Versöhnung

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Yume hielt es einfach nicht mehr in Kakashis Nähe aus. Er war früher wie ein Vater für sie gewesen und hatte sie doch so bitter enttäuscht. Obwohl sie ihm so sehr vertraut hatte, überließ er sie einfach sich selbst. Deshalb wollte sie so weit wie möglich von ihm weg.

Sie ging zu einer Wiese, am Rande von Konoha. Die kannte sie noch aus ihrer Kindheit, da sie dort gerne viel Zeit verbrachte. Sie legte sich in das weiche Gras und genoss die Ruhe, die sie umgab. Selbst als sie Besuch bekam, blieb es so still. Sie hatte schon geahnt, wer da so gelangweilt durch den Wald stapfte und sich nun schweigend neben sie legte. Es war kein anderer als Shikamaru. Beide blieben eine ganze Weile lang einfach stumm liegen. Genossen gemeinsam die Ruhe, ohne dass sie die Anwesenheit des jeweils anderen störte.

Shikamaru hatte, wie er es immer tat, die Arme hinter seinem Kopf verschränkt und beobachtete die Wolken. Yume hingegen hatte ihre Augen geschlossen, während ein leichter Wind über sie hinwegwehte. Sie war froh, dass der Nara verstand, dass sie nicht reden wollte. Er hatte schon immer ein Gefühl dafür gehabt. Er war auch schon in ihrer Kindheit ihr Ruhepol gewesen, weil er einfach wusste, wann er lieber schweigen sollte. Unbewusst brachte dieser Gedanke sie zum Lächeln. Allerdings wusste er auch, früher wie heute, wenn etwas mit ihr los war.

Und genau aus diesem Grund brach er doch die Stille. Er konnte es nicht länger mitansehen, wie sie sich innerlich quälte. Doch er war taktvoll genug, sie nicht direkt auf das Problem anzusprechen. Deshalb begann er mit etwas anderem, lockererem.

„Sag mal, was war das jetzt eigentlich mit Sakura und Ino? Nicht, dass ich was gegen ihr Verhalten hatte." Ungewollt begann Yume zu kichern. Er wusste nun mal, wie er sie ablenken oder sogar aufheitern konnte. Genauso wie früher auch immer. Sie setzten sich auf und Yume erzählte ihm, Was sie sich ausgedacht hatte um sich an ihrem ersten Tag schon Feinde zu machen.

Nachdem sie es ihm erklärt hatte, musste Shikamaru ebenfalls kurz auflachen.

„Das haben sie aber auch wirklich verdient.", lobte er sie, so wie die anderen schon zuvor. „Aber du kannst doch nicht für den Rest deines Lebens Sasukes Freundin spielen?" Er zieht eine Augenbraue leicht hoch. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass sie das so möchte. Yume lachte kurz auf.

„Natürlich nicht. Sie werden auch noch früh genug erfahren, dass alles nur gespielt war.", antwortete sie ihm mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.

„Dann hat Sasuke wieder das Problem von vorher.", meinte der intelligente Faulpelz dann nur monoton. Wieder lachte Yume auf, nur dieses Mal etwas anders. Gemeiner. Hinterlistiger. Als hätte sie etwas vor.

„Wird er nicht, dafür sorge ich schon.", sagte sie ihm mit einem schelmischen Grinsen. Shikamaru seufzt nur und sieht gen Himmel.

„Ich will gar nicht wissen, was du jetzt wieder vorhast." Yume schüttelte leicht den Kopf.

„Keine Sorge, schon nichts Schlimmes. Oder Schmerzhaftes. Vielleicht.", versuchte sie ihn zu beruhigen. Doch ihm war es eigentlich sogar recht egal. Solange es nicht zu schlimm ist. Er seufzt leise.

„Denk dran, ich komm dich sicher nicht im Gefängnis besuchen." Er wusste zwar, dass sie soweit schon nicht gehen würde, doch warnen konnte er ja trotzdem. Denn darauf hatte er wirklich keine Lust. Obwohl er es eher im Spaß gesagt hatte. Yume verstand das natürlich. Sie hatten früher oft solchen Unsinn geredet, also ging sie auch darauf ein.

„Du verdirbst mir jeden Spaß." Gespielt zog sie einen Schmollmund und wendete sich von ihm ab. Da konnte Shikamaru sich das Lachen nicht mehr verkneifen. Yume stimmte direkt mit ein. Es fühlte sich für sie wieder wie früher, in ihrer Kindheit, an. Zumindest fast.

Akuma no Chi - DämonenblutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt