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Danke an Nvchtmvnsch für die vielen lieben Kommentare, dadurch wurde mir mein Tag verschönert und ich hab wieder die Lust zum Weiterschreiben entdeckt.

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~1914~

March

„Und du weißt, was du hier tust, Darling?", ertönte die leicht besorgte Stimme von Kol Mikaelson. Tamsin zog die unterschiedlichsten Kräuter aus einem kleinen Beutel und legte sie behutsam auf ihren Küchentisch. Sie war so konzentriert darauf, die Zutaten für ihren geplanten Zauber zu ordnen, dass sie den dunkelhaarigen Vampir überhörte. Kol verschränkte augenverdrehend die Arme und beobachtete mit Argusaugen die Vorbereitungen der jungen Hexe. Sie waren nach ihrem kurzen Treffen mit Astrid und Mary-Alice sofort losgeeilt. Die Blondine schleifte den angespannten Vampir durch diverse Läden, um alle Kräuter und Öle zu besorgen, die gebraucht wurden und die sie in ihrem Heim nicht mehr vorrätig hatte, um den äußerst gefährlichen Spruch auszuführen. Davon wusste der Urvampir jedoch nicht, Tamsin hatte ihn in ihren waghalsigen Plan nicht eingeweiht und beteuerte ihm wiederholt, dass der Zauber auf jeden Fall funktionieren wird und sie bald wissen würden, wo ihre paranoide Urgroßmutter das wertvolle Grimoire der Iving-Hexen versteckt hatte.

„Tamsin? Hast du mich gehört?", grummelte er eingeschnappt, nachdem sie ihm nach einigen Minuten immer noch nicht geantwortet hatte. „Wie bitte?", schreckte sie auf, als er sie erneut ansprach. Überraschte grünfunkelnde Augen blickten zum jüngsten Mikaelson. „Verzeih mir, Kol, ich hab dich nicht gehört. Ich will sicher gehen, dass ich alles habe und nichts schief gehen kann. Wir haben nur eine Chance, ein weiteres Mal, werde ich den Spruch wohl nicht durchführen können. Die toten New Orleans Hexen werden es nicht zulassen, sobald sie Wind von unserem Vorhaben bekommen. Wir haben nur wenig Zeit, bevor sie versuchen werden, meine Magie zu blockieren und die Verbindung zu unterbrechen." Kol lauschte stirnrunzelnd den Erklärungen der talentierten Hexe. Er wurde zunehmend unruhiger und beäugte die Öle und getrockneten Kräuter kritisch. „Was ist das für ein Zauber? Ich habe noch nie von etwas vergleichbarem gehört." Die Blondine legte den Kopf schief und zupfte nervös, auf der Unterlippe kauend, an einem ihrer feinen Löckchen. „Es ist ein Kombinationszauber, ich werde einen Besessenheitszauber mit einem Verbindungszauber vereinen. Der Geist meiner Urgroßmutter wird hiermit für wenige Augenblicke an meine Stelle gesetzt. Ich nehme ihren Platz auf der anderen Seite ein, während sie hier bei dir sein wird. Du fungierst dabei als eine Art Anker, mein Leben gebunden an Deines. Eine Blutsverbindung, die garantiert, dass meinem sterblichen Körper nichts geschieht, während ich auf der anderen Seite verweile.", nervös schaute sie in seine Richtung und erwartete seine Reaktion, während sie zögerlich nach einem feinen silbernen Dolch griff. Angespannt spielte sie mit dem abgegriffenen Heft der Klinge.

Die verschiedenen Phasen, die Kol nach dieser Enthüllung durchlief, spiegelten sich förmlich in seinem Gesicht wider. Zunächst Verwirrung und Überraschung, anschließend Besorgnis, gefolgt von heiß lodernder Wut. „Bist du von Sinnen? Deinen Körper einer toten Hexe zu überlassen, Urgroßmutter hin oder her. Weigert sie sich ihn zu verlassen, bist du auf ewig in der Welt der übernatürlichen Toten gefangen!", explodierte er und sprang mit Schwung von seinem Stuhl. Ein lauter Knall hallte durch ihre Wohnung, als dieser zu Boden fiel. Mit wenigen Schritten stand Kol wutentbrannt vor der blonden Hexe, riss ihr den Dolch aus den Händen und schleuderte ihn zur Seite. Tamsin zuckte erschrocken zusammen und wich einen Schritt nach hinten. „Das ist unsere einzige Möglichkeit, Kol, versteh es doch, wenn wir jetzt nicht handeln, dann werden wir das Grimoire nie finden und somit auch unsere Chance Niklaus aufzuhalten verspielen. Du wolltest es doch auch, was hat sich in diesen wenigen Augenblicken groß geändert? Die Tatsache etwa, dass mein Leben auf Messers Schneide steht? Das tat es zuvor ebenfalls!" Ruckartig drehte er sich von ihr weg und schrie: „Nein! Ich kann dich beschützen, aber hierbei bin ich völlig machtlos! Das Risiko ist zu hoch!" Mit diesen Worten schlug der jüngste Urvampir wütend gegen die gegenüberliegende Wand. Ein großes Loch blieb zurück, aber es kümmerte weder die blonde Iving-Hexe noch den Mikaelson-Vampir. „Durch alles, was wir hier tun, riskieren wir unser Leben und können Vieles verlieren. Tun wir es allerdings nicht, erleiden wir noch viel größere Verluste, Kol. Versteh es doch, so etwas dürfen wir nicht einfach ablehnen. Du musst mich nicht beschützen, ich kann wunderbar auf mich selber achten.", versuchte sie ihm begreiflich zu machen. Unentschlossen schritt der Vampir daraufhin haareraufend in der Küche auf und ab und wägte die Risiken ihres Vorhabens ab. „Kol." Zögerlich stellte sich Tamsin ihm in den Weg und ergriff seine Hände. „Kol, hör mir zu. Es wird alles gut gehen, wir werden das hier schaffen. Du wirst mit meiner Urgroßmutter reden und herausfinden, wo sie unser Familienerbstück versteckt hat, dann werde ich wieder den Platz mit ihr tauschen und wir holen das Grimoire. Alles wird gut gehen, versprochen." Beruhigend strich sie mit ihren Daumen über seine Handrücken und schenkte ihm ein kleines Lächeln. Seufzend schloss Kol kurz seine besorgten Augen, bevor er wiederstrebend nachgab: „Einverstanden." Zufrieden lächelte sie ihn an, seine Besorgnis hinderte ihn jedoch daran, das Lächeln zu erwidern. „Ich werde dies sicherlich alles noch bereuen.", brummte er und legte ihr behutsam seine warme Hand auf die zarte blasse Wange. „Alles wird nach Plan laufen, ich versichere es dir.", flüsterte sie erneut und berührte die Hand auf ihrer Wange mit ihrer Eigenen. Sie blieben noch einen kurzen Augenblick in dieser Position stehen, bevor er langsam seine Hand senkte und sich, wie zuvor, durch die bereits zerzausten Haare strich.

