Ungeduldig wartetet ich auf den Abend, mir war wirklich langweilig, zugegeben konnte man hier aber auch garnichts machen. Irgendwie vermisste ich die Stunden, in denen ich Caitlyn ärgerte oder im Garten draußen spielen konnte. Hier hatte es weder einen Garten noch irgendetwas anderes, dass man tun konnte, Dad verschanzte sich im Keller und ich war die letzten Tage ununterbrochen damit beschäftigt gewesen mein Zimmer zu „verschönern" oder zumindest halbwegs wohnlich zu machen. Mit selbstgemalten Bilder, es sah fast noch schlimmer aus als zuvor, versuchte ich irgendwas zu retten.
Heute dachte ich mir könnte ich ja mal ein Buch lesen, so zur Abwechslung, da Dad ja haufenweise Bücher im Wohnzimmer stehen hatte dürfte das ja kein Problem sein. Trostlos und schlechter Laune lief ich also los, um mir ein gutes Buch zusuchen, lesen war nie meins gewesen, aber warum nicht einmal damit anfangen. Große Ernüchterung machte sich in mir breit, Dad hatte wirklich nur alte verrottete Schmöker, in denen etwas von Zaubertränken und ihrer Brauweise stand. Ich verstand nichts davon, es standen neben haufenweisen Formeln sowieso nur für mich belanglose Dinge in diesen Büchern, deshalb begab ich mich nach schier stundenlangem suchen, nach etwas sinnvollem zu lesen, wieder in mein Zimmer. Dad kam mal nach oben, lugte in mein Zimmer, nickte mir zu und verschwand wieder, was war das denn gewesen? Ich konnte ja kaum woanders sein als hier?
Ich entschloss einfach schlafen zu gehen, da es mittlerweile tatsächlich spät geworden war, nach meiner Routine im Bad schlappte ich zurück in mein Zimmer, im letzten Moment sah ich etwas ungewöhnliches. Die letzten Tage war die Türe neben meinem Zimmer verschlossen gewesen! Eigentlich würde es mich sicher nichts angehen oder? Aber wenn Dad sie vergessen hatte abzuschließen und sie sonst verschlossen war? Von Neugier getrieben schlich ich leise in den anliegenden Raum, wo nur ein kleines spärliches Licht alles beleuchtete. Vorsichtig öffnete ich die Türe ganz und begab mich in das Zimmer, es war deutlich kleiner als meins und außer einem klapprigem Bett waren hier nur noch mehr Bücher zu finden. Fast schon genervt verdrehte ich die Augen, Dad hatte sie doch nicht mehr alle, wahrscheinlich waren im Keller nochmals nur Bücher und er las den ganzen Tag irgendwelche Bücher über Zaubertränke? Trotzdem schnappte ich mir eines dieser Bücher und sah es an, es war vergilbt und roch modrig. Die dunklen Künste –Praktische Anwendung von Flüchen, ich starrte auf die erste Seite. Ich verstand ebenfalls nichts, beinahe hätte ich es zurück gelegt und wäre wieder gegangen, als würde mich so was interessieren, ich konnte noch nicht einmal Zaubern aktuell? Das einzige was mich interessierte war möglichst schnell hier wieder raus zukommen. Noch bevor ich irgendetwas tun konnte, hörte ich die Türe zum Treppenaufgang aufgehen, sprich Dad war auf dem Weg hier hoch. Hektisch rannte ich einfach zurück in mein Zimmer, vergaß die Türe zu schließen oder wenigstens anzuschieben, knallte das Buch in meinen Koffer und schmiss mich auf die Matratze am Boden. Ich hörte Dad die Türe schließen und ehe ich nachdenken konnte, ob er mich hatte rennen hören, öffnete er meine Tür. „Alles in Ordnung?" fragte er kühl und beherrscht, „Ähm..sicher, warum auch nicht" fragte ich scheinheilig und erntete einen schiefen Blick. „Hast du was ausgefressen?" fragte er nach. „Ich..nein.. ich bin nur so...nervös" ich strahlte ihn zuversichtlich an. „Na dann.. bis morgen und schlaf gut", er zeigte wortlos mit dem Zauberstab auf den Wecker der neben meinem Bett stand, machte einen Schlenker damit und knipste dann das Licht aus und ging.
Nach ewig langem weiterem nachdenken über alle möglichen Sachen die morgen passieren würden schlief ich letztendlich ein.
