herum und gab ihm eine Visitenkarte. "Ivy hat die Hausnummer 42. Am Wochenende ist sie in London, überlege es dir! Ruf mich an und ich sage dir wann sie wo ist!" Marco seufzte. Dafür musste er mutig sein und sich die Frage stellen ob er es wirklich wollte.

EM und andere Katastrophen / Marco ReusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt