Moment mal... Diese Szene kommt mir so furchtbar bekannt vor, als hätte ich das schon erlebt.
Jetzt muss ich es wissen. Wo bin ich?
Also schlage ich schnell meine Augen auf, der Gedanke, dass ich in einem Krankenhaus bin, verblasst sofort, als ich die, mich umgebende, Schwärze "erkenne".
Jedoch liege ich auf einem Bett, mit einem weißen OP-Kittel.
,, Hallo Jimmy" spricht aus dem Nichts eine Stimme.
,,Wo bin ich?" rufe ich dieser Stimme zu. Sie antwortet nicht. Im Gegenteil eine neue Stimme ertönt.
,,Jimmy, du hast mich ermordet." sagt nun die Stimme, die mir sehr gut bekannt ist.
,,Whatsername?" erneut rufe ich in die Leere.
,,Jimmy, du bist ein Loser. Hörst du mich?" Die Stimme meiner Mutter, erkenne ich ebenfalls. Ich stehe auf und schreie:,, Nein, das stimmt nicht. Du bist der Loser von uns beiden. Ich bin gegangen, du bist in Jingletown geblieben."
Ich muss hier raus, das war mein nächster Gedanke. Nur wohin soll ich gehen? Alles ist dunkel. Bis im nächsten Moment sich ein kleiner Tunnel öffnet.
,, Ich glaube, wir haben ihn wieder." ertönt nun die Stimme von vorhin.
,,Jimmy, bleib bei uns, du kannst es hier so gut haben. Komm' zu uns." Jetzt erscheinen auf der rechten Seite, mir bekannte Personen.
Billie, Andy, Frank, Whatsername, Mein Vater?!
,,Papa." bringe ich leise heraus.
,, Ja Jimmy, komm' zu uns. Komm' zu mir." Mein Vater hält mir seine Hände entgegen.
,,Hier können wir wieder eine Familie sein." In dem Moment läuft meine Mutter zu ihm und sie umarmen sich.
Das hatte ich mir immer gewünscht. Wieder eine Familie zu haben.
Jetzt könnte dieser Wunsch in Erfüllung gehen. Ich musste nur ein paar Schritte nach rechts laufen.
Aber der Tunnel, der hell erleuchtet ist, scheint mir auch verlockend.
Ich weis nicht, was ich tun soll. Seit mehr als 13 Jahren, wünsche ich mir, dass mein Vater, meine Mutter und ich wieder in einem großen Haus wohnen, mit einem Garten und ohne die Drogen. Einfach von vorne anfangen können.
,,Jimmy, du willst mich doch nicht allein lassen. So wie du es schon mal getan hast. Du erinnerst dich doch, oder Jimmy?" Billie grinst mir zu und hält mir eine Packung Zigaretten entgegen.
,,Erinnerst du dich? Ich habe die damals abgelehnt, weil ich dachte du bräuchtest sie noch. Jetzt könntest du doch eine gebrauchen, oder?" Billie grinst immer noch.
,, Ja, das stimmt. Du kennst mich einfach." Ich will gerade auf die Seite, mit all den Menschen gehen, als wieder die Stimme ertönt.
,,Sein Kreislauf wird wieder instabil, was sollen wir tun."
,, Wir können gar nichts tun. Der Junge steht in einem Konflikt mit sich selbst. Er muss das alleine schaffen." sagt nun eine andere Stimme.
Links oder Rechts. Heller Tunnel oder Schwärze. Viele Gedanken schwirren mir durch den Kopf.
,, Jimmy, komm' zu mir. Wir können auf ewig glücklich sein. Jimmy und Lucy für immer vereint."
Warte, hatte sie mir gerade ihren Namen gesagt.
Auf einmal erscheint hinter den Personen, der Treffpunkt unter der Eisenbahnbrücke.
,, Komm' Jimmy, hier können wir bleiben."
,, Lucy..."- Wow echt komisch einen anderen Namen als 'Whatsername' in ihrer Gegenwart zu benutzen. ,, Ich bin mir nicht sicher, ob ich euch trauen kann. Ihr seid alle nur Halluzinationen. Wahrscheinlich bin ich gerade high oder so." Ich konnte kaum noch klar denken. Alles ist so surreal, aber gleichzeitig verlockend.
,,Jimmy, wir tun dir nichts. Vertrau uns. Wir haben dich doch alle lieb."Ein letztes Mal drehe ich mich zu dem hellen Tunnel um. Dann blicke ich erneut in die strahlenden Gesichter.
Ich schließe meine Augen und ein Lächeln huscht mir über die Lippen.
Ich gehe langsam geradeaus und alle Personen fangen an, ihre Arme nach mir auszustrecken.,, Er hat sich für die dunkle Seite entschieden." Das ist das letzte was ich höre, bevor mich die Arme in die Schwärze ziehen.
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Saint Jimmy
Teen FictionWie der Titel schon sagt, handelt es sich um eine der Hauptfiguren aus dem Album 'American Idiot'. Jimmy ist ein 16-jähriger Junge, der zusammen mit seiner Mutter in Jingletown wohnt. Er verbringt den Großteil des Tages bei seinen Freunden, am Tref...