„Es wird Zeit.", unterbrach Tamsin die Stille und wandte sich ihrem Tisch zu. Sie ergriff eine dunkle Holzschale, warf einige der Kräuter hinein und träufelte einige goldene Tropfen des wohlduftenden Öles hinein. Anschließend drehte sie sich im Kreis und suchte nach dem Dolch, den Kol Minuten zuvor weggeschleudert hatte. „Hier." Dankbar ergriff sie den Dolch, den der Urvampir geholt hatte und ihr reichte. Sanft presste sie die Klinge an die weiche Haut ihrer Handinnenfläche und zog ruckartig den Dolch darüber. Nur ein kaum merkliches Zucken ihrer Nase, verriet ihren Schmerz. Die Blondine ließ einige tiefrote Blutstropfen in die Schale fallen, bevor sie den Dolch erwartungsvoll in Kols Richtung hielt. Er packte ihn augenblicklich und schnitt sich ebenfalls die Handfläche auf. Nachdem er es ihr gleich getan hatte und sich Tamsins Blut mit Kols in der Schale befand, bedeutete sie ihm ihr zu folgen. Gemeinsam gingen sie in das Badezimmer der Hexe, in der sich die mit eiskaltem Wasser gefüllte Badewanne befand. Ohne weitere wertvolle Zeit zu vergeuden, ließ Tamsin den Inhalt der Schale in die Wanne fließen, während sie leise vor sich hin murmelte. Kol konnte die Worte des Spruches gerade noch hören und staunte über die gekonnte Kombination zwei so unterschiedlicher Zauber. Das Iving-Mädchen war in der Tat, eine der begabtesten Hexen, die Kol während seiner gesamten Existenz kennengelernt hatte. Kaum waren die letzten Worte gesprochen, begann das zuvor noch kalte Wasser an zu brodeln. Dunkler Rauch stieg empor und hüllte die Anwesenden komplett ein. „Bereit, Kol?", fragte sie ihn, woraufhin er zögerlich nickte. „Würdest du mir bitte helfen?", bat sie den Vampir, deutete auf ihr Kleid und drehte ihm erwartungsvoll den Rücken zu. Kurzzeitig verwirrt starrte er auf ihren Rücken und fragte sich, worauf sie hinaus wollte, bevor er vorsichtig die Schnürung ihres Kleides entknotete. Tamsin spürte seinen warmen Atem an ihrem Ohr, als er ihr zuflüsterte: „Eine Schande, dass ich diesen Moment nicht gebührend genießen kann." Augenverdrehend wirbelte sie herum und erblickte den schelmisch grinsenden Urvampir. „Präge dir diesen Moment gut ein, Kol, es wird das letzte Mal sein.", neckte sie, während sie langsam ihr Kleid sinken ließ und nur in ihrem weißen engen Unterkleid vor ihm stand. „Darauf würde ich nicht setzen, meine Schöne.", zwinkerte er ihr zu und schweifte seinen Blick über ihre zierliche Gestalt. Sie ignorierte seinen letzten Kommentar und seine Blicke und trat einen Schritt auf die Wanne zu. Sie blickte nervös in das blutrote Wasser, bevor sie sich langsam hineinstellte und sinken ließ. Bevor sie jedoch den letzten Schritt des Zaubers ausführte, drehte sie unsicher ihren Kopf zu ihrem Begleiter und nickte ihm abschließend zu, bevor sie unter der Wasseroberfläche verschwand.


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N: unverbessert


The Destruction Of Tamsin Iving (The Originals Fanfic)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt