14. Verschränkte Hände

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Manu
Ich steuerte auf die Bushaltestelle am Ende der Straße an, Tränen rollten über mein Gesicht. Drinnen hatte ich sie noch zurückhalten können, doch jetzt musste ich meinen Gefühlen einfach so freie Bahn lassen.
Hatte grade irgendetwas noch schiefer laufen können? Taddl hatte ich endgültig verloren, das war klar.
Es tat mehr weh als beim ersten Mal, damals hatte ich zumindest die Hoffnung gehabt, dass es nur eine Phase sein würde.

Ich war so in Gedanken versunken, dass ich Taddl erst bemerkte, als er mir eine Hand auf die Schulter legte.
Schnell drehte ich mich zu ihm um und sah in seine traurigen Augen.
"Was ist? Habe ich nicht schon genug kaputt gemacht?"
Er schüttelte den Kopf. "Manu... Ich Bitte bleib. Ich will dich nicht noch einmal verlieren.", brachte er atemlos hervor.
War er etwa den ganzen Weg gerannt? Erst jetzt bemerkte ich seinen merkwürdigen Aufzug, und musste kurz auflachen.
Er sah an sich herunter. "Oh."
Mir traten schon wieder Tränen in die Augen, damit er es nicht sah umarmte ich ihn fest.
Er erwiederte die Umarmung, langsam beruhigte sich sein Atem, nur sein Herz schlug noch wie verrückt.

Eine Weile standen wir einfach so da, bis er schließlich anfing zu zittern, kein Wunder, so wenig wie er anhatte.
"Vielleicht sollten wir zurück.", meinte ich leise, auch wenn ich noch nicht wirklich bereit war, ihn loszulassen.
Er nickte mit klappernden Zähnen, also löste ich mich etwas von ihm, griff jedoch nach seiner Hand.
Mir war es egal wie das hier grade aussah, ich wollte ihn einfach nicht loslassen.
Er sah lächelnd auf unsere verschränkten Hände herunter, dann liefen wir zurück.

Hinter der Maske (GLPaddl) [Pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt