Kapitel 3: Vergangenheit

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Jana stürmte sofort ins Zimmer, nahm mich in den Arm und versuchte mich zu beruhigen. Doch ich konnte und wollte einfach nicht aufhören zu schluchzen. Sie war es jedoch schon gewöhnt. Sie war die einzige Person in meinem Leben, die alles wusste. Aus diesem Grund ließ sie mich ungern nachts alleine und darüber war ich sehr froh.

Da ich so lange nicht mehr jagen war, fehlte mir die kraft weiter zu schlafen, denn ich hätte eh nur wieder eine Vision und ich wusste auch ganz genau welche.

„Jana, ich glaube ich gehe etwas jagen.“ „Soll ich dich begleiten?“ fragte sie besorgt. Ich verneinte es, zog mich um und schnappte mir meine „Jagd“- Tasche, sprang ohne Umschweife aus dem Fenster und rannte los in den Wald. Um diese Uhrzeit würden eh kaum Menschen auf den Straßen sein, geschweige denn wach. Ich lief am Wald Rand entlang zu einem kleinen Bach. Ich setze mich ans Ufer, holte mein Tagebuch aus meiner Tasche und fing an zu schreiben.

Liebes Tagebuch,

heute hatte ich schon wieder diese Vision die mich im Traume verfolgt. Ich kenne kein größeres Monster als ihn. Er hat meine Eltern misshandelt. Mich ihnen weggenommen und als ein versuchs Kaninchen großgezogen. Ich wollte dieses Mal nicht wieder meine Kindheit sehen. Dafür habe ich einfach nicht genug Kraft in mir. Doch ich kann es nicht zurück halten, ich muss es loswerden und schreibe es jetzt zum weiß Gott wievielten Mal hier rein.

Der Name des Biests ist Ivashkov. Nachdem er mich meiner Mutter entrissen hatte, flüchtete er mit mir nach Finnland. Eigentlich hätte ich sterben müssen während der Geburt. Werwölfe Können durch Vampirgift sterben. Als er meine Mutter biss, gelang Gift durch die Nabelschnur in mich. Ich weiß es selber nicht genau. Er vermutete da ich im noch mit meiner Mutter verbunden war, und wirklich nur ein bisschen Gift in mein Blut gelang, wurde ich zu einem Mischwesen aus Werwolf und Vampir. Ich hatte die vollen ausgeprägten Gene meines Vaters und meiner Mutter. Nur eines unterschied mich in meinem Vampir-ich von anderen Vampiren. Ich mochte kein Menschenblut. Mir wurde sogar schlecht davon. Mein Werwolf ich hatte in dieser Hinsicht anscheinend das sagen, und das ist auch gut so.

Ivashkov, den ich eigentlich nur Biest und Monster nannte, machte alle möglichen Tests mit mir. Er war streng und nicht ein wenig darin bemüht mich zu mögen oder nett zu behandeln. Meine Kindheit, wenn man sie so nennen kann, war die reinste Hölle. Egal was ich tat es interessierte ihn nicht, nur wenn es für ihn und seine Versuche von wert war. Aus diesem Grund bin ich froh nur noch das zu wissen, was ich aus meinen Visionen habe und den Fotos. Es war ihm wichtig jede Veränderung von mir zu sehen daher hatte ich immerhin viele schöne Kinderfotos von mir und alle in einem Album mit Datum und Sachen, wie „ihre ersten Worte hat sie heute gesprochen, die da waren Bub.“ beschriftet waren. Zwanzig Jahre meines Lebens verbrachte ich bei ihm und war erst im Alter eines 5-6 jährigen Mädchens. Dies war die Wirkung der Mischung aus Vampirgift und Werwolf. Doch es hatte auch viel Gutes. Ich hatte wunderschöne lange glatte dunkelbraune bis schwarze Haare, Goldbraune Augen, die ihre Farbe nicht änderten, eine süße Stupsnase, sie sich gut in mein rundes Gesicht anpasste, dünne rote Lippen, kleine rote Bäckchen, einen gut geformten Körper, mit schönen Proportionen an den richtigen stellen die mich von anderen Vampiren unterschieden, und eine so schöne weiße haut mit einem leichten Gold Ton, die in der Sonne nur ganz leicht schimmert. Ich habe die Gabe in die Vergangenheit, Gegenwart und die Zukunft zu wandern, kann dabei sogar ein paar Leute mit nehmen, doch dies kostet mich viel zu viel Kraft. Ich kann mich wann immer ich will in einen Werwolf Verwandeln. Ich habe Heilkräfte, mit denen ich selbst tote wieder zum Leben erwecken kann. Aber auch die Kraft die ins Gegenteil geht. Nur durch meine Gedanken kann ich auch töten. Und dann noch meine Stärkste Gabe. Ich kann von jedem Lebewesen, das ich sehe, die Gabe zu Eigen machen. Es muss nur einmal vor mir vorgeführt werden und schon kann ich diese Gabe immer einsetzen, wann ich will.

Von diesen Gaben jedoch weiß Ivashkov bis heute nichts. Auch wenn ich sehr klein war, war ich schlau genug ihm nicht über den weg zu trauen. Ich erinnere mich noch an den Tag, an dem ich ihn verließ. Ich war auf den Tag genau 20 Jahre alt geworden und er machte sich bereit für den Jährlichen Test. Es war der schlimmste und schmerzhafteste von allen und er führte ihn ausgerechnet an meinem Geburtstag durch. Doch dieses Mal würde ich es nicht so weit kommen lassen. Ich packte in eine Tasche das Nötigste und viel Geld ein. Einen gefälschten Pass und noch ein paar weitere Unterlagen. Ich setze zum ersten Mal meine Mächtigste Gabe ein und machte mir seine zu meiner. Er war wie seine Opfer, wie in Trance. Ich befahl ihm zu den Volturi zu gehen und dort seine Hinrichtung zu verlangen.  Und weg war er.
Ich verlor keine Zeit und flüchtete.
Und die Suche nach meinen Eltern begann...

Erst zehn Jahre später Traf ich auf Jana. Sie hatte ein Jahr als Au Pair in Russland gemacht und wurde dort verwandelt. Seit dem reiste sie um die Welt. Nach zehn Jahren in der Wildnis, war sie die erste Person mit der ich mich richtig unterhielt. Sie ist wie eine große Schwester für mich und zieht mich tausendmal besser auf, als das Biest. Sie brachte mir alle sprachen bei die sie konnte und innerhalb eines Jahres konnte ich: Deutsch, Russisch, Polnisch, Niederländisch, Französisch, Dänisch, Spanisch, Portugiesisch, Serbisch, Japanisch, Chinesisch, Türkisch, Italienisch, Lateinisch/amerikanisch und Ägyptisch und und und. Englisch konnte ich schon vorher. Meine Schulbildung war wie bei allen Vampiren überdurchschnittlich. Daher musste ich nur selten in die Schule.

Nach weiteren 15 Jahren begegneten wir auf Ivashkov! „Ich dachte du seist TOT“, „ Dummes naives Mädchen. In der Schweiz hat dein Versuch versagt.“ Das reichte mir! Ich wollte ihn nur tot sehen und schmiss mich auf ihn. Jana direkt hinterher. Er war zwar stark, aber wir waren stärker. Kurzer Hand verwandelte ich mich in den Mond farbigen Wolf mit dem Gold Streifen, mehr seitlich als bei meinem Vater, auf dem Rücken und griff an. Ich ging Körperlich und Geistig auf ihn zu, so dass er nicht mal mehr die geringste Chance hatte. In wenigen Minuten war er tot.

Es war wie eine Befreiung für mich. Ich fühlte mich wohl und lebendiger als je zuvor. Nur Jana machte mir sorgen. Sie sah sehr geschockt aus und fing an zu schluchzen, Wut trug sie auch in sich. Als ich sie fragte antwortete sie nur knapp „Ich hätte nie gedacht, dass du so mächtig bist.“.

Das ist jetzt 8 Jahre her und ich sehe ihn immernoch ständig im Traum.

Ich will endlich meine Eltern finden. Das ist mein größter Wunsch.

Kuss Malice Linson

Ich schlug das Buch zu, packte es wieder ein und rannte los. Tief im Wald angekommen witterte ich auch schon meine Beute. Ein Bär. Ich liebte es zu jagen und hetzte hinter ihm her. Er wollte mich attackieren, doch ich war schneller und wich aus, sprang hoch und landete gekonnt auf seinem Rücken und biss zu. Jetzt war er machtlos. Seine wehr versuche brachten nichts. Allerdings trank ich ihn nicht leer. Das Tat ich nie. Ich trinke immer nur so viel, dass das Tier noch überleben konnte. Ich liebte Tiere aufgrund der Gene meines Vaters einfach viel zu sehr. Nach dem Bären, jagte ich noch ein Reh und kletterte danach noch auf einen hohen Baum. Dort genoss ich den Sonnenaufgang, ehe ich mich auf den Weg nach Hause machte.

Ein Cullen und ein VolturiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt