9. Zuversicht

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65. Ivy's Sicht

Seit Ewigkeiten hatte Ivy keine Gitarre gespielt. Früher hatte sie viel Musik gemacht. Im Internat hat es dazu gehört, Musikinstrument, Fremdsprache, kultivierter Sport wie Reiten oder Fechten. Ivy hatte immer gerne Musik gemacht, war aber viel zu selten dazu gekommen. Sie hörte nach zwei Songs auf zu Klimpern. Auch Chris konnte sie nicht wirklich dazu bringen noch weiter zu singen. Ivy war melancholisch. Sie wollte gerade auf ihr Zimmer gehen als Marco mit Bastian aus dem Restaurant kam. Er lächelte und während Bastian sich woanders hinsetzte, setzte sich Marco zu ihr. Sein Geruch war augenblicklich in seiner Nase. Sandelholz und Flieder. Ivy schloss die Augen für einen Moment und inhalierte seinen Duft. Augenblicklich waren die Bilder von London wieder in ihrem Kopf. Egal wie sehr sie versuchte es zu ignorieren, desto mehr schrie sie ihre innere Göttin an das es Falsch war. "Willst du einen Schluck?" Es war der erste Satz den Marco zu ihr sagte seit sie in seinem Zimmer gewesen war. Ivy nahm ihm das Glas aus der Hand und berührte kurz seinen Finger. Sie schenkte ihm schließlich ein schüchternes Lächeln, nahm ihm das Glas ab und nippte daran. "Was ist das?" "KiBa!" Grinste er. "Was auch immer das ist!" "Kirsch Banane!" Erklärte er ihr. Ivy antwortete nichts und blickte in seine grünbraune Augen. Er strich sich durchs Haar und kaute auf seiner Unterlippe herum. Ivy wäre ihm am liebsten um den Hals gesprungen. Allerdings wollte sie es sich immer noch nicht endgültig eingestehen. Doch es wurde ihr immer bewusster, das ihr Herz bis zum Anschlag klopfte wenn er in ihrer Nähe war. Sie vermisste ihn seit sie nicht mehr miteinander geredet hatten. Sie haderte mit sich ob sie sich näher zu ihm setzen sollte. Ließ es dann aber. Doch Marco lehnte seinen Arm an ihr Bein und ließ seine Hand dort liegen. Auf einmal wurde Ivy ziemlich aufgeregt. Versuchte dagegen anzukämpfen und der Drang zu rauchen überkam sie. Sie griff nach ihrem Jackett und wollte aufstehen. "Wo willst du hin?" "Du kannst jetzt nicht gehen!" Rief Leo ihr zu. "Siehst du doch!" Murmelte sie und zog ihr Jackett über. Leo stellte sich vor sie. "Vielleicht sollten wir schwimmen gehen!" "Nein ich will nicht schwimmen!" Gab sie zu und vergrub ihre Hände in ihren Jackentaschen. "Gute Nacht Jungens!" Rief sie in die Runde. "Ich dachte wir tanzen die Nacht durch!" Rief Leo und blickte sie mit seinen dunklen Kulleraugen an. "Ich muss morgen früh raus!" Sagte sie. "Ach komm schon!" Schmollte er. Ivy blickte Marco hilfesuchend an. Leo nervte sie schon mit dem ständigen angraben. Leo Bittencourt baggerte sie unentwegt an. Er nervte mittlerweile und Ivy bereute die Entscheidung sich für ihn eingesetzt zu haben und das noch nach dem Trainingslager. "Gute Nacht!" Ivy machte sich auf den Weg zu ihrem Zimmer, fischte aus ihrer Jackentasche eine Zigarette und zündete sie sich an. 

66. Marco's Sicht

"Erwischt!" Ivy zuckte zusammen und drehte sich zu ihm um. Marco blickte sie an. "Hattest du nicht aufgehört zu rauchen?" "Nein habe ich nicht!" Gab sie zu und sog erneut an ihrer Zigarette. Ivy spielte nervös an ihrer Jacke herum. Es tat ihm weh sie so zu sehen. "Willst du reden?" Fragte er sie so behutsam er konnte. "Und dann soll ich dir was sagen?" "Ich finde es eigentlich niedlich, das du immer versuchst eine Kratzbürste zu sein. Ich wollte dich ignorieren und trotzdem stehe ich hier, lass die Jungens allein da sitzen und bin bei dir!" "Ich weiß!" Gab sie zu. Sie stopfte ihre Zigarette unter eine Palmwurzel. "Bastian weiß, das wir was miteinander haben!" "Ach wirklich Toni wohl auch?" Gab sie zu. "Ja er weiß es, bereits seit einer Weile!" "Was hast du ihm gesagt?" "Das ich dich mag!" Er schwieg. "Ich mag einfach nicht das dich Leo ständig anbaggert. Ich stehe da gar nicht drauf!" "Und du meinst das ich das toll finde?" "Nein du tust aber auch nichts dagegen!" "Was soll ich sagen das mein Freund was dagegen hat?" Sein Herz schlug bis zum Anschlag. "Ja das wäre doch mal ein Anfang." Er blickte sie an. Ivy runzelte die Stirn. "Ich habe dir gleich gesagt das ich kein Typ bin für eine Nacht oder so und ich denke das sollte ich dir eigentlich auch bewiesen haben!" "Ich bin schwierig!" Gab sie zu und zupfte nervös an ihrer Jacke herum. Sie stand da wie ein junges Mädchen. "Ich meine Marco ich bin richtig schwierig!" "Das will ich aber selber entscheiden für mich und ich find dich toll so wie du bist!" Sagte er. Sein innerer Gott jubelte. Endlich einmal hatte er die Zähne auseinander gekriegt. "Ich..." Ivy stotterte nun und blickte ihn an. Einen Moment war sie sprachlos. "I am afraid ok. I am afraid that you hurt me!" Oh man sie war Zucker. Marco blickte sie an und lächelte schließlich. "Und du meinst wirklich das ich dir weh tue?" "I don't know!" Toni lief an ihnen vorbei und sie verstummten. "Ich habe euch gar nicht gesehen!" Rief er ihnen zu und ging an ihnen vorbei. "Du weißt ja eh schon mehr als du sollst!" Rief Marco ihm nach. "Schnapp sie dir Tiger!" Grunzte Toni und verschwand im Gebäude. "Was ist mit Tiger?" Fragte sie ihn. "Ach das sagt man so auf Deutsch!" Murmelte er. Ivy scharrte mit dem Fuß auf dem Boden im Dreck herum. "Wir sind kein Stück weiter wie vor fünf Minuten!" "And it is my fault!" Gab sie zu. "Wie soll ich dir noch beweisen das ich der Richtige für dich bin?" Fragte er sie und strich sich durchs Blonde Haar. "You don't have too. Cause I know!" Flüsterte sie leise. Hatte sie das wirklich gesagt? Es war ihm egal. Er ging auf sie zu und schlang die Arme um sie und küsste ihre Stirn. Die junge Frau schmiegte sich an ihn. Ivy stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Im ersten Moment war er überrumpelt, doch er wollte es ebenso. "Let us try!" Murmelte sie. "Let us try!" Gab er zu.

EM und andere Katastrophen / Marco ReusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt