Winters Vacation

6

Er lehnte sich wieder zurück und lächelte mich selbstgefällig an, als mir die Farbe aus dem Gesicht wich.

Als der Soldier einige Blicke der um uns herum stehenden Menschen bemerkte, schloss er mich in seine Arme und strich mir über den Rücken, so als ob nichts gewesen wäre.

"Keine Angst, dass Schiff wird schon nicht untergehen.", sprach er extra etwas lauter.

Die Leute sahen wieder weg und er ließ mich los. Sein Blick war undefinierbar, aber er machte mir Angst.

Nach einigen Minuten wurde die Sicherheitsübung beendet und die Leute liefen wieder auf ihre Zimmer. Wir jedoch gingen gleich zum Essen, wobei ich mit großem Abstand zum Soldier lief.

Er bemerkte es zwar, tat sich jedoch keinen Zwang an, meine Hand für unsere Deckung zu greifen.

Obwohl ich es ungere zugebe: Er hatte mir Angst gemacht, riesige Angst, denn ich weiß, dass es schon mal zu so einem Zwischenfall mit einem Agenten kam. Einen Tag später wurde er tot aufgefunden.

Auch wenn der Soldier kontrolliert wird und er mir eigentlich leid tut, ist er, sobald er auch nur ein Fünkchen Macht besitzt, ein Arschloch.

Er entscheid sich für ein Restaurant namens 'Brau Küche'.

Es gab dort typisch deutsches Essen und genau, Bier.
Es gab 4 lange Tische, an denen viele Menschen saßen und miteinander redeten. Auf einen davon steuerte ich bewusst zu, doch der Soldier griff mich etwas zu grob am Arm und zog mich in eine kleine Ecke, wo ein weiterer Tisch stand.

Ich warf ihm einen genervten Blick zu, den er erwiderte. Trotzdem schob er meinen Stuhl ganz gentlemanlike zur Seite, sodass ich mich setzen konnte.

Nachdem er sich selbst auch hingesetzt hatte, kam ein Kellner auf und zu und gab uns zwei Karten.

Als er wieder verschwand, sah der Soldier mich fragend an.
"Was heißt das alles?"

Am liebsten hätte ich ihm die Karte ins Gesicht geschmissen, doch ich hielt mich im Zaun und versuchte so ungenervt wie möglich zu antworten.

"Das da" -ich zeigte auf das erste von 5 Gerichten- "ist Bratwurst mit Sauerkraut und Kartoffeln; das Schnitzel mit Mischgemüse und Kartoffeln; das Fischstäbchen mit Kartoffelbrei."

Der Soldier lächelte ein wenig.
"Ihr Deutschen seid vernarrt in Kartoffeln, oder?"

Ich nickte kurz und übersetzte ihm noch die anderen zwei Hauptspeisen.

"Also, was willst du?", fragte ich nun. Er sah ratlos auf die Karte und dann zu mir auf.

"Ich nehme das was du nimmst und ein Bier."
Ich nickte nur kurz und natürlich fiel ihm auf, dass ich ihm das wegen ebend übel nahm. Kurz darauf kam der Kellner wieder zu uns.

"Bitte zwei mal Schnitzel mit Mischgemüse und Kartoffeln, zu Trinken hätten wir gerne ein großes Bier und einen Apfelsaft."

Der Kellner nickte, lächelte mich an und verschwand. Der Soldier schnaufte.

"Was ist?", fragte ich genervt, doch er schüttelte den Kopf und starrte auf die Karte, die er nicht lesen konnte.

Ich seuftzte einmal tief und starrte ein wenig vor mich hin. Mein Blick schweifte durch den Raum und blieb bei einer Person, die mir nur zu bekannt vor kam, hängen.

Tony Stark. Er war umringt von einigen Fans und gab Autogramme. Natürlich immer mit seinem selbstgefälligen Lächeln auf dem Gesicht.

Der Soldier starrte immer noch auf seine Karte. Das wäre meine Chance, ich könnte Stark um Hilfe bitten.

Meine Augen hafteten immer noch auf Mr. Stark, bis er aufeinmal seinen Kopf in meine Richtig drehte und mich anlächelte. Ich lächelte kurz zurück und wand mich dann wieder zum Soldier.

"Ich muss mal kurz aufs Klo.", log ich und stand auf, doch der Soldier tat es mir nach. Ich sah ihn fragend an.

"Ich muss auch mal."
"Ja aber, wäre es nicht besser, wenn einer wartet? Sonst denkt der Kellner noch, wir sind weg."

Er sah mich kurz misstrauisch an, packte mich am Arm und sah mir in die Augen.

"Wenn du auch nur versuchst zu fliehen oder irgendjemandem die Wahrheit zu erzählen, bringe ich dich um." Sein Blick war starr und ernst.

Ich atmete tief durch. Schon seine zweite Mord Drohung an einem Tag...Wie sollen wir es bitteschön eine Woche miteinander aushalten?

"Weißt du was? Ich muss nicht mehr. Du kannst gehen, wenn du willst."

Er lächelte selbstgefällig, ging jedoch auch nicht weg sondern setzte sich, so wie ich, wieder hin.

Ich starrte vor mich hin und ging keinen bestimmten Gedanken nach, doch als ich Winters brennenden Blick auf mir bemerkte, sah ich wieder hoch.

"Ich sage dir gleich, dass ich am Ende dieses Auftrages dafür sorgen werde, dich nie wieder am Hals zu haben. Aber fürs erste müssen wir miteinander auskommen. Würdest du also bitte meine Entschuldigung annehmen?"

Ich schnaufte auf.
"Für was? Dafür, dass du genauso ein Arsch bist wie alle anderen Hydra Agenten oder dass du mir heute innerhalb von 6 Stunden schon zwei Morddrohungen ausgesprochen hast?"
Antwortete ich zickig und spielte mit einer Serviette.

"Erstens: Ich bin nicht so wie die anderen. Ich bin anders, du kennst diese Seite nur nicht und zweitens: Du bist ein stures, nerviges Mädchen, dass denkt sie hätte auch nur den Hauch einer Chance von Hydra zu entkommen. Aber ich will dir mal eines sagen: Den hast du nicht. Du wirst Hydra nicht entkommen, niemand kann das."
Den letzten Teil fügte er leiser hinzu.

Doch ich war so aufgebracht über seine Worte, dass ich drauf und dran war loszusprinten und Mr.Stark und SHIELD alle wichtigen Informationen über Hydra zu geben, wäre da nicht das kleine Ding in meinem Bauch, dass mich sofort umbringt, sobald ich zum Feind gehe.

Der Soldier beobachtete mich angestrengt, doch der Kellner befreite mich von seinem Blick.

"Vielen Dank.", sagte ich freundlich lächelnd.
"Wenn sie noch weitere Wünsche haben, ich bin Mark.", sagte der Kellner, Mark, der zurück lächelte und auf sein Namensschild zeigte.
"Danke Mark, wenn etwas ist, weiß ich ja jetzt wen ich rufen muss."

Aus reiner Provokation zwinkerte ich dem Kellner zu, denn ich bemerkte den wütenden Blick des Soldiers auf mir.

Der Kellner lächelte breit und verschwand dann.
"Also" - ich lächelte den Soldier so falsch wie möglich an- "Guten Appetit."