Kapitel 2

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Ich höre Stimmen um mich herum. Anfangs leise und dann immer lauter und deutlicher. Sie sprechen über einen „Test des Mädchens". Sehr Wahrscheinlich meinen sie mich. Aber was ist das für ein Test? Ich öffne mein Mund um sie danach zu fragen, aber ich bringe nichts raus. Ich versuche mich zu bewegen , was mir auch nicht gelingt. Meine Hände und Füsse sind an der Liege festgebunden. Ich versuche mich zu befreien, bemerke dann aber, dass ich keine Kraft dazu habe. Meine Augen werden wieder schwach und ich falle wieder in Ohnmacht. Das letzte Bild was ich vor mir sehe, ist die Maske des Mannes.

Ich renne. Jemand verfolgt mich. Ich renne um mein Leben. Doch plötzlich halte ich hinter einer der vielen Bäumen an. Hatte ich diesen Traum nicht schon einmal geträumt? Dass ist doch unmöglich. Derselbe Traum, derselbe Wald und... Dieser Junge! Ich muss ihn finden. Ich will wissen wer er ist. Also renne ich weiter bis mich jemand an den Schultern packt und mich nach unten zieht. Da ist er wieder! Diesmal schaue ich ihn nur an und bleibe ruhig bis die Männer davon gelaufen sind. Dann frage ich ihn, wie letztes mal, wer er sei.

„Ich bin Aiden. Aber das ist jetzt nicht wichtig. Wir müssen hier weg, bevor sie zurück kommen."

Endlich weiss ich wer dieser Junge ist. Aiden. Ein aussergewöhnlicher Name. Aber was will er denn von mir?

„Warte! Beantworte mir erst diese Frage: Wieso hilfst du mir?"

Er schaut mich nicht an, sondern durchsucht den Wald mit seinen Augen ab.

„Weil sie mich auch suchen und ich kann nicht zulassen, dass sie dich finden. Also kommst du mit oder willst du entdeckt werden?"

„Wieso bin ich-"

Aiden unterbricht mich bevor ich mehr Fragen stelle.

„Ich werde deine Fragen später beantworten, wenn wir in Sicherheit sind. Aber jetzt müssen wir los."

Das Blätterrauschen und die Rufe kommen immer näher. Also stehe ich auf.

„Gehen wir?", frage ich Aiden.

„Gehen wir."

Wir rennen los, Aiden vor mir und ich hinter ihm her.

Meine Augen öffnen sich und somit bin ich wieder wach. Langsam setze ich mich auf und versuche meine Hand an meinem Gesicht zu führen, was mir auch gelingt.

Plötzlich kommt mir ein Gedanke: Bin ich wieder in diesem Raum? Ich schau mich um und bestätigte mich, dass ich wieder hierher gebracht wurde. Um sicher zu gehen, stehe ich auf und gehe zur Tür. Ich schaue durch das kleine Fenster, was mir jetzt grösser scheint als vorhin.

Plötzlich sehe ich mehrere Gängen. Und dann tauchen plötzlich auch Leute auf, die durch die Gänge gehen. Erschrocken wende ich mich von der Tür ab. Ich bin in ein anderes Zimmer!

Langsam gehe ich wieder zur Tür und beobachte die Menschen vor mir. Sie sind alle gleich angekleidet: militär-grüne Kleidung und eine Maske, die ein bisschen wie eine Gasmaske aussieht. Ich bleibe eine Weile vor der Tür stehen und beobachte die Leute. Ich nenne sie mal „meine Entführer".

Alle starren nur gerade aus, als wären sie von etwas hypnotisiert. Keiner von ihnen schaut nach rechts und nach links. Und somit können sie auch mich nicht sehen.

Nach einer Weile dastehen und zusehen wie „meine Entführer" die Gänge hin und her laufen, versuche ich Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen.

„Hey!", rufe ich.

Niemand reagiert, also rufe ich nochmals. Und das mache ich so lange, bis ich gemerkt habe, dass sie mich wahrscheinlich nicht hören können, weil die Fensterscheibe zu dick ist.

Um mich selber zu beweisen, klopfe ich einmal leicht darauf und tatsächlich: Das Fenster ist sehr dick.

War ja auch klar, sonst könnte ich schon über alle Berge sein

 Da ich nichts besseres zu tun habe, bleibe ich einfach vor der Tür stehen und beobachte weiterhin „meine Entführer".

Plötzlich sehe ich etwas vorbeihuschen. Oder ist es doch ein jemand?

Sofort fange ich wieder an meine Hilfe-Rufe zu rufen. Diesmal etwas lauter als vorhin. Doch als mir einfällt, dass die Person schon weg ist, höre ich auf, denn das nützt mir nichts mehr.

Dann setze ich mich halt hin. Ich drehe mich langsam um, um an der überliegenden Wand zu gehen. Als ich dann angekommen bin drehe ich mich wieder langsam um, so das ich zur Tür schauen kann.

Kurz bevor ich mich setzen will, sehe ich ihn wieder. Dieser Jemand den ich vorhin gesehen habe. Es ist ein Junge, etwa in meinem Alter mit braunen Haaren und dunklen Augen. Sofort renne ich zur Tür und versuche ihm zu erklären, dass er mich rauslassen soll. Statt etwas zu unternehmen, legt er seine Hand auf die Fensterscheibe.

Jetzt rufe ich ihm zu, er solle mir doch helfen. Doch er reagiert nicht. Wieso muss diese dumme Fensterscheibe so dick sein?

„Malia?", höre ich jemand flüstern. War das der Junge vor mir oder habe ich mir das nur eingebildet?

Nein das habe ich mir ganz sicher nicht eingebildet, denn jetzt schaue ich ihn ganz genau an, er bewegt seine Lippen und fragt nochmals.

„Malia? Bist du es?"

 Woher weiss er mein Name? Warte mal: Ist das nicht der Junge aus meinem Traum? Wie hiess er nochmal? Aiden? Ja genau, so hiess er. Damit ich sicher gehen kann frage ich nach, denn wenn ich ihn hören kann, kann er sicher auch mich hören.

„Aiden?"

Jetzt sehe ich eine Erleichterung auf sein Gesicht und bestätige mich selbst, dass er tatsächlich Aiden ist. Also versuche ich es nochmal, denn ich will raus hier und zwar jetzt!

„Aiden, hilf mir hier raus zu kommen.", sage ich ihm in normaler Lautstärke.

„Ich kann dir nicht helfen, Malia."

Was? Das kann doch nicht wahr sein! Er konnte sich ja befreien.

„Wie hast du dich denn befreit?", frage ich neugierig und gleichzeitig mit ein bisschen Arroganz.

„Sie wollten mir eine Spritze geben, aber ich habe es ihnen aus der Hand genommen und bin geflüchtet."

Dann muss ich darauf warten bis „meine Entführer" kommen um mir irgendeine Spritze geben wollen? Nein ich will jetzt raus kommen. Ich kann nicht länger warten.

„Aiden, bitte.", flehe ich ihn an. „Es muss eine andere Lösung geben."

„Es gibt keine andere Möglichkeit."

Plötzlich dreht er sich um und sagt mir in schnellen Worten, dass er gehen muss.

„Sie kommen mich suchen, ich muss los. Ich werde dich retten , Malia."

Ich sehe ihn noch um die Ecke rennen, als ich nochmal nach ihm rufen will, um ihm zu sagen, dass er auf sich aufpassen soll. Und gleich danach sehe ich die Männer ihm nachrennen.

Verzweifelnd setze ich mich jetzt ab und warte.

Wenige Minuten später höre ich ein Geräusch das mir bekanntlich vor kommt. Ich überlege kurz nach, dann fällt es mir wieder ein: Jemand dreht ein Schlüssel um, um die Türe zu öffnen.

Langsam öffnet sich die Tür und, wie letztes Mal, kommen drei Männer herein.

Einer sagt mit unveränderlichen Stimme etwas zu mir, was ich erst nach dem zweiten Mal verstehe.

„Malia Olsen, wir bringen Ihnen die Tagesdosis. Bitte neigen Sie Ihren Kopf ein bisschen auf die Seite."

Er holt eine Spritze raus und sofort erinnere ich mich an Aidens Worte.

Ich lege ganz brav den Kopf auf der Seite und warte auf den Richtigen Moment.



Hey Leute! Hier ist das zweite Kapitel :) Eigentlich wollte ich es gestern posten, habe es dann aber ganz vergessen.


Gefällt es euch bis hierhin? Schreibt es in die Kommentare.


xoxo Ilariaa4500

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