3. Wut

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12. Marco's Sicht

Schweiß rann ihm im Strömen den Rücken hinunter. Die zweite Halbzeit gegen Italien war unglaublich schwer. Er war angestachelt. Marco war bereits ein paar Mal böse gefoult worden. Der Italienische Abwehrspieler hatte ihm böse gegen die Knochen getreten. Er war verwundert als er Joachim und Ivy zusammen diskutieren sah. Einen Moment später wurde er ausgewechselt. Marco verstand die Welt nicht mehr. Er war gerade so im Fluss gewesen. Er klatschte Thomas Müller ab, der nun für ihn spielen würde. Jemand reichte ihm Handtuch und seine dicke Jacke. "Warum nehmt ihr mich raus?" Fragte er. Innerlich war er schon wieder auf Hundertachtzig. Scheinbar hatte sich die Potter Hexe wieder eingemischt. "Es ist nur ein Testspiel Marco, keinen Grund noch einen Verletzten davon zu tragen!" Beruhigte Jogi ihn. "Ich war gerade so nah dran ein weiteres Tor zu schießen!" "Du kannst immer noch welche schießen!" Er blickte Ivy an. "Deine Idee nicht wahr?" Zischte er wütend. "Meine Entscheidung!" Sagte Joachim ihm. "Du wurdest drei Mal auf deinen Linken Knöchel gefoult. Ich dachte du willst die EM spielen." Gab sie ihm zu verstehen. Marco war allerdings so sauer das nicht wirklich ankam was sie sagte. "Geh dich mal abregen!" Sagte Joachim zu ihm. Marcos Wut ebbte nicht ab. Zog sich die Jacke über und verschwand in den Katakomben. Vor lauter Zorn trat er gegen einen der Mülleimer in einem unbeobachteten Moment und verschwand in der Kabine. Er war allein. Setzte sich auf die Bank und schmollte einen Augenblick. Schließlich zog er sich warme Trainingsklamotten über. Erst Kurz vor Ende des Spieles ging er zur Bank. Er setzte sich zu André. "Hast du dich abgeregt?" Fragte er ihn. "Ja geht schon!" Murmelte er eher wortkarg. Ivy unterhielt sich mit Oliver Bierhoff. Er blickte knapp zu ihr hinüber. Sie stand so das er ihr unvermittelt auf ihren Hintern gucken konnte. Im Rock und hohen Schuhen war das ein ziemlich netter Anblick. Sein Blick wanderte erneut auf ihre High Heals. In denen sie scheinbar problemlos laufen konnte. Wie konnte so eine attraktive junge Frau nur so ein Biest sein? Marco war irritiert wie konnte er sie nur so anziehend finden? Fand er sie wirklich anziehend? Bei einem weiteren Blick fiel ihm auf wie hübsch sie eigentlich war. Er schüttelte sich. Diesen Gedanken durfte er einfach nicht zulassen. Denn nicht nur das er erschöpft war, weil sie ihn die ganze Zeit hatte sprinten lassen. Jetzt war sie auch noch Schuld das er ausgewechselt wurde. Gerade war sie an allem schuld und das würde er nicht vergessen.

13. Ivy's Sicht

Sie hatten das Spiel so gerade gewonnen. Ivy hatte noch einiges zum Nacharbeiten. Am Samstag würden sie zu einem Qualifikationsspiel nach Malta fliegen. Sie freute sich bereits darauf. Danach hatten sie erst mal wieder vier Wochen bis zum nächsten Spiel. Wolfgang Niersbach hatte sie gebeten sich in der Zwischenzeit Spiele der Bundesliga anzuschauen. Sie hing ihren Gedanken nach, als sie über Marco nachdachte. Sie hatte ihm angesehen, das er ihr die Schuld gab das er ausgewechselt wurde. Joachim hatte sie gefragt ob sie die Fouls bemerkt hatte. Sie nickte und erklärte das sie gesehen hatte, das der Abwehrspieler dreimal auf Marcos schwächeren Knöchel gezielt hatte. Darauf hatte er sie so wütend angeblickt, das es sie verletzt hatte. Marco hatte sie verunsichert und damit Ivy in eine Ecke gedrängt in der sie eigentlich nicht sein wollte. Es war bereits spät, sie wollte sich schließlich auf den Weg zu ihrer Wohnung machen. Sie war fast allein im Gebäude des DFBs. Ihr Handy klingelte. Es war Shad. "Wo bist du?" Fragte er sie. "Ich bin noch im Büro!" "Komm doch vorbei, wir sind im Kennedy Club und betrinken unseren Sieg!" "Ich wollte nachhause!" "Kein Wiederrede, komm noch vorbei!" Sie seufzte. "Nein sagen kann ich nicht, nehme ich an?" "Hast du schon zu oft, das ist das Problem!" Lachte er. "Ich setze mich ins Taxi!" "Bis gleich!" Sie legte auf und keine viertel Stunde später stieg sie am Kennedy Club aus und betrat das Hotel. "Heute ist geschlossene Gesellschaft!" Begrüßte sie der Concierge recht ungehalten. "Ich arbeite für den DFB!" Sagte sie und zeigte ihm ihren Ausweis. "Tut mir leid, Doktor Potter. Viele Versuchen so an die Spieler heran zukommen!" "Ich verstehe!" "Sie müssen nur da durch gehen." Schlug er ihr vor und sie ging zur Bar. Auch wenn sie den Weg nicht beschrieben bekommen hätte, hätte sie nur der Lautstärke folgen müssen. Noch war sie nicht in der Bar, als sie Marco erblickte. Er stand an eine Wand gelehnt. Er hatte ein legeres Shirt mit Sakko an und dazu knallenge Jeans. Er spielte mit seinem Handy. Er blickte auf als sie sich näherte. "Hi!" Murmelte er. "Hallo!" Gab sie eher kühl zurück. "Die anderen sind drin!" Sagte er und einen Moment trafen sich ihre Blicke. "Ich höre es!" Lächelte sie und versuchte über ihren eigenen Schatten zu springen. Immer noch blickten sie sich in die Augen. Er war ein hübscher junger Mann. Schlank, sportlich, braungebrannt mit sonnenausgeblichenem goldblondem Haar. Seine braungrünen Augen blitzten sie an. Er war mehr als einen Kopf größer wie sie und blickte zu ihr hinab. "Na dann!" Murmelte sie nun verunsichert und wollte gehen. Die Situation mit Marco war ihr unangenehm und am liebsten wäre sie der Situation entflohen. "Das mit vorhin tut mir leid!" Sagte er, als sie schon halb in der Tür stand. Sie blickte ihn über die Schulter an. "Ist schon in Ordnung!" Sie machte eine Pause. "Ich will dir nichts okay?" Er nickte und strich sich gedankenverloren durchs Haar. Ivy ging nun zur Theke und ließ Marco einfach stehen. Viel länger hielt sie es mit ihm nicht aus. Er machte sie unsicher und irgendwie wütend. Ivy konnte sich nicht erklären warum es so war. Doch ihre Innere Göttin zwitscherte ihr Dinge zu die sie noch zu überhören versuchte.

EM und andere Katastrophen / Marco ReusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt