Alles sieht wieder so aus, wie am vorherigem Tag. Alex und ich gehen in Richtung Bibliothek, die heute ziemlich voll aussieht. Ich sehe Chris schon von weitem, mit dem Rücken zu uns. Als wir dann endlich angekommen sind, will ich ihn schon begrüssen, doch plötzlich geht der Lautsprecher an und eine Frau gibt uns eine Mitteilung.„Guten Morgen meine Kinder. Heute ist Mittwoch und ihr wisst was am Mittwoch passiert. Für diejenigen die keine Ahnung haben, erkläre ich es kurz: Jeden Mittwoch führen wir eine Kontrolle durch, damit wir wissen, wer geflohen ist und wer so brav ist, um hier zu bleiben.
Manche Leute werden raus gebracht, um einen Nachtest zu machen. Wenn er ihn übersteht, wird er wieder hierher gebracht. Wenn nicht, dann fängt für denjenigen alles nochmals von vorne an.
Ich hoffe ihr habt alles verstanden und...."
Sie betont das „und" sehr lange und sagt anschliessend zu Schluss:" Möge das Glück stehts mit euch sein."
Verwirrt schaue ich Alex an der mich besorgt anblickt.
„Kommt mit."
Das war Chris, der uns an den Schultern packt und uns irgendwo hinbringt.
„Wo bringst du uns hin", fragt Alex ihn.
Genau dasselbe frage ich mich auch.
„An einem sicheren Ort."
Jetzt ergreife ich das Wort.
„Und das wäre?"
„Das darf ich euch nicht sagen.", antwortet Chris hastig.
„Was hast du vor?"
Als Alex die Frage aussprach wurde Chris still. Nach einiger Zeit gibt er und eine Antwort.
„Du meinst wohl, was hat er vor?"
„Wen meinst du mit er?", frage ich ihn entsetzt.
Da er nicht antwortet frage ich ihn nochmals, diesmal ungeduldiger.
„Aiden.", sagt er genervt und frustrierend.
Das verstehe ich jetzt nicht: Wie soll Aiden uns bitteschön helfen, ausser...
„Er ist hier?", frage ich Chris entsetzt.
„Ja, aber man erkennt ihn nicht. Er ist einer der Tester. Kommt ihr jetzt mit?"
Ich schau zu Alex, der nur kurz nickt und anschliessend nicke ich Chris zu.
Chris führt uns durch die Menge. Ich sehe, wie manche auf die Knie gegangen sind und wahrscheinlich darauf warten, dass einer dieser „Tester", so wie Chris sie genannt hat, vorbei kommt um sie zu testen.
„Kniet euch dahin. Aiden sollte jeden Moment zu euch kommen. Wenn er da ist, lasst es euch nicht anmerken, dass ihr ihn kennt. Verstanden?"
Wir nicken und knien uns hin.
Ich sehe wie die „Tester" den Saal betreten und sie sich aufteilen. Es sind so viele. Woher weiss Aiden, dass wir hier, in dieser Ecke sind?
Ein „Tester" steht genau vor uns und ich merke, wie Angst in mir steigt. Er hat wieder diese Spritze in der Hand.
Hoffnungsvoll schaue ich den „Tester" an, dass er Aiden ist. Ich merke wie er uns anstarrt. Alex drückt meine Hand ganz fest, um mir so mitzuteilen, dass wir es schaffen werden.
„Diese zwei. Mitnehmen.", sagt der „Tester" mit einer Roboterstimme.
Er sagt uns wir sollen aufstehen und natürlich machen wir das auch.
Plötzlich packt mich der „Tester" am Handgelenk und flüstert mir zu: „Keine Angst, ich bringe euch hier raus. Ich habe alles unter Kontrolle."
Ich lächle Alex kurz an, um ihm das so mitzuteilen. Er nickt nur und schaut dann gerade aus.
Aiden führt uns in den Gängen und nach einer Weile sehen wir eine grosse Tür vor uns.
Aiden zieht sein Anzug aus und steht da mit Jeans und einem Shirt. Jetzt holt er ein Schlüssel raus und öffnet die Tür. Bevor er sie ganz öffnet schaut er uns an und sagt:"Ihr habt echt Glück, dass ihr mich habt. Alex..."
Er schaut Alex an.
„Ich habe gewusst, dass du dich auf der richtigen Seite entscheidest. Malia..."
Jetzt blickt er mich an.
„Du wirst dich jetzt wahrscheinlich ziemlich erschrecken, denn..."
Er legt eine kurze Pause ein und spricht dann weiter.
„Ich bin dein Bruder. Ich hoffe wir werden gut zusammen auskommen."
Ich schaue ihn überrascht an. Ich habe ein Bruder? Ich kann es nicht fassen. Und was ist mit unseren Eltern?
„Wo sind denn unsere Eltern?"
„Ich weiss es nicht, aber ich werde sie finden. Genau so, wie ich dich gefunden habe."
Ich kann nicht anders und breche in Tränen aus. Aiden kommt zu mir und umarmt mich.
„Ich hab dich lieb, Schwesterherz."
Meine Tränen werden mehr, doch ich bringe trotzdem ein „Ich dich auch." heraus.
Nachdem ich mich ein bisschen beruhigt habe, halte ich in einer Hand mein Freund fest und in der anderen mein Bruder. Zusammen gehen wir durch die Tür.
Ich schau mich um und frage mich, wieso es hier so dunkel ist. Mit ziemlicher Sicherheit, gehe ich davon aus, dass wir uns in einem Tunnel befinden.
Plötzlich geht die Alarmanlage los. Ich schrecke auf und schaue hilflos Aiden an.
„Folgt mir einfach und lasst euch von nichts und niemandem ablenken. Wir haben später Zeit um alles anzuschauen."
Wir rennen los bis zum Ende des Tunnels. Vor uns sehe ich viele hohe Gebäude und viele Menschen, die herumlaufen oder am Telefon sind. Überall höre ich Stimmen, die ständig das selbe sagen: Willkommen in New York.
Aiden hält einer der Taxis an und wir steigen ein.
„Zum Flugfafen bitte."
„Geht klar.", antwortet der Taxifahrer und fährt los.
Wenig später steigen wir aus und stehen vor einem riesiegen Gebäude.
„Wow.", sage ich und bewundere alles mit grossen Augen, wie ein kleines Kind.
„Kommt schon. Unser Flug fliegt in 10 Minuten."
Ich bewege mich nicht von der Stelle, bis Alex mich küsst und mir sagt:"Wir werden das alles nachholen, aber jetzt müssen wir erst in Sicherheit sein."
Ich nicke nur und mache endlich einen Schritt nach dem anderem.
Wenig später befinden wir uns im Flugzeug und ich beobachte wie wir langsam in die Luft steigen.
Das letzte was ich denke ist: Auf ein guter Neuanfang.
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Wo bin ich hier?
FantasyIch habe keine Erinnerungen und bin in einem Raum gefangen. Wieso und wo bin ich hier? Und wer hat mich hierher gebracht? Eins ist sicher: Ich werde so schnell wie möglich von hier verschwieden. Eine spannende und atemberaubende Fantasygeschichte.