Kapitel 2

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"Daniel, ich bin da!" schrie ich durch das ganze Haus. "Ave, wie war die Schule?" hörte ich meinen Bruder zurück schreien.

Ich lächelte. Ich war zu Hause, endlich. Ich sah meinen Bruder die Treppe runter steigen. Ein großes Grinsen auf seinem Gesicht. Seine braun rötlichen Haare waren zerzaust und die braunen Augen angeschwollen. Er hatte geschlafen! Langsam breitete er seine Arme aus und ließ mich mit einer warmen Umarmung willkommen heißen. Ich konnte es kaum glauben, dass ich bei ihm war, obwohl es ein halbes Jahr her war. "Also wie war es?" brummte er verschlafen. Ich zuckte mit den Schultern. "Ganz okay, ich habe viele neue Freunde kennen gelernt, wie Emily, Josh, Georg, Lana und Klara. Die sind voll lieb und echt lustig." erzählte ich während wir gemeinsam in die Küche gingen.

Ich liebte das neue Haus, es war voller Liebe und Wärme. Nicht wie das alte. Bei dem Gedanken überfiel mich ein Schauer. Ich setzte mich an den kleinen Tisch. "Und, wie war bei dir die Arbeit?" fragte ich diesmal. Er seufzte. "Es ist nicht so schlimm, aber bei manchen Menschen denkst du dir, die wissen nichts über Autos." gab er genervt von sich. Mitfühlend fuhr ich ihm mit der Hand durch seine Haare und zerzauste sie somit noch mehr. Er war ein Werwolf, ein Problem bei uns, denn jederzeit könnte er sich, auch in der Arbeit, verwandeln.
Ich hingegen war kein Werwolf, zum Glück hatte ich die Gene meiner Mutter geerbt.

Ich lächelte als er mich wütend anfunkelte, doch mein Lächeln erlosch gleich auch wieder, als mein Kopf plötzlich zu pochen begann. Ich hielt mir automatisch mit der Hand an die Schläfe.

Dani wusste gleich, dass etwas nicht stimmte. "Ave, alles Ok?" fragte er und griff behutsam nach meinem Ellbogen. Mir wurde schwindelig. "Ja, nur leichte Kopfschmerzen, ich..... sollte besser schlafen gehen." meinte ich im genervten Ton. Er schaute mich misstrauisch an, nickte aber. Zusammen gingen wir rauf in mein Zimmer, dort nahm ich mir mein Pyjama und zog mich schnell im Badezimmer um. Dani saß auf meinem Bett als ich wieder zurück kam und schaute ziemlich besorgt aus. Ich lächelte. "Keine Sorgen, nur Kopf weh, nichts schlimmes, jetzt geh." meinte ich und versuchte dabei so wenig zittrig zu klingen wie möglich. Er gab mir noch ein Kuss auf die Stirn und ging aus meinem Zimmer.

Ich fiel in mein Bett. Mein Kopf tat noch mehr weh, trotzdem schlief ich ein, als ich Dani aus dem Haus gehen hörte.

Meine Welt begann sich zu drehen. Ich wusste nicht wo oben oder unten war. Eine Hitze stieg auf. Mein ganzer Körper bebte. Es war kalt und heiß in der gleichen Zeit. Ich stöhnte vor Schmerzen. Mein Rücken riss. Ich spürte eine warme Flüssigkeit. Knochen brachen. Ich schrie. Tränen flossen. Der Schmerz ließ nach. Meine letzten Worte waren:"Wieso tust du mir das an?"

Ich lag auf dem Boden. Wieso? Verschlafen rieb ich mir die Augen, was hatte mich geweckt? Langsam stand ich auf und ging zur Tür. Meine Augen sahen noch immer alles verschwommen. Schnell tapste ich in die Küche und sah, dass Dani einige Töpfe umgeworfen hatte. Mein Wecker war also Dani. Er hielt alle fünf nun in der Hand. "Hallo Kleine, wie geht es dir?" fragte er und drehte sich um. Ich lächelte. "Bestens, ich lag auf dem Boden als ich aufstand, ziemlich seltsam." meine Augen konnten nun alles wieder scharf sehen. Auch Daniels Gesichtsausdruck, als er mich sah. Seine Pupillen waren klitze klein, er ließ die Töpfe wieder fallen und lief auf mich zu.

"Wow, Dani, alles ok, was ist los?" fragte ich erschrocken als er die Hand auf meine Wange ließ. "Ave, was ist passiert?" flüsterte er geschockt. Ich schüttelte verwirrt den Kopf. "Was sollte großes passiert sein." ich blickte auf meine Arme und sah Blut. Alles Blut! Die Arme, die Beine, mein Bauch. Ich war dazu noch nackt. Mich verließ jede Art von Sicherheit aus meinem Körper. Panisch schaute ich zu Dani der noch immer nicht wusste was los war. "Dani, wieso ist da Blut, wieso bin ich voller Blut?" fragte ich in einer zittrigen und gleichzeitig hysterischen Stimme. Er öffnete seinen Mund und schloss ihn wieder. Ich fiel langsam auf die Knie. Mein ganzer Körper zitterte.

Nach einer Weile fing sich mein Bruder wieder. "Ave, warte, ich rufe jemanden an." er lief aus der Küche. In meinem Kopf schwirrte es bloß voller Gedanken, mein Bauch tat weh und ich musste mich fasst übergeben. Es klopfte jemand an der Tür. Dani kam wieder zu mir und legte ein großes Handtuch um meine Schultern. Mit zittrigen Händen hielt ich mich am Stoff fest. Ich hatte Tränen in den Augen. Ganz langsam kullerten sie über meine Wange. Dani ging zur Tür und öffnete sie. Ich hörte eine mänliche Stimme. "Hallo Dani, wo ist Ave." fragte der Mann. Ich erkannte sofort die Stimme und entspannte mich ein bisschen. Die Männer kamen näher. Ich erblickte Dani und Dr.Hangs der besorgt seinen Koffer auf den Boden ließ. "Hallo Ave, wie geht es dir?" fragte er entspannt. Fassungslos schüttelte ich den Kopf. "Doktor, ich bin voller Blut, wieso bin ich voller Blut?" knurrte ich wütend. Warte, ich knurrte, Menschen knurren nicht! Es kam nun ein leises wimmern über meine Lippen.
Dr.Hangs lächelte. "Ave, dürfte ich dich kurz untersuchen?" fragte er liebvoll. Ich nickte. Er kam zu mir rüber und nahm mein Gesicht in seine Hände. Er schaute mir nur tief in die Augen, dann machte er Dani mit einer Hand Bewegung aufmerksam ihm den Koffer zu geben.

Dani machte ohne Wiederworte und drückte ihm den Braunen Koffer in die Hand. Dr.Hangs öffnete ihn mit einem lauten Klacksen. Ich hörte seine Stimme.
"Ave, hörst du mich?"
Fragte er. Irritiert schüttelte ich den Kopf.
"Na klar höre ich sie." gab ich genervt von mir. Dani machte große Augen. Ich verstand hingegen nur Bahnhof!
"Doktor sie hört uns!" hörte ich ihn diesmal. Ich runzelte meine Stirn, bis ich bemerkte, dass sich der Mund von meinem Bruder nicht öffnete. Warte, warte.....das ist schräg.
"Richtig Daniel, sie ist ein Werwolf." sagte Dr.Hangs in meinem Kopf.
Ich schüttelte erschrocken den Kopf. "Doktor, wie ist das möglich, dass ich ein Werwolf bin, sie haben gesagt ich habe die Gene meiner Mutter geerbt und wieso bin ich Gott verdammt voller Blut!" schrie ich meine letzten Worte. Er lächelte.
"Ave, da gibt es etwas, das ich dir sagen muss.....

Hehe, seit ihr gespannt was kommt, im nächsten Kapitel erfährt ihr es, bis dahin Geduld, ich versuche es so schnell wie möglich. ;)

Love Me Mate /AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt