"Du bist einfach hinterher gelaufen? Das hätte ein Pirat sein können", meinte Will.
Ich zuckte leicht mit den Schultern.
"Sieh das nicht so nachlässig. Wenn es ein Pirat gewesen wär, hättest du vielleicht eine Kugel zwischen die Augen bekommen"Will und ich gingen zurück zur Schmiede. Auf dem Weg warnte er mich noch mehr vor Piraten und anderen Kriminellen, doch ich hörte nur mit einem Ohr hin.
Seit das Wort 'Pirat' gefallen war musste ich an Jack Sparrow denken.Er kannte meine Kette.
Er konnte mir doch sicher etwas darüber erzählen. Aber wie kam ich zu den Zellen?
Am besten ging ich nachts. Da war es nicht so auffällig.
Der Mann eben sah tatsächlich wie ein Pirat aus. Er hätte mir bestimmt helfen können, wenn Will nicht dazwischengefunkt hätte. Aber er hat schon recht. Ich bin nicht gewappnet es mit einem Piraten aufzunehmen.
..
Spät am Abend zeigte ich Will, dass ich noch in die Stadt gehen wollte. Er hatte nichts dagegen, wollte aber, dass ich nicht zu lange weg blieb.Manchmal behandelte er mich schon ein bisschen, als wär ich ein kleines Kind, aber ich bin ihm nicht böse.
Er war mir sehr ans Herz gewachsen und ich fand es irgendwie süß, dass er sich so sehr um mich kümmerte.Obwohl es noch nicht nachts war, liefen nicht viele Menschen umher. Hier und dort sah ich ein paar Männer der Royal Navy. Glücklicherweise sprach mich keiner von ihnen an.
Nach einer Weile fand ich endlich meinen Weg zu den Zellen. Ich ging langsam die Treppe herunter und schaute, ob eine Wache hier war.
"Ist vor ein paar Minuten gegangen"
Ich sah zu einer der Zellen. In dieser waren fünf Männer. Ich sah fragend zu ihnen herüber.
"Die Wache. Sie ist eben grad gegangen"Ich nickte kurz und ging näher an die Zellen.
Wieso traute ich einem Piraten?
Ich ging nochmal leise durch den Gang und sah mich um. Hier war tatsächlich niemand. Ich zuckte kurz mit den Schultern und ging zu den Zellen zurück. Dort suchte ich nach Jack Sparrow. Er war nicht in in der Zelle bei den anderen Männern, weshalb ich in die anderen sah.
Kurze Zeit später entdeckte ich ihn. Er saß in der Zelle daneben, hinten in einer Ecke, und sah zu mir.
Ich brach den Blickkontakt nicht ab und ging näher zu ihm."Ihr seid doch die junge Dame, die ich aus dem Wasser gefischt habe, oder nicht?"
Ich nickte leicht.
"Wie seid Ihr hier her gekommen?"
Ich deutete zu der Treppe hinter mir und lächelte leicht.
"So weit kann ich auch denken", sagte Jack und grinste etwas. "Wobei kann ich Euch denn behilflich sein?"Ich öffnete meine Hosentasche und holte die Kette heraus. Diese hielt ich hoch, sodass er sie genau sehen konnte.
Jack stand langsam auf und kam nach vorne zu den Gittern, weshalb ich ein paar Schritte zurück ging."Woher habt Ihr das?"
Ich sah mir den Anhänger der Kette kurz genauer an.
"Ihr sprecht also nicht?"Ich sah wieder zu Jack und nickte bestätigend.
"Gut.. Also, nicht gut, aber Ihr wisst sicher, wie ich das meine"
Ich deutete auf die Kette und sah ihn fragend an.
"Ahh, Ihr wollt wissen, was das ist?"
Ich stimmte ihm zu und lehnte mich an die Wand hinter mir.
"Was krieg ich dafür?", fragte er breit grinsend und sah mir direkt in die Augen.
Ich überlegte kurz, zuckte dann aber mit den Schultern.
"Wisst Ihr, hier drinnen ist es nicht gerade gemütlich. Ich erzähle Euch etwas über dieses Schmuckstück, wenn Ihr mich hier herausbringt"
Ich biss mir auf die Unterlippe und sah mir die Gitter an.
Dabei packte ich die Kette zurück in die Tasche und verschloss diese."Deal?", fragte Jack.
Fast unsichtbar nickte ich und sah mir das Schloss der Tür an. Also mit einer Haarklammer bekam ich es nicht auf.
"Der Köter ist mit den Schlüsseln abgehauen"Mit den Händen zeigte ich in beide Richtungen und sah fragend zu den Männern in der anderen Zelle.
"Rechts von Euch, die Treppe hinunter"
Ich nickte kurz und ging in diese Richtung.
Langsam ging ich die Treppe hinunter und sah mich um. Hier unten waren noch mehr Zellen, jedoch ohne Fenster.
Ich pfiff einmal und sah zum dunklen Ende des Gangs. Ein paar Sekunden später kam ein kleiner niedlicher Hund mit einem Schlüsselbund im Maul angelaufen. Ich streichelte ihn ein bisschen und nahm vorsichtig die Schlüssel.
Damit ging ich die Treppe wieder hinauf, wobei mir der Hund folgte.Ich ging zu Jacks Zelle und schloss diese auf. Ein paar Sekunden später hörte ich jedoch, wie jemand in unsere Richtung kam. Schnell öffnete ich die Tür und ging in die Zelle. Die Schlüssel versteckte ich in meinem Hemd und lief schnell zu Jack. Ich setzte mich hinter ihn.
Glücklicherweise verstand er sofort und deckte mich. Der Hund lief wieder die Treppe hinunter. Es dauerte auch nicht lange, bis ein uniformierter Mann auftauchte.
"Was ist hier los?
Keiner antwortete ihm. Die Piraten nebenan unterhielten sich leise unter sich.
"Ich hab euch eine Frage gestellt", sagte er nun etwas angespannter.
"Sieht es so aus, als wär irgendwas?", fragte einer der Piraten genervt.
Der Uniformierte seufzte leise und ging. Eine halbe Minute danach rutschte ich ein wenig weg von Jack.
Er lächelte nur ein wenig.
Ich stand auf und klopfte mir den Dreck von der Hose. Danach nahm ich die Schlüssel aus meinem Oberteil und schloss die Tür auf.
Jack und ich gingen aus der Zelle heraus. In der Zeit, wo er sich seine Sachen von den Haken and er Wand nahm schloss ich die Tür der anderen Piraten auf.Jack war schon auf dem Weg nach draußen. Ich lief aber schnell die Treppe hinauf und zog ihn an seinem Oberteil zurück.
"Ich wär doch nicht ohne Euch gegangen", sagte er und grinste schmierig. Er griff nach meiner Hand und lief mit mir zum Hafen. Die ganze Zeit über versuchte ich, mich von ihm loszureißen, schaffte es jedoch nicht, da er stärker war als ich.
"Mute!", hörte ich jemanden rufen, als ich mich endlich von Jack losreißen konnte.
Will kam zu uns gelaufen. "Wo warst du denn? Ich hab gesagt, du sollst nicht so lange wegbleiben! Was machst du hier bei diesem Piraten?"
"Darf dieser Pirat sich auch mal zu Wort melden?", fragte Jack und lächelte charmant. "Wer seid Ihr?"
"Will Turner. Und diese Dame kommt jetzt mit mir"
"Sagt wer?"
"Ich, gerade eben"
"Will, ich nehme an, eine Kurzform von 'William'?"Noch bevor Will antworten konnte ertönten laute Kanonenschüsse.
"Die Schüsse kenn ich doch", murmelte Jack und sah zum Meer. Nicht weit von hier war ein Schiff, welches sich uns schnell näherte.
Jack griff nach meiner Hand und rannte in die Stadt. Ich war gezwungen, ihm zu folgen, wobei ich mehrmals stolperte.
Nach ein paar Minuten blieb er stehen und zog mich in eine Gasse.
Ich sah ihn entsetzt an.
"Ihr werdet mir dafür noch dankbar sein"Es dauerte nicht lange bis viele Soldaten an uns vorbei liefen.
Glockenschläge und Gebrüll ertönten. Ich wollte aus der Gasse heraus, doch Jack hielt mich zurück. Nach ein paar Minuten liefen alle möglichen Menschen herum.Ich nahm Jacks Hand und zog ihn aus der Gasse heraus. Er wehrte sich im ersten Moment nicht. Wahrscheinlich hatte er damit überhaupt nicht gerechnet. Schnell rannte ich mit ihm zu Wills Schmiede.
Drinnen zeigte ich zur Decke. Ich kletterte an einer der Wände hinauf und setzte mich auf einen der Balken an der Decke.
Jack folgte mir und saß eine Minute später vor mir.
Ich sah zu ihm und lächelte kurz.
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Mute's Caribbean
FanfictionStell' dir bitte einmal vor, du wärst plötzlich im 18. Jahrhundert. Hast du? Gut. Nun stell dir bitte vor, du wärst dort und könntest nicht reden, weil du stumm bist. .. In diese Lage gerät ein siebzehnjähriges Mädchen namens Mute. Sie ist es zwar s...