Ich träumte von gilblichen Büchern und Dad der mir durch unser plötzlich riesiges Haus nach rannte und mich damit bewarf.Ich wurde von meinem Wecker geweckt, ein nutzloses Teil und so alt und laut. Langsam und müde stand ich auf und zog mich an, da ich keinen Kleiderschrank hatte musste ich meine Klamotten aus meinem Koffer holen, dabei stolperte ich wieder über das gestrige Buch. Ich sollte es eigentlich zurückbringen, aber dafür war es zu spät, die Türe war schließlich wieder verschlossen. Ich beließ es dabei, vielleicht sollte ich es einfach lesen, bis ich es irgendwann zurück legen konnte, Dad konnte ich es ja wohl kaum geben. Nachdem ich schließlich gerichtet war lief ich die Treppe hinab und durch die Türe die ins Wohnzimmer führte. Mittlerweile war ich es gewohnt und musste nicht mehr lange suchen um sie zu verschließen, die Türe muss man wissen, sieht aus wie ein Teil des riesigen Bücherregals, der Türgriff war ein Buch. Auf dem Weg in die Küche lief ich an der Kellertüre vorbei, die ebenfalls ein Teil des Bücherregals ist, allerdings war diese einen Spalt weit offen. Neugierig steckte ich meinen Kopf durch den Spalt und sah einen schmalen Treppengang nach unten. Er war klein und schmal und wenn überhaupt konnte man als ausgewachsener Mann, wie Dad es war, nur gebückt hinunter gehen. Es roch sehr streng nach irgendwelchen Dingen die ich nicht einordnen konnte, deswegen zog ich schnellstens meinen Kopf zurück um in die Küche zu gehen. „Und du musst wohl Scarlett sein" erschrocken fuhr ich herum und sah an der einzigen normalen Türe im Raum, der Haustüre, eine Frau stehen. Sie war zierlich und blass, hatte blonde Haare und ein herzliches Lächeln, irgendwoher kannte ich sie. „Scheint so" sagte ich und musterte sie von oben bis unten kritisch „Und sie sind..?" „Deine heutige Begleitung" sagte sie mit ruhiger Stimme. „Ich bin Narzissa Malfoy" mir klappte die Kinnlade runter und sie sah mich trotzallem weiterhin freundlich an. „Du kannst dich wahrscheinlich nicht mehr erinnern nehme ich an" ich sah sie an „Spärlich" „Nun du warst ein liebes Mädchen und groß bist du geworden" sie zog mich in eine Umarmung. „Was machen sie denn jetzt hier, ich verstehe es nicht so ganz" presste ich hervor, das war mir vielleicht unangenehm, eine endlose Umarmung einer Frau an die ich mich nicht mal mehr wirklich erinnern konnte. „Ich komme dich abholen, wir nehmen dich mit in die Winkelgasse, Lucius, Draco und ich, meine ich".
„Dad wollte mit mir gehen" sagte ich kalt „Nun dein Dad kann leider nicht" sagte sie bedauernd und sah mich dabei innig an. „Ach ja wenn das so ist" sagte ich gefühllos, irgendeinen Haken musste die Sache natürlich haben, wahrscheinlich hatte Dad einfach keine Lust seine Schüler dort zu sehen und wollte seinen letzten Ferientag noch genießen.
Narzissa war wirklich nett zu mir und obwohl ich mich kaum an sie erinnern konnte, war sie so fürsorglich als würden wir uns täglich treffen, ich hielt es kaum aus. Da Dad es nicht für nötig hielt seinen Hintern auch nur Ansatzweise aus dem Keller zubewegen, apparierte Narzissa mit mir nach London, Geld und die Liste hatte Dad ihr bereits gegeben, wann war mir ein Rätsel gewesen. Da mir keiner der Malfoys später erklären konnte, warum Dad ach doch so beschäftigt war, gab ich es auf zu fragen, es hatte sowieso keinen Sinn weiter nachzuhaken. Dad musste seine Gründe haben.
Wir standen nun vor einem schäbig wirkendem Pub in einer Seitenstraße Londons und traten ein.
Ich wunderte mich noch warum Draco und Lucius nicht bei uns waren, da schleifte mich Narzissa auch schon quer durch den Pub, ohne eine Miene zu verziehen, zu grüßen oder die tuschelnden Menschen zu beachten.✓S23
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Scarlett Snape ~ Little Secret (Slytherin Love )
Fanfic"Ein kluges Mädchen, Scarlett ganz der Vater oder nicht? Ziemlich entschlossen, einfallsreich, führungsstark und listig. Ich glaube ich weiß genau wo ich dich hin stecke, es gibt wohl keine Eigenschaft die mich zweifeln liese! Ich stecke dich nach S...