5.Geschenke

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47. Marco

Es war recht spät ehe sie in den Club gingen. Nicht alle begleiteten sie, aber sie waren immer noch eine recht große Gruppe. Er war froh das Chris nicht mitfuhr. Seine Begleitung hatte scheinbar keine Lust mehr, das er ständig Isa anstarrte. Marco war es nur recht. Solange er nicht wusste ob er mit Isa zusammen war, war sämtliche Konkurrenz die nicht an ihrem Rockzipfel hing angenehm. Er mochte Chris immer noch nicht. Auf der Party die Piet sich ausgesucht hatte, war es brechend voll. Allerdings erwartete sie der Veranstalter und sie konnten in einen abgesperrten Bereich. Trotzdem erkannten sie einige Leute und Marco fühlte sich unwohl. Piet dagegen war schon wieder in seinem Element. Aber auch Isa wippte gleich mit zum Beat des ersten Songs. Keine Spur mehr von ihrer Melancholie die sie noch im Restaurant an den Tag gelegt hatte. "Du solltest mal jemand anders anstarren als Isa!" Lachte Ilkay neben ihm. "Alter ich weiß auch nicht was mit mir los ist!" Gab er zu und zuckte verstärkt mit den Achseln. "Nun das ist ja seit Amsterdam so!" Grinste sein Kollege. "Sie ist auf jeden Fall nicht Jacqueline!" Murmelte er. "Worauf wartest du denn dann?" "Ich habe keine Ahnung!" "Wenn sie dich nicht mögen würde, wäre sie nicht schon wieder hier!" "Meinst du?" Marco war einen Moment unsicher. "Oh man du bist doch nicht so blond oder? Hat die Bleiche auf deinem Kopf deinen Geist vernebelt?" Ilkay machte sich über ihn lustig. "Ja Mann, vielleicht hast du ja recht!" "Ich weiß das! Du auch?" Er fühlte sich einen Moment bloß gestellt. "Ich will sie einfach nicht drängen. Isa hasst Fußballer, wenn ich ihr sage das ich als Freundin will, dann sagt sie mir das es gegen ihre Prinzipien ist. Das sie keine WAG sein will!" "Aber das hat doch nichts mit dir zu tun, sie hasst das drum herum. Sie ist keine Spielerfrau so wie Sila die sich darüber profiliert an der Seite eines Mannes zu stehen und berühmt zu werden. Isa interessiert das alles nicht, weil sie ein eigens – berühmtes – Leben hat. Was sagt sie immer Viva la Revolution? Dann musst du eben rebellieren und sie nicht zwingen an etwas Teil zu nehmen, worauf sie gar keine Lust hast!" Marco seufzte. "Ja wahrscheinlich schon..." Er klopfte Ilkay auf die Schulter und lächelte schließlich. "Sie ist ein gutes Mädchen. Du kannst echt mal was anständiges Vertragen! Wie diese Stalker, Zombie-Weiber die eh nur dein Geld und Fame wollen!" "Ja finde ich auch." Murmelte er geistesabwesend und blickte zu Isa. Sein Blick wanderte über ihre Beine, dem Körper entlang zu ihren blonden Locken. Sie bewegte sich lässig zum Beat der Musik und er ließ einen kleinen Seufzer ab. Er war eigentlich ziemlich schüchtern, wenn er sein gegenüber nicht kannte. Auch wenn er Isa jetzt ein wenig kennengelernt hatte, hieß das nicht das er sich alles traute ihr zu sagen geschweige denn in die Offensive zu gehen.

48. Isa

Sie gähnte und auch wenn sie es niemals zugeben würde, war sie verdammt müde. Marco kam zu ihr. "Du siehst müde aus!" "Bin ich auch, ich war den ganzen Tag unterwegs! Ich hatte auch vorher noch Termine in London." Murmelte sie und machte eine Pause. "Aber Piet will bestimmt nicht abhauen!" "Ist mir egal wir fahren gleich!" Sagte er und zückte sein Portemonnaie, ging zu Piet und drückte ihm Geld in die Hand. Isa schüttelte den Kopf, sagte aber nichts. "Komm wir gehen!" Sagte er und die beiden verabschiedeten sich. "Hast du meinem Bruder jetzt Geld gegeben?" "Ja fürs Taxi!" Grunzte er und die beiden gingen zu seinem Wagen. Isa blickte an ihm hoch. Ihr wurde bewusst, wie sehr sie ihn mochte. Er hatte ihr sogar irgendwie gefehlt. Jetzt wo die junge Frau mit ihm allein war, war sie mehr als aufgeregt. Isas Herz schlug bis zum Hals. Die beiden gingen zum Wagen und er hielt ihr die Tür auf. Sie stieg ein und gähnte, ehe er sich hinters Steuer setzte und losfuhr. Sie schmiegte sich in den Fahrersitz und beobachtete ihn. Sie mochte sein blondes Haar das ihm in die Stirn rutschte. Seine großen grünbraunen Augen mit den langen Wimpern. Ständig knabberte er auf seiner Unterlippe herum und er schien mindestens genauso nervös zu sein wie sie. Es war komisch mit ihm allein zu sein und noch komischer erst einmal nichts zu sagen. Zuviel Zeit um nachzudenken ob er der richtige war. Sie hatte zu viel Zeit um nachzudenken. Isa wäre wirklich erleichtert wenn sie es mal selbst wissen würde was sie wollte. Isa brauchte nicht lange ehe das rhythmische Geräusch sie im Auto zum einschlafen brachte. Erst vor seiner Haustüre weckte Marco sie sanft. "Hey Bae, werde mal wach!" Sagte er leise. "Nee ik will net!" Beschwerte sie sich. Er lachte leise. "Wir sind da, oder möchtest du im Auto schlafen?" "Nein!" Murmelte sie verschlafen und schlug die Augen auf. Marco grinste sie an. "Schon da?" "Ja du hast niedlich vor dich hin geschnarcht und hast gesabbert, also dachte ich, ich wecke dich mal!" "Du bist ein Arsch!" Sagte sie und knuffte ihn in die Seite. Marco beugte sich zu ihr. "Das hast du schon mal gesagt und glaube mir das war das letzte Mal das du das gesagt hast!" Er ging an den Kofferraum, grinste zufrieden und nahm ihren Koffer. "Komm schon oder muss ich dich auch noch tragen?" "Nein, Nein ich komm ja schon!" Isa folgte ihm in ins Haus. Er wohnte direkt gegenüber von Piet. Unten waren Anwaltskanzleien und oben im Penthouse, wohnte er. Es war eine wirklich große Wohnung über zwei Etagen. Mit Billardzimmer und allem anderen Schnick Schnack auf denen Männer eben so standen.

Kitty Cat / Marco ReusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt