Kapitel 16❤️

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"Wer war das?",fragte mich Leon und nahm mich in den Arm.
"Mein Vater",schluchtzte ich.
"Was hat er denn gesagt?", sagt fragte er erneut.
"Er hatte einen Unfall und kommt nicht mehr aus dem Auto raus!", kreischte ich.
Ich musste so doll weinen, dass ich nicht mehr richtig atmen konnte.

Atmen Lejla Atmen!
Er wird sicherlich schon einen Rettungswagen gerufen haben.
Er wird mir jeden Moment anrufen und sagen dass es ihm gut geht.

"Was soll ich jetzt nur tun?",fragte ich immer hysterischer.
"Am besten rufst du jetzt mal einen Krankenwagen.",sagte er und gab mir sein Handy.
"Und was ist wenn die fragen wo?",fragte ich und er runtzelte die Stirn.
"Sag ihnen einfach auf welcher Strecke er sich befinden müsste. Dann werden sie ihn schon finden",sagte er und ich wählte die Nummer des Krankenwagens.

"Leitstelle, des Retungsdienstes hallo?",meldete sich schnell eine Stimme am anderen Ende der Leitung.
"Hallo schnell Helfen sie meinem Vater!",rief ich ins Telefon.
"Bleiben sie ruhig. Wie heissen sie denn?",fragte die Stimme.
"Lejla Lambutti",antwortete ich schon etwas leiser als vorhin.
"Ok und was genau ist denn passiert?"
"Mein Vater hat mir vorhin angerufen und gesagt er hätte einen Autounfall gehabt und er komme nicht mehr aus dem Auto raus.
Und als ich ihn gefragt habe wo ist die Verbindung abgebrochen.",antwortete ich schnell.
"Wo ist das denn ungefähr?",fragte die Frau am anderen Ende.
"Ich weiss es nicht.", sagte ich.

Schnell Lejla überleg wo war er denn heute?
Sag was sonst stirbt er vielleicht wegen dir!

Leon schaute mich an, nahm mein Kinn in seine Hände und drehte meinen Kopf zu ihm.
"Überleg Lejla, wo war er heute Abend?", sagte er und schaute mich so intensiv an, das ich meinen Blick abwenden musste um nicht dahin zu schmelzen.

Da fiel es mir plötzlich wieder ein.
"Er war an einem Elternabend, er müsste zwischen meiner Schule und meinem Zuhause in der Königsalle 24 sein", sagte ich der Frau am Telefon.
"Ok super. Wir werden deinen Vater schon finden",sagte die Frau sachte.

Ich gab Leon das Handy zurück und nahm meine Tasche.
Dann lief ich los.
"Wo willst du hin?", rief mir Leon nach.
"Ich geh meinen Vater suchen!",rief ich zurück und lief weiter.
"Dann komme ich aber mit, ich lass dich jetzt sicher nicht alleine",sagte er und holte mich ein.

Endlich kamen wir aus dem Wald heraus und wir stiegen auf unsere Fahrräder.
Ich fuhr nach Hause und Leon fuhr mich schnaufend nach.
Ich glaube ich bin in meinem Leben noch nie so schnell gefahren, wie in diesem Moment.
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Schon von weitem sah man die Blaulichter, der Rettungskräfte blinken.
Ich strampelte noch schneller und hängte Leon somit vollständig ab.
Wir kamen an der Unfallstelle an und ich schmiss mein Rad in ein Gebüsch.
Sofort kam ein Sanitäter auf mich zu gelaufen.
"Entschuldigung sie dürfen hier nicht rumlaufen, bitte verlassen sie dieses Grundstück",sagte er zu mir und wieder brach ich in Tränen aus.
"Das ist die Tochter des Verunfallten", stand mir Leon zur Seite.
"Ah okay", sagte der Sanitäter und schaute mich mitleidig an.
"Wie geht es ihm? Ist er tot?", fragte ich sofort.
"Nein,nein ihr Vater ist nicht tot. Er hat sich aber ziemlich schwer verletzt und liegt jetzt leider in einem künstlichen Koma.", sagte mir der Sanitäter und nahm mich bei der Hand.
"Wollen sie im Rettungswagen mitfahren?"fragte er mich und ich nickte leicht. Ich hatte einfach keine Kraft mehr um meinen Kopf fester zu bewegen.
Plötzlich kamen vier weitere Sanitäter mit einer Trage vorbei.
Ich sah meinen Vater an tausenden von Infusionen und Schläuchen angehängt.
"Papa!",rief ich und wollte auf die Trage zugehen, doch der Sanitäter zog mich zurück.
"Ihr Vater braucht jetzt einfach nur Ruhe", sagte er zu mir und die Sanitäter mit meinem Vater liefen zur Ambulanz rüber.
Das brachte das Fass zum überlaufen.
Ich konnte einfach nicht mehr.
Dieser Anblick von meinem Vater auf der Trage, so leblos und blutverschmiert ich ertrug es nicht mehr.
Mir wurde schwarz vor Augen und ich brach in mir zusammen.
Das letzte was ich wahrnahm war, wie ich auf dem kalten Asphalt aufschlug.
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Bruderherz und PromichaosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt