13 Wer Angst zeigt, zeigt Schwäche

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Außer Atem und völlig aufgelöst vom vielen weinen saß ich nun irgendwo im Kerker. Hogwarts war großräumig unterkellert und ich war vermutlich meilenweit weg von Dad und dem Gemeinschaftsraum, um mich zu beruhigen. Das hatte mir definitiv den Rest gegeben, wenn Dad das mit Draco rausfinden würde wäre es vorbei und heute hatte ich definitiv nicht die Kraft ihn davon abzuhalten in meinen Gedanken zu schnüffeln. Nicht nach der Pansy-Draco-Date Sache, ich legte meine Bücher und meinen Zauberstab beiseite und wischte mir mit dem Pulli über die Augen. Ich putzte mir noch die Nase und beschloss einfach eine Weile hier zu bleiben. Dad wollte ich nun definitiv nicht mehr sehen, am Besten nie wieder genauso wie Pansy und ... und Draco oder auch sonst wen. Bei dem Gedanken an ihn wurde mir schon wieder unendlich schlecht und erneut schossen mir Tränen in die Augen. Er ging mit Pansy hin, ich meine sie war meine Freundin, wenn nicht sogar meine Beste, aber allein die Tatsache machte es einfach noch schlimmer für mich. Ich konnte es ihr nicht sagen, wenn er auch auf sie stand dann erst recht nicht. Mein Leben war gerade echt am Abgrund, Draco und auch die Moody Sache hing mir tief in den Knochen, dazu kam die Fähigkeit, über die ich entweder die völlige oder überhaupt keine Kontrolle hatte und die Angst die ich hatte deswegen.

Mittlerweile musste es wirklich spät geworden sein, ich bekam Gänsehaut als ein kaltes Lüftchen mich umgab und so beschloss ich doch zurück zu gehen. In mein Bett! Vielleicht war morgen alles anders, vielleicht würden meine Gefühle einfach verschwinden und vielleicht würde es auch die Fähigkeit tun. Ich stand auf und machte mich auf den Rückweg, planlos ging ich durch steinige und kalte Gänge und ziemlich schnell wurde mir klar, dass ich keine Ahnung hatte wo ich war oder wo ich hin musste. Ich kam in einem Gang an einem Spiegel vorbei, der im Licht der Fackeln mein Gesicht spiegelte, ich sah furchtbar aus. Noch blasser als sonst, meine Augen waren nun Rot vom Weinen und desto länger ich drauf starrte, desto schlimmer wurde es.
Meine Augen quollen abartig aus ihren Höhlen, meine Nase war flach und aus meinem sich öffnenden Mund kamen Schlangen. Kopfschüttelnd wand ich mich ab um weiter zu gehen, das viele weinen hatte mir definitiv nicht gut getan. Wer weiß was noch passieren würde wenn ich nicht bald in mein Bett kam, doch ich konnte mich kaum an den Weg hierher erinnern. Eins stand jedoch fest, ich war durch keinen Gang gelaufen, der mit 1000 Portraits  geschmückt war, die gruseligerweise alle mein Gesicht hatten.
Etwas nervös ging ich weiter und rief mir immer wieder die Augen mit meinem rechten Arm. Es war gruselig und die Bilder tauchten wie aus dem nichts auf, vielleicht träumte ich das nur und ich war im Gang vorhin eingeschlafen oder aber es war eine Halluzination vom vielen weinen. Ich ging langsam und konzentriert weiter, alles war ok, das ist alles Einbildung, ich versuchte mich selbst zu beruhigen. Grünlicher Rauch hüllte den Gang ein und immer wieder sah ich dunkle Schatten umher flitzen. Etwas beängstigt ging ich weiter, als ich mich plötzlich verfolgt fühlte, die Schatten wisperten und die Portraits zeigten weiteehin mein Gesicht. Das konnte kein Traum sein, ein leichter Wind umgab mich, sodass ich eine Gänsehaut bekam. Ich begann zu rennen, das komnte wirklich kein Traum sein ich musste hier raus, immer mehr dieser Bilder tauchten auf, als würden sie plötzlich an der Wand wachsen. Ich hatte keine Ahnung was hier los war, aber ich hatte fürchterliche Angst, der Gang schien unendlich lang zu sein. In jedem dieser gruseligen Portraits ,das ich im vorbei rennen ansah, zierte mein Gesicht völlig entstellt! Auch Pansy und Draco Arm in Arm, sogar Dad konnte ich erkennen und dann immer wieder das Bild das mir vor die Augen schoss. Ich mit roten Augen und Schlangen im Mund.
Irgendjemand schrie, laut und schrill, als würde er gefoltert. Dann lachte jemand laut und angsteinflößend und plötzlich konnte ich Dads Stimme vernehmen, er weinte. Dann war Ruhe! Bis Dad mich direkt ansprach. "Du nichtsnutz! Abhauen wenn es dir zu viel wird? Sowas nennt sich meine Tochter! Ich hätte dich liegen lassen sollen" ich blieb abrupt stehen und sah mich erschrocken um, aber es fehlte jede Spur von Dad. "Daddy"  flüsterte ich weinend und plötzlich hörte ich nicht nur ihn sondern auch Pansy, Draco und auch einge andere, die mich auslachten und schikanierten. "Scarlett steht auf Draco, schau sie dir an, das arme Kind, als wäre es nicht schlimm genug Snapes Tochter zu sein" "Deine aufmüpfige Art wird dich nicht beschützen" "Scarlett Snape der Freak ohne Mutter" "Deine Fähigkeit wird dich dein Leben kosten" Es wurde wieder still, langsam und immer noch weinend mit gesenktem Kopf um die Bilder an den Wänden nicht sehen zu müssen ging ich weiter, ich fühlte mich schuldig, all diese Dinge die ich hörte waren vermutlich wahr.
Es war definiv nicht normal, dass ich hier damit konfrontiert wurde, denn normalerweise versuchte ich einige wenn nicht sogar alle Dinge zu verdrängen, und gerade jetzt wo ich dieses Gedankenchaos und Gefühlschaos in mir hatte wurde ich aktiv damit von einem gruselien Gang konfrontiert. Ein stärkerer Luftzug ging durch den Gang, er blies den sich lichtenden Rauch und die Schatten wieder dichter zu mir; wieder kam dieser Schrei und all die Stimmen. Ich wollte hier raus, ich wollte mir nicht von irgendwelchen Halluzinationen es anhören das ich täglich dachte und zz verdrängen versuchte. Ich ging tapfer weinen weiter, meine Bücher schützend an meine Brust gepresst, und ließ all diese Worte über mich ergehen. Alsbald entdeckte ich einige hundert Meter von hier einen Ausgang, erleichtert rannte ich auf ihn zu, um in zu öffnen. Letzte Schreie und Vorwürfe hallten in meinen Ohren, als ich die Türe hinter mir zuschlug und in einem neuen Gang stand. Er war deutlich heller und nirgends hing auch nur ein Portrait. Erleichtert lief ich weiter, es konnte nur noch besser werden.
"So spät noch unterwegs Miss Snape!" sagte jemand leise, erschrocken und mit erhobenem Zauberstab drehte ich mich hastig um in Richtung einer Abzweigung. Es war Professor Dumledore, der auf mich zu geschritten kam. Ich senkte den Zauberstab und sah ihn an "Ich habe mich verlaufen" sagte ich mit kratziger und heiserer Stimme. "Ihr Vater war krank vor Sorge! Nun, gehen wir ein Stück!" sagte er freundlich und wir gingen den Gang entlang aus dem er geschritten kam. "Wissen Sie Scarlett ihr Vater hat mir einiges über sie erzählt! Und sie scheinen nicht ganz so zu sein, wie sie es vorgeben? Oder etwa nicht. Aber nun eine viel wichtigere Sache, wie kommen sie denn dazu den Gang der 1000 Gesichter zu sehen?" er sah mich über seine Brille hinweg fragend an. "Was für einem Gang!" fragte ich verwirrt. "Hogwarts birgt viele Geheimnisse, nur wenige haben ihn je betreten, er entstand aus einem alt ägyptischen Dämon, er zeigt uns unsere tiefsten Ängste und schreckliche Erinnerungen, er konfrontiert uns damit... ähnlich dem Spiegel Nerhegeb, den wir hier beherbergt hatten" ich sagte dazu einfach nichts, denn es schockierte mich wie fürchterlich dieser Gang gewesen war. "Sie haben ihre tiefsten Ängste gesehen oder etwa nicht! Vielleicht auch einige schreckliche Erinnerungen die sie verdrängt haben?"  sagte er und ich nickte benommen. "Ja, ich denke ... es war furchtbar.." flüsterte ich. "Nun ich hoffe doch, dass es sie nicht allzu sehr mitgenommen hat! Ich denke sie werden ihn auch so schnell nicht erneut finden.. er taucht nur bei tiefster Verzweiflung, Angst und Trauer auf, um diejenigen die ihn finden zu leiten. Er wollte ihnen all die Trauer und Angst zeigen, damit sie sich damit auseinandersetzen und dies nicht weiter verdrängen"  lächelte er und ich zuckte wortlos mit den Schulter. "Ich denke er hat ihnen gezeigt was es zu zeigen gab.... ich bringe sie jetzt zu ihrem Vater, dann können Sie sich ausruhen... eine Sache wäre da noch" sagte er, als wir plötzlich vor Dads Büro standen. "Ihre Gabe, ist das alles.. ich meine gibt es noch mehr oder... Gibt es irgendwas was sie mir vielleicht sagen möchten?" sagte er, aber ich schüttelte den Kopf. "Nein Professor, es ist alles in Ordnung... Vielen Dank" ich öffnete die Türe und trat in Dads Büro. Ich kann mich nicht daran erinnern  Dad je weinen gesehen zu haben, es war seltsam. Der Gang war seltsam, alles war seltsam, ich stand immer noch in der Türe und starre ihn an. Dann ließ vor Schreck meine Bücher fallen. Dad saß wie versteinert an seinem Schreibtisch, als hätte er sich seit Stunden nicht bewegt. Es war 2 Uhr Nachts.
"Daddy..." flüsterte ich leise, ich hatte furchtbare Angst, dass er nun das sagen würde was er im Gang gesagt hatte.

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Scarlett Snape ~ Little Secret (Slytherin Love )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt