Kapitel 3| Eine Rose für jeden Tag

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Es war ein ganzer Strauß... Ein ganzer Strauß Rosen. Sie waren wunderschön dunkelrot.
Als ich sie hoch hob, sah ich die Karte, die an dem Strauß befestigt war. Ich klappte sie auf und es überraschte mich nicht von wem sie waren: ...David

Es tut mir wirklich leid. Ich habe es damals verbockt und würde es auch niemals wieder tun. Erst danach habe ich gemerkt wieviel du mir Wert bist. Deswegen bin ich zurück gekommen. Lass uns über das Geschehene reden. Wenn du bereit bist darüber mit mir zu reden, dann komm um halb fünf zur großen Eiche. Wenn du nicht kommst dann weiß ich, dass es endgültig vorbei mit uns ist.

Die Worte auf der Karte ließen mich schlucken. Ich brachte schnell die Rosen rein und stellte sie in eine Vase mit Wasser. Dann musste ich mich etwas beeilen sonst würde ich zu spät kommen.

Ich sah Louise schon an der Eiche stehen. Den ganzen Weg über habe ich nur über die Karte nachgedacht, trotzdem hatte ich beschlossen es Louise noch nicht zu erzählen, denn ich war mir noch selber unklar was ich davon halten sollte und ob ich mich mit ihm treffen sollte.

Louise und ich umarmten uns zur Begrüßung. Dann gingen wir etwas flotter als sonst zur Schule. Als wir über den Schulhof zum Gebäude liefen, sah ich David mit Zack und seinen anderen Freunden am Eingang zum anderen Gebäudeteil stehen. Er schaute mich an.

„Alles ok Maya?", fragte mich Louise.

„Ja alles gut!", log ich sie an. Dabei war gar nichts gut.

„Ich will Zack noch kurz "Hallo" sagen. Willst du mitkommen oder schon vor zum Biologieraum gehen?", fragte sie mich.

„Ich geh schon mal vor, aber beeil dich es klingelt gleich!", erwidert ich.

Ich sah noch im Augenwinkel wie sie Zack umarmte als ich die Tür öffnete. Schnell ging ich die Treppen in den dritten Stock hoch. Vor dem Biologieraum traf ich auf Cheyenne.
Cheyenne ist in meiner Klasse. Sie ist eine H***. Sie trägt so gut wie immer sehr knappe Sachen und macht sich an alle Jungs heran. Sie tut immer so als würde sie auf alle stehen. Außerdem hatte Cheyenne noch eine Freundin. Ihr Name ist Mandy. Sie geht in meine parallel Klasse und ist genau so eine H***.

„Ach da ist ja unsere Kleine die in den Farbkasten gefallen ist!", sagte sie herausfordernd.
Ich könnte ihr so eine aufs Maul hauen.

„Willst du dir nicht eine Stange in deinen Bullenring hängen dann kann man dich endlich mal unter Kontrolle halten!". Wenn sie nicht gleich die Schnauze hält zieh ich ihr eine über!

„Merkst du eigentlich, dass du scheiße aussiehst. Deine Eltern waren wenigsten vernünftig und haben dich raus geschmissen. Auf die Straße wo du auch hin gehörst!", provozierte sie weiter dabei trat sie näher, sodass sie nur noch ein paar Zentimeter von mir entfernt war.

„An der Stelle deiner Eltern hätte ich mich umgebracht, wenn meine Tochter sich so verunstaltet hätte!"

Jetzt war sie zu weit gegangen. Ich holte aus und schon traf meine Faust Ihr Nase.
Ich hörte Cheyenne auf schreien. Schon lag sie heulend am Boden.

„Du scheiß Sch*****, hast mir meine teure Nase gebrochen!", schrie sie mich an.

Ich drehte mich nur noch um