I'll find you

KAPITEL 11

Warum ist es in letzter Zeit so kompliziert geworden? Zuerst das mit Tyler und dann wurde bei uns eingebrochen und dann verschwindet mein Bruder aufeinmal. Ist es ein Zufall? Ich glaube eher nicht.

Vielleicht tut Tyler nur auf nett und er hat etwas damit zu tun. Nein, das kann doch nicht sein? Oder? Ich hoffe so sehr, dass Tyler nichts damit zu tun hat, aber ich bezweifle es. Ich weiß eigentlich gar nicht mehr, was ich denken soll. In mir zerbrach gerade alles in kleine Stücke. Mir lief ein dunkler Schauer über den Rücken, wenn ich nur daran dachte, dass jemand meinem Bruder etwas antun könnte.

Wer könnte noch dahinter stecken? Mein Bruder war doch mit jedem gut, oder? Das dachte ich auch bevor ich Tyler kennenlernte und da stellte es sich heraus, dass mein Bruder mir doch nicht alles erzählte.
Aber irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass Tyler etwas mit dem Verschwinden meines Bruders zu tun hatte.
Sollte ich Tyler anrufen, oder doch gleich zu ihm gehen? Ich entschied mich dazu, zu ihm zu gehen. Wenn er etwas damit zu tun hat, dann kann er was erleben.
Anstatt mein Auto zu nehmen, lief ich die Straßen entlang und bekam den ein, oder anderen schiefen Blick von den Anderen, da ich noch immer weinte.
Ich lief bestimmt schon eine Viertelstunde und da sah ich endlich Tylers Haus vom Weiten und sprintete noch die kurze Strecke zu ihm.
Ich klingelte Sturm an und ein verwirrter Tyler kam zum Vorschein.

,,Wo ist Louis?", fragte ich direkt und sah ihn an, um seine Gedanken zu deuten. Er sah mich weiterhin verwirrt an.

,,Was meinst du mit ,wo ist Louis'?", meinte er und zog mich sanft, am Arm, ins Haus.

,,Tu nicht so auf unschuldig. Louis is weg und sein Handy ist aus. Er würde mich nach dem, was heute morgen passiert ist, nicht alleine lassen.", schrie ich verzweifelt.

,,Anna ich weiß wirklich nicht, wo dein Bruder ist. Ich habe damit wirklich nichts zu tun und mit dem heute morgen auch nicht. Das musst du mir glauben.", sagte er und hielt mich an beiden Armen und sah mir in die Augen.

,,Was soll ich ohne Louis machen? Ohne ihn wäre ich ein nichts!", schluchzte ich und würde mich Tyler nicht festhalten, wäre ich schon längst auf den Boden gefallen.

,,Psscht, wir werden Louis finden.", versuchte Tyler mich zu beruhigen und strich mir beruhigend über die Arme.

,,Wie soll ich ohne Louis mit meinen Eltern sein? Wie sollen wir ihn finden? Vielleicht ist er sogar schon tot!", weinte ich nur noch lauter und Tyler umarmte mich.

,,Hey! Denk nicht mal daran. Wir werden Louis finden okay?", sagte er und sah mir intensiv in die Augen und wartete wahrscheinlich auf ein Nicken meinerseits. Was ich dann auch tat.

,,Du hast wirklich nichts damit zu tun?", fragte ich unsicher.

,,Ich weiß, dass du gerade ziemlich unsicher bist bei allem, aber ich habe Louis nicht. Wieso sollte ich auch? Du bist heute mit mir mitgekommen.", sagte er und ich weiß, ich sollte ihm noch nicht so schnell vertrauen. Doch ich tat es. Ich vertraute Tyler. Wie konnte man zu einer Person schon so schnell Vertrauen aufbauen? Und vorallem, wie konnte man Vertrauen aufbauen mit jemanden, den man eigentlich hassen sollte, weil er dir gedroht hat, deinen Bruder etwas anzutun, wenn du nicht mit ihm mitkommst.

Ich nahm mein Handy zur Hand und versuchte Louis noch mal zu erreichen, doch das selbe wie vorhin geschah. Sein Handy war aus. Ich musste es meinen Eltern bescheid sagen, doch ich wusste nicht wie.

,,Ich muss es meinen Eltern sagen.", murmelte ich und Tyler nickte. Ich wählte die Nummer meiner Mutter und ich schluckte.

,,Was willst du?", hob sie ab und war unfreundlich wie immer zu mir. Nichts neues.