KAPITEL 10

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Ich wusste ja nicht einmal, wo Tyler wohnte. Toll und was mache ich jetzt? Soll ich Tyler einfach anrufen? Ja, eine andere Wahl habe ich nicht. Ich suchte nach Tylers Kontakt und stellte mein Handy auf Lautsprecher, da ich echt keine Lust hatte, eine Strafe zu zahlen, weil ich beim Autofahren telefonierte. Ist mir schon einige Male passiert. An der Stelle danke an Tessa. Es läutete und ich hoffte sehr, dass er abheben würde.

Ich weiß, dass mein Bruder Tyler nicht wirklich mochte, jedoch war er, wenn er alleine war, eine komplett andere Person. Vielleicht täuschte ich mich auch und Tyler war doch nicht so und er tat dies nur um Louis zu verarschen. Ich verwarf diese Gedanken jedoch sofort und konzentrierte mich auf die Straße, während ich wartete, dass Tyler abhob.

,,Hallo?", fragte Tyler verwirrt.

,,Tyler...", fing ich an, doch meine Stimme brach und ich spürte wie sich meine Augen mit Tränen füllten. Nein wieso ausgerechnet jetzt? Was wird sich Tyler wohl denken. Er wird sich bestimmt denken, was für eine Heulsuse du bist und dich auslachen. Na vielen Dank auch.

,,Hey, was ist denn los?", fragte er sofort besorgter.

,,Ich weiß, dass es möglicherweise zuviel verlangt ist, könnte wir uns aber jetzt schon treffen? Ich weiß nicht wo ich hin soll und meine Freundin ist momentan im Ausland. Es ist in Ordnung wenn du es nicht willst, dann überleg ich mir schon was anderes. Oder weißt du was? Vergiss es einfach, ich überleg mir etwas anderes. Tut mir L-", wollte ich weiter sprechen, doch wurde von ihm unterbrochen.

,,Anna, beruhige dich. Natürlich können wir uns treffen, wenn du willst kannst du zu mir kommen, da ich sowieso alleine wohne und ich schicke dir die Adresse. Okay? Und du erzählst mir dann, was passiert ist.", sprach er und ich nickte. Ein Hoch auf deine Intelligenz. Er kann dich ja durch das Handy sehen.

,,Wäre es wirklich in Ordnung für dich Tyler?", fragte ich und er bejahte es sofort.

Ich bedankte mich mehrmals und legte dann auf und kurz darauf bemerkte ich, dass er mir schon die Adresse geschickt hatte. Wie schnell war er bitte? Ich sah mir die Adresse an und tippte sie dann gleich in mein Navigationssystem ein. Er ist gar nicht so weit entfernt. Die Navigation zeigte an, dass ich noch ungefähr 15 Minuten brauchen würde.
Als ich endlich ankam ging ich zur Tür und läutete an. Ich war nervös. Ich wusste gar nicht was ich jetzt zu Tyler sagen sollte. Sollte ich ihn darauf ansprechen, ob er weiß, wer das gewesen sein könnte und warum oder sollte ich ihn einfach in Ruhe lassen? Mein Kopf brummte und bevor ich weiter nachdenken konnte, wurde die Tür schon aufgerissen und ich wurde hineingezogen.

,,Anna da bist du ja.", meine Tyler und lächelte mich warm an und hielt meinen Arm noch immer. Sein Lächeln war so unglaublich. Anna, wieso lässt du dich von allem und jedem ablenken? Er zog mich weiter mit sich mit und wir kamen in ein Wohnzimmer, welches eine tolle Ausstrahlung hatte. Die Wände waren hellblau und alles sah so modern aus. Ich hätte nie erwartet, dass es bei Tyler so aussehen würde. Dieser Mensch wurde von Minute zu Minute immer interessanter. Tyler führte mich zur Couch und ich setzte mich hin. Tyler fragte mich, ob ich etwas trinken möchte, doch ich verneinte und suchte nach den passenden Worten, wie ich es ihm erklären könnte.

,,Ich wurde vorhin fast erschossen.", sprach ich geradeaus und sah ihm in die Augen. Seine Miene wechselte von verwirrt auf wütend und ich würde zu gern wissen, was er sich dachte.

,,Was?", fragte er fassungslos und ich nickte leicht.

,,Ich wollte runter gehen, um mir etwas zum Trinken zu holen und aufeinmal stand dort jemand in der Küche und als er mich sah zielte er seine Pistole auf mich. Wäre Louis nicht gekommen, wäre ich wahrscheinlich tot. Ich frage mich, wie er es überhaupt ins Haus geschafft hatte, weil unsere Sicherheitsmaßnahmen wirklich richtig hoch sind und eigentlich ist es unmöglich, dass jemand in unser Haus bricht.", erklärte ich ihm und mir kullerten einige Tränen die Wange hinunter.
Tyler fuhr sich aufgebracht durch die Haare und ich hoffte einfach nur, dass er wenigstens etwas wusste.

I'll find youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt