Emilia war 17 Jahre alt, als sie in die psychiatrische Klinik eingewiesen wurde. Sie redet nicht, mit niemandem. Bis ihr ein neuer Pfleger zugeteilt wird und sie sich entgegen aller Erwartungen in ihn verliebt.
Sie hat mir ja so gefehlt. "Mona", kommt es erstickt aus meinem Mund. Die Angesprochene umarmt mich hektisch und drückt meine Hand. "Oh Gott sei dank geht es dir gut! Wir haben uns ja solche Sorgen gemacht! Ben konnte leider nicht kommen, er ist zu schwach." Ihr Blick senkt sich und sie spricht leise weiter: "Ich glaub er schaffts nicht." Trauer legt sich über mich. Der arme Ben. Er hat doch niemandem etwas getan, er ist so lieb zu jedem. Er hat es nicht verdient.
"Jedenfalls", sagt Mona nach einer Weile dann, "als ich das von dir gehört habe, hab ich Dr.Preston so lange angebettelt bis sie mich hierher gelassen hat. Natürlich nicht lange und auch nur unter Beaufsichtigung, aber immerhin. Ich hab dich vermisst, weißt du? Du verpasst so viel momentan." Erst da fällt mir eine der Schwestern auf, die in der Ecke steht. Ich kenne sie nicht, also muss sie wohl neu sein.
Ich habe Monas Gerede solange ausgeblendet bis sie Noahs Namen sagt. "Und er gibt einfach nicht auf! Seit Stunden diskutiert er mit Dr. Preston und den Chefs, dass du ja nicht wieder in die Anstalt musst. Das es nur ein Missverständnis war und er alles im Griff hat. Als ich gegangen bin, war er immer noch da, weißt du?"
Noah geht es also gut! Mir fällt ein Stein vom Herzen und ich lache erleichtert auf. Ich habe mir ja solche Sorgen gemacht. Mona sieht mich irritiert an und lacht dann mit mir. Wir lachen, bis uns die Bäuche weh tun und Tränen aus unseren Augen kommen. Wir lachen einfach so, ohne Grund.
"Weißt du, nach dem du weg bist, ist mir was klar geworden. Ich will auch wieder raus in die Gesellschaft. Mir fehlen einige Dinge. Aber vor allem Fast Food! Und oh Gott, Schokolade. Ich gebe mir jetzt Mühe und Preston hilft mir dabei. Mit etwas Glück bin ich in zwei Monaten raus. " Wie gern würde ich Mona sagen, dass ich mich für sie freue. Aber der Schock und die Belastung sitzen immer noch zu tief und meine Stimme ist blockiert. Als Antwort ziehe ich Mona zu mir und umarme sie fest.
Wir werden von der Schwester unterbrochen: "Los jetzt Mona, es wird Zeit." "Auf Wiedersehen Ems, bis bald und pass auf dich auf!" Ich winke ihr zum Abschied hinterher und lasse mich dann auf mein Kissen fallen.
Zwar bezweifle ich, dass Noah heute noch kommt, aber hoffen kann ich ja trotzdem noch. Mit einem Lächeln auf den Lippen starre ich auf den Fernseher und ignoriere die Blicke von Diana.
Georgina Moffet - Diana
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