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Ich platzierte seinen Kopf auf meinem Schoß und prüfte seinen Puls, er war langsam, aber er war da, ganz im Gegensatz zu meinem, der auf Hochtouren lief.

"Winter...los, wach auf" flüsterte ich leise und strich durch seine Haare. Er rührte sich nicht und langsam stiegen mir Tränen in die Augen.

Irgendwas muss passiert sein aber was nur, ich habe ihn doch die ganze Zeit beobachtet.
Ich seufzte einmal tief und schüttelte den Kopf, ich muss klar denken.

Ein roter Blutfleck viel mir auf seinem Bauch auf, irgendwer oder irgendwas muss ihn angeschossen haben.

Okay, ganz ruhig. Ich hab mal irgendwann gelernt, wie man ,mit Schuss Wunden umgeht. Vorsichtig zog ich sein blaues Hemd aus und sah leicht angeekelt auf seinen Bauch.

Viel Blut quoll aus seiner Wunde, die ich schnell mit dem nächst besten Kleidungsstück, dass ich fand verband. Das war der erste Punkt, was jetzt... ich muss die Kugel aus ihm entfernen. Na klasse.

Mit großer Anstrengung zog ich ihn vom Balkon in unser Zimmer hinein und legte ihn auf das Bett. Dann schüttelte ich seinen Rucksack aus, in der Hoffnung Entwässerung hilfreiches zu finden.

Meine Hände zitterten stark, doch in seinem Rucksack war nichts hilfreiches.
"E-eine Wimpernzange, rechts neben dem Spiegel."

Erschrocken sah ich zu Winter auf, der mich mit halb offenen Augen ansah und seine Hand auf seine Wunde drückte.

Schnell stand ich auf und holte die Wimpernzange, dann setzte ich mich neben Winter auf das Bett und löste den Stoff von seiner Wunde.

Er sah mich leicht Schmerz verzerrt an und ich strich einmal beruhigend über seine Stirn. Dann widmete ich mich, mit zitternden Händen und der Zange seiner Wunde.

"Ich helf dir" sagte Winter und ergriff meine Hand mit der Zange und steckte sie in die Wunde.

Als ich die Kugel greifen konnte zog ich sie schnell heraus und hielt eines von Winters T-shirts wieder auf die Wunde.

Die Kugel legte ich unbeholfen auf seinen Nacht Schrank und blickte wieder in seine blauen Augen. Er lächelte mir schwach zu und platzierte seine normale Hand auf meiner, die auf seiner Wunde lag.

"I-ich muss noch die Wunde säubern."
Er nickte kurz und ließ meine Hand los. Ich stand langsam auf und lief ins Bad, wo ich einen Lappen nass Machte.

Dann holte ich noch vom Balkon die Weinflasche und setzte mich wieder neben Winter.
Er beobachtete mich genau, während ich die Wunde erst mit Alkohol säuberte und dann mit dem Waschlappen das restliche Blut noch weg wischte.

Anschließend legte ich alles auf den Nacht Schrank und sah auf das Loch in seinem Körper. Mir war klar, dass dieses genäht werden muss, aber das mach ich 100%-ig nicht.

Winter platzierte seine Hand auf meiner Wange und lächelte dankbar.
"Den Rest mach ich, hilf mir bitte einfach nur ins Bad und gib mir aus meiner Tasche Nadel und Faden."

Ich nickte und half Winter sich aufzustellen. Ganz langsam liefen wir ins Bad und ich setzte ihn auf der Toilette ab. Danach holte ich, was er verlangt hatte und ging aus dem Bad.

Immer noch ein wenig zitternd setzte ich mich auf meine Bett Hälfte und stützte meinen Kopf in meine Hände.

Ich hörte wie sich die Bad Tür öffnete, sah jedoch nicht auf. Das Bett neben mir senkte sich ein wenig und ein kalter Arm legte sich über meine Schulter.

Winter zog mich nah an sich ran und drückte mir unerwartet einen kurzen Kuss auf die Haare.
"Weißt du wer dich angeschossen hat?", fragte ich nach kurzer Stille und sah zu ihm hoch.

Winters VacationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt