Lady oder nicht?

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Die Kissen an meinem Rücken, das Fell an meinen Füßen und ein Becher Wein in der Hand. So saß ich in dem breiten Sessel und betrachtete das Feuer im Kamin. Herrlich warm strömte die Luft um meine nackten Beine, meinen nackten Schoß, die nackten Brüste. Ich wartete. Nicht auf irgendjemanden, nein. Sie war kleiner als ich, hübsch und rothaarig, zierlich. Sie hatte mich schon des Öfteren so gesehen, ihre Lady. Und ich schämte mich keinesfalls. Wieso sollte ich auch? Schließlich war ich hier der Herr im Hause, im übertragenen Sinne natürlich.

"Lady Anxford?", schallte eine leise Stimme von der Tür durch den großen Raum. Ich winkte sie nur herein, bemühte mich keiner Antwort. Ich stellte den Becher fort, lehnte mich zurück und sah zu Amila. Zögernd kam sie näher, den Blick gesenkt, doch ich sah das Glitzern in ihren Augen. Sie war hier nicht glücklich, nicht in ihrer dauerhaft demütigen Haltung, die sie wahren musste. Ich hatte eine Vermutung, musste dieser auf jeden Fall nachgehen.

"Sieh mich an. Bitte." Ich wollte höflich bleiben, war nicht die kalte Herzogin. Außerdem musste ich ihr Vertrauen gewinnen, insbesondere jetzt. Und in der Tat, ihr Blick glitt an meinem Körper hinauf, bis sie an meinen Augen angelangt war. Ich fand sie wirklich außerordentlich hübsch. Die kleinen, vereinzelten Sommersprossen waren über ihre Wangen verteilt und ließen sie ein bisschen jugendlicher aussehen. Alt war sie ohnehin nicht. Zwanzig Winter hat sie vielleicht schon hinter sich gebracht, mehr aber wohl kaum. Und damit war sie nur wenige Jahre jünger als ich.

"Was kann ich für Euch tun, Mylady?" Ihr fiel es nicht leicht. Sie tat zwar alles, was man ihr auftrug, aber selbst danach zu fragen fiel ihr sichtlich schwerer. Kein Wunder bei meiner Vermutung.

"Sag mal, Amila", ich nahm ihre Hand in meine, strich mit meinem Daumen leicht darüber. "Was hältst du eigentlich von Dominanz und Unterwerfung als eine Art Spiel?" Ich fiel mit der Tür ins Haus, das war mir bewusst. Aber ich sah keine andere Wahl, die zu gleichem Erfolg führen könnte. Langes Drumherumreden war keinesfall die bessere Lösung.

Erschrocken blickte sie mich an. Ertappt wie es mir schien. "Wie könnt Ihr das nur fragen, Mylady?!" Sie klang entrüstet und gar nicht mehr so kleinlaut wie noch wenige Augenblicke bevor.

Ich stand auf und sah auf sie herab, lächelnd, um sie bloß nicht zu verschrecken. Ich durfte sie jetzt nicht verlieren. Ich war kurz vor meinen Ziel, dem Ziel, das vor mir stand.

"Du weißt, was ich meine. Ich sehe es in deinen Augen. Die Dominanz reizt dich. Du möchtest jemanden haben, den du unterwerfen kannst, dem du befehlen kannst. Diese Unterwürfigkeit steht dir nicht. Das bist nicht du. Du möchtest das Gegenteil. Nicht wahr, Amila?"

Ihre Fassade bröckelte, ich konnte es deutlich sehen. Sie begann, sich mir zu öffnen. Langsam, aber sie tat es. Sie entzog mir ihre Hand, doch ihre Körperhaltung straffte sich. Ich hatte also doch ihren wunden Punkt getroffen. Sie drehte sich um, schritt durch das Zimmer. Und das ganz anders als noch zuvor. Ihre Haltung war anders, der Blick forscher. Sie ähnelte mehr einer Gebieterin als einer Dienerin.

"Wisst Ihr, Mylady, ich war noch nie das kleine, graue Mäuschen. Noch nie das Mädchen, das Vorschriften gerne befolgte. Ich wollte diese schon immer erteilen, ebenso wie Befehle. Doch wie sollte ich das nur jemals tun können als Frau?" Sie durchquerte den Raum noch immer, sah sich alles an und kam dann zu meiner Kommode. Ich stand auf, nervös. "Ich dachte mir schon länger, dass ihr, die Herrscher über alles, nicht so seid, wie ihr vorgebt, zu sein. Ich dachte mir, dass ihr wohl lieber gehorcht, zumindest außerhalb des Regimes. Das stimmt doch, oder, Mylady?" Sie drehte sich um zu mir, hatte auf einmal die Reitgerte in der Hand. Ihr Blick war undurchdringlich und dennoch vertrauensvoll.

Ich musste schlucken. Damit hatte ich jetzt doch nicht gerechnet. Doch ich konnte mich nicht verleugnen, meine Nippel verrieten mich. Sie waren hart, ich brauchte nicht einmal nach unten sehen. Ich konnte auch nur nicken, Amila zustimmen. Sie schien sich damit zufrieden zu geben, kam näher, die Gerte hinter ihrem Rücken.

Meine Augen verfolgten jede ihrer Bewegungen. Je kleiner die Distanz zwischen uns wurde, desto erregter wurde ich, desto mehr Gänsehaut bekam ich. Ich konnte es nicht verhindern. Meine Macht, mein Sagen schwand und meine Erregung stieg. Mit jedem Schritt, den sie näher kam. Und sie genoss es, ihr Blick war glücklich.

"Und doch musst du noch einiges lernen, was deine Unterwerfung angelangt, meine Liebe." Ihr Wechsel zum Du machte meine Situation nicht besser. Sie schaffte es tatsächlich, mich immer mehr und mehr in mein wahres Ich zu versetzen. Das Ich, das ich unterwerfen und Befehle befolgen wollte. Das Ich, das Gefallen und Lust bereiten wollte.

"Das... Das ist mir bewusst", wisperte ich in den großen Raum hinein. Kaum hörbar. Kleinlaut. Ich war kein bisschen mehr Lady Anxford. Ich war nur noch ein kleines Häufchen Unterwerfung. Und Amila war auch nicht mehr meine Dienerin, mehr war sie meine persönliche Lady. Die Frau, die ich mir schon so lange wünschte und derentwegen ich alleine lebte. Ich brauchte keinen Mann, wollte eine Frau. Eine Frau, die ich lieben konnte. Eine Frau, der ich mich unterwerfen konnte. Eine Frau, die ich zu meiner Gemahlin machen konnte.

"Sehr gut. Und ich werde mit dir arbeiten, keine Sorge. Soweit verlange ich nur, dass du mich mit 'Lady' ansprichst. Ich möchte unser neues Machtgefälle von vornherein klar stellen. Da sind wir doch bestimmt einer Meinung, nicht wahr?"

"Ja, das sind wir, Lady." Ich fühlte mich immer wohler. Ich fühlte mich immer mehr als das, was ich wirklich war. Ich fühlte, wie ich immer mehr meiner Macht abgeben konnte, wie ich sie in Amilas Hände legen konnte. Ich fühlte, wie ich immer mehr ankam. Ich fühlte, wie mein Herz an den rechten Platz rückte.

"Sehr gut, damit kann ich etwas anfangen." Ihre Hand kam hinter ihrem Rücken hervor. Ehrfürchtig blickte ich auf die Gerte nieder. Ich habe sie schon immer geliebt, mich jedoch nie getraut, sie auch nur einmal zu benutzen.

Amilas Hand führte sie, als hätte sie noch nie etwas anderes getan. Plötzlich spürte ich das kühle Leder auf meinem entblößten Bauch. Ich erschauderte. Und spürte wie sich etwas in meiner unteren Bauchgegend regte. Etwas, das mich feucht werden ließ zwischen meinen Beinen. Und Amila wusste das genau, machte es sich zu nutzen.

Sie ließ die Gerte wandern, über meine Brüste, meine Beine, meinen Rücken. Ich gab mich diesem Gefühl ganz und gar hin, genoss die Berührung der Gerte.

Doch als Amila auf einmal die Gerte zwischen meinen Beinen hindurchzog, war es um mich geschehen. Ich fiel auf die Knie, stöhnte auf.

Und endlich war ich angekommen.


Hinterlasst mir doch bitte eure Meinung in den Kommentaren und ob ihr wissen möchtet, wie es mit den beiden weitergeht. Danke für euer Feedback! Ich freue mich darauf.

Demut und DominanzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt