4. Katzenbändiger

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37. Marco

Sein Magen krampfte sich zusammen als er sah, wie Isa sich mit Chris unterhielt. Es passte ihm gar nicht, doch was blieb ihm übrig? Sie war eine erwachsene Frau und er konnte ihr nicht verbieten, mit anderen Männern zu sprechen. Anspruch darauf hatte er ja nicht – auch wen ihm das am liebsten gewesen wäre, aber Sie war nicht seine Freundin. Isa frühstückte genüsslich, während er sein Bein an Ihres geschoben hatte. Er genoss ihre Nähe, auch wenn er gern mit ihr allein gewesen wäre. Doch er wollte ihr Zeit geben, nicht kreischend vor ihm wegzulaufen. Zeit um sich bewusst zu werden das er der richtige für sie war. Julian hatte seinen Arm auf ihre Stuhllehne gelehnt und Isa telefonierte mit dem ätzenden Chris Kramer. Sie war müde, allerdings ließ sie sich nichts anmerken. Sie kicherte zusammen mit Julian und der junge Mann war ganz verlegen über ihre Aufmerksamkeit. Doch Isa spielte mit ihm, das sah er ihr an der Nasenspitze an. Das es klappte ihn damit aus der Ruhe zu bringen, war ein anderes Thema. Isa nippte an ihrem Kaffee. "Wann fahrt ihr?" Fragte sie und blickte auf die Uhr. "Wir bleiben noch heute Abend. Was ist mit dir?" Fragte Erik sie. "Ich muss mich gleich auf den Weg machen. Um sechs geht mein Flieger nach London!" Marcos Magen zog sich zusammen. Er stand schließlich auf, um sich noch etwas zu Essen zu holen. Isa stand auf einmal neben ihm. "Ich will noch mal mit dir über gestern Nacht sprechen!" Sagte sie mit niedlichem Akzent. "Du sprichst ja Deutsch, Kitty Cat. Nicht aufgeregt gerade?" Schmunzelte er. "Mach es mir nicht noch schwerer!" Gab sie zu. "Komm rauchen!" Sagte er und die beiden gingen auf die Terrasse. Isa zündete sich etwas nervös eine Zigarette an. "Du wolltest reden?" Fragte er sie und auch wenn er es nicht zugeben wollte, war er aufgeregt. "Das mit gestern Nacht, ich war schwach!" Sagte sie und er schmunzelte. "Du musst nicht immer stark sein, Kitty Cat!" "Doch eigentlich schon!" "Ich mag dich viel lieber, wenn du so bist wie du bist und ganz ehrlich du hast mir oft genug bewiesen das du auch anders kannst!" Sie seufzte. "So einfach ist das nicht!" "Also ich verspreche dir das ich meine Füße still halten werde, bis du dich bei mir meldest! Aber Isa ich würde dich schon verdammt gerne Wiedersehen. Vielleicht diesmal ohne die ganze Horde!" Sie rieb sich die Stirn und sog nervös an ihrer Zigarette. "Du machst es mir wirklich schwer, Marco. Nicht das ich das gestern Nacht nicht mochte. Ganz und gar nicht, aber es widerspricht allen meinen Prinzipien." "Ich sage nichts, wenn du mit Julian flirtest, geschweige denn sage ich was wenn du mit Kramer dem Sack sprichst. Aber ich sage was gegen deine verfickten Prinzipien." Isa sah zu ihm auf. "Kramer dem Sack?" "Ja ich muss mich auch gar nicht rechtfertigen!" Grunzte er. "Du bist eifersüchtig!" "Nein, Ja, weiß ich nicht!" Stammelte er. "Ich kann tun und lassen was ich will. Ich bin dir zu gar nichts verpflichtet!" Zischte sie. Er beugte sich über sie, ehe er sie am Handgelenk packte und sie festhielt. Er schob seinen Körper gegen ihren. "Du kannst mich nicht zähmen!" Murmelte sie. "Du willst mich gar nicht zähmen. Ich bin dir viel zu kompliziert. Und dann mache ich dir Angst und dann tust du mir weh!" "Das ist immer noch mir selbst überlassen, ob ich dich will oder nicht!" Sagte er und schob sein Becken vor um sie zu berühren. "Ich kann dich echt nicht abschrecken oder?" Fragte sie so leise sie konnte. Es war ihm egal. Er strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und blickte in ihre großen grünen Augen. Sie hatte diese langen vollen Wimpern. Isa schmiegte ihren Kopf kurz an seine Brust. Er war mutig und fasste ihr in den Nacken. "Warum siehst du nicht, das in dir was ich in dir sehe?" Flüsterte er ihr zu. Sie sagte nichts aber an ihren Augen sah er das er sie getroffen hatte. 

38. Isa

Die junge Frau war auf der Arbeit. Sie war immer noch müde von der Party in Amsterdam. Isa hatte viel zu tun und hetzte von einem Termin zum nächsten. Sie war im Tonstudio als ein junger Mann kam. Im Arm hatte er einen riesigen Strauß Blumen. "Miss de Smit?" "Ja die bin ich!" "Die sind für sie!" "Für mich?" Er nickte und reichte ihr den Strauß. Er war so groß das sie ihn mit beiden Armen nehmen musste. "Danke!" Lächelte sie und nahm schließlich die kleine Karte heraus. "Die Zeit ist zu kostbar um alle Fehler selbst zu machen, Marco!" Isas Herz rebellierte. Ihr Magen krampfte sich zusammen und vor lauter Rührung stiegen ihr Tränen in die Augen. Sie hatte wirklich nicht damit gerechnet. Sie dachte an ihn und automatisch dachte sie wieder an den Kuss der beiden. Mehr als einmal hatten sie sich so stürmisch und leidenschaftlich geküsst, das ihre Sinne nicht ganz beisammen waren. Sie blickte auf die Blumen und anschließend auf die Karte. Was sollte sie nur machen? Sie tippte auf ihrem Telefon herum und fand schließlich seine Nummer. Sie machte ein Foto von den Blumen und schickte es ihm. "Katzenbändiger?" Schrieb sie ihm und starrte auf ihr Handy. Hinterher hätte sie es am liebsten wieder gelöscht. Als nach fünf Minuten immer noch keine Antwort gekommen war, stopfte sie ihr Handy in die Sofaritze um es ja nicht zuhören wenn es klingelte. Sie dachte über ihn nach, doch hatte sie nicht wirklich Zeit ihren Gedanken zu folgen, als sie die Kopfhörer wieder aufsetze und weiter an ihrer ersten Single arbeitete. Es war nicht wirklich einfach den perfekten ersten Entwurf zu haben für einen Song. Sie war Perfektionist aber das kostete sie nun schon eine ganze Menge Zeit. Denn sie war nie zufrieden. Ihr Producer kam zu ihr und sie gingen noch mal ein Stück durch. Also noch weniger Zeit um sich Gedanken zu machen und in London war immer viel zu viel los. Sie würde sich erst wieder heute Abend Gedanken darüber machen können, wenn sie todmüde ins Bett fallen würde. Jetzt ging es darum sich zu konzentrieren und nicht an den niedlichen blonden Dortmunder zu denken. 

Kitty Cat / Marco ReusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt