2. Marco

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6. Marco's Sicht

Marco trank sich Mut an. Im Affentor war es wirklich ziemlich voll. Er brauchte nicht viel um angetrunken zu sein. Er war frustriert, versuchte sich aber nichts anmerken zu lassen. Er stand allein an der Bar und beobachtete Mario der mit Ivy, Thomas und Christoph fleißig Witze machte. Er konnte so etwas einfach nicht. Er bekam nicht ein Wort raus. Er hatte den ganzen Tag noch nicht ein Wort mit Ivy geredet. Eigentlich fand er sie ganz niedlich. Sie hatte große grüne Augen die ihn irgendwie in den Bann zogen. Den ganzen Tag hatten sie zusammen verbracht und trotzdem hatte er nicht ein Wort mit ihr gesprochen. So war es immer, er lernte Frauen kennen die entweder nur an ihm interessiert waren weil er Fußballer war, oder weil sie darauf hinaus wollten weil er berühmt war. Wenn sie nicht daran interessiert waren das er Fußballer war, interessierten sie sich meist gar nicht mehr für ihn. Die Frauen die er Interessant fand, fanden wiederum ihn meist uninteressant. Seit seiner letzten Freundin vertraute er so wieso keiner Frau mehr. Er litt immer noch da drunter. Er hatte Caro wirklich geliebt, allerdings nach dem sie ihn schließlich mit einem anderen Kerl betrogen hatte, war er so verletzt gewesen das es für ihn Geschichte war. Er seufzte und blickte erneut zu Ivy hinüber. Sie redete Lebhaft mit Christoph. Lachte über seine Witze. Marco schmollte und leerte seine Flasche Bier. Toni kam zu ihm. "Es ist wirklich niedlich wenn du schmollst!" Kicherte er. "So offensichtlich?" "Ja du bist still heute!" "Nicht mein Tag!" Gab er zu. "Da ändert das Bier auch nichts dran!" Marco verzog das Gesicht. "Ich weiß!" Murmelte er ein wenig Missmutig. "Ich glaube ich will ins Bett!" Gab er zu. "Dann solltest du darauf hören!" "Sollte ich!" Nuschelte er in seinen nicht vorhandenen Bart. "Hey Jungens ich haue ab!" Er verabschiedete sich. Er würde sich einfach ins Taxi setzen, bis zum Hotel. "Wie du haust schon ab?" Fragte André ihn. "Ja ich habe Kopfweh!" "Das ist das Bier!" Lachte er. "Ich weiß! Ich will Fit sein Morgen!" Mario stand auf. "Ich komme mit dir!" "Nein, Nein du musst nicht!" "Ist schon okay!" Die beiden jungen Männer verabschiedeten sich in der Runde. Ivy ignorierte ihn erneut was ihm absolut missfiel. Was bildete sie sich eigentlich ein? Er war ein Teil der Gruppe und sie ignorierte ihn. Er konnte sie jetzt schon nicht leiden. "Was ist los?" Fragte Mario ihn. Statt mit dem Taxi zu fahren liefen sie zum Hotel. Es war etwas eine Viertelstunde zu Laufen, immer entlang des Mains. "Ich weiß nicht, keine Ahnung. Ich glaube ich habe Liebeskummer!" Mario klopfte ihm auf die Schulter. "Was ist eigentlich aus Scarlett geworden?" "Außer das sie mich genervt hat, wann ich sie mit zum Spiel nehme und mit auf den Roten Teppich! Nichts!" Gab er zu. Tatsächlich hatte er auf einer Party eine junge Frau kennengelernt und sich später noch ein paar mal mit ihr getroffen. Allerdings war es ein totaler Reinfall gewesen. "Du machst alles Richtig Marco. Du kannst es nicht erzwingen. Vielleicht ist dir die Richtige schon längst über den Weg gelaufen ohne das du es weißt!" "Niemals!" Gab er zu. Nach ein paar Minuten kamen sie schließlich am Hotel an und Marco war froh, als Mario noch an die Hotelbar verschwand um sich einen weiteren Drink zu genehmigen und er einfach in sein Bett gehen konnte ohne weiter mit ihm diskutieren zu müssen.

7. Ivy's Sicht

Ivy war spät dran. Sie eilte zu ihrem Büro. Sie kämpfte mit einem Buch und Handtasche unterm Arm. Kaffee in der Hand als sie die Tür aufmachen wollte, schlug diese auf und knallte ihr gegen die Stirn. Sie verlor das Gleichgewicht, setzte sich unbeholfen auf den Hintern und verschüttete unsanft den Kaffee auf ihrer Bluse. "Fuck!" Fluchte sie und blickte denjenigen an der die Tür aufgemacht hatte. Marco blickte sie an. "Tut mir leid!" Stammelte er und wollte ihr die Hand reichen. "Hast du keine Augen im Kopf?" Zischte sie. "Doch aber ich habe dich einfach nicht gesehen!" Stammelte er. Ivy warf ihm einen bitterbösen Blick zu. Sie nahm seine Hand nicht und stand alleine auf. Die junge Engländerin versuchte ihr Buch zu retten. "Fuck, ich habe es nicht einmal angefangen zu lesen!" "Tut mir wirklich Leid! Du standest einfach total Scheiße dort!" "Davon habe ich auch nichts!" Zischte sie und sammelte ihre Dinge vom Boden ein. Marco starrte sie einfach nur an. "Stelle dich nicht so an!" Sagte er schließlich. "Dein Ernst?" Fragte sie ihn stirnrunzelnd. "Nun wenn du dich so dumm da hinstellst!" "Du bist schon ein Riesen Arsch oder?" Fluchte sie. "Du bist doch selbst Schuld, wenn du da stehst!" "Ich stehe, wo ich will!" "Dann wundere dich nicht wenn du auf die Fresse fällst!" Brüllte er sie an und ließ sie einfach dort stehen. "Wer glaubst du eigentlich wer du bist?" Schrie sie ihm nach. Ivy war unglaublich wütend, stampfte anschließend mit Kaffeebeschmiert in ihr Büro. Die Sekretärin im Flur blickte sie an. "Was ist dir passiert?" "Marco Reus!" Fauchte sie und ging in ihr Büro. Schmiss das beschmierte Kaffeebuch auf den Schreibtisch und suchte in ihrem Schrank nach einer Alternative zur nicht mehr ganz weißen Bluse. Fand aber nichts. Sie ging hinaus und blickte die junge Frau an. "Steffi haben wir noch Blusen hier?" "Ja ich guck mal!" Gab sie zu und lächelte sie milder an. "Eigentlich ist der Reus ganz niedlich! Ich finde ihn echt süss, er ist immer nett und..." "Ich finde es ganz und gar nicht!" Grummelte sie. Eine viertel Stunde später brachte Steffi ihr Frische Sachen. Ivy bedankte sich. "Jetzt erzähl schon was passiert ist." "Ich wollte hinein gehen, kämpfte mit meinem Kaffee, Handtasche und Buch als er einfach die Tür aufreißt und mir das Ding voll vor den Kopf knallt. Ich verliere das Gleichgewicht und das einzige was er sagt ist, Sorry!" Steffi lachte. "Ja das hört sich nach Marco an. So mit Frauen hat er es nicht!" "Schwul?" Fragte sie, obwohl sie nicht wirklich überzeugt davon war. "Er ist total schüchtern!" Kicherte die Sekretärin. "Danach beschimpft er mich das ich ja dumm im Weg stehe und selbst Schuld bin!" "Hört sich nach der großen Liebe an!" Kicherte Steffi und ließ Ivy allein in ihrem Büro zurück. Sie kochte immer noch innerlich. Nahm sich die Akte über Marco und blickte das Foto von ihm an, das auf dem Lebenslauf gedruckt war. Sie spürte wie ihre Wut wieder hochkochte. Auf ihrem Rechner poppte die Erinnerung auf, das gleich Training war. Da war sie genau in Stimmung zu, ausgerechnet jetzt Marco über den Weg zu laufen. Sie nahm ihre Jacke und verließ ihr Büro. "Viel Spaß!" Rief ihr Steffi nach. "Danke!" Grunzte sie und ging hinunter zum Trainingsplatz. Sie hatte ihr Klemmbrett unterm Arm und hatte ihre Brille aufgesetzt. Es war Zeit noch mal zu unterstreichen das sie etwas zu sagen hatte. Sie kämpfte gegen ihre Aufregung in dem sie sich an ihre Statistiken klammerte.

EM und andere Katastrophen / Marco ReusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt