VII - Wie sie in den Himmel schaute

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Bevor ich sie kannte, war für sie der Himmel das größte Mysterium.
Er war so weit weg, doch trotzdem so nah, und die Wolken erschienen ihr so klein, dennoch so groß.

Manchmal lag sie auf einer Wiese, schloss ihre Augen, streckte ihre blassen Arme gen Himmel und stellte sich bonbonrosane Wolken vor. Sie stellte sich unmögliches vor, wie sie auf Wolken liegen konnte während sie auf die Welt hinunter schaute. Wie sie alle Menschen, die ihr groß und distanziert vorkamen, als kleine Punkte zwischen Grün und Blau sehen konnte.
Das Mädchen voller Träumte stellte sich vor in die Gesichter der Städte zu blicken anstatt das der leeren Personen die sie erschufen.

Als ich sie kannte schaute sie nur noch in den Himmel um eine blaue Fläche zu sehen, die sie niemals betreten konnte. Sie konnte niemals in ihr liegen, schweben oder atmen. Es war eine Unendlichkeit und die Unendlichkeit machte ihr Angst. Alles war unendlich groß und der blaue Himmel gehörte zu einem Universum voller Geheimnisse.

Ein Ort voller Geheimnisse, den sie nie erkunden konnte – niemals.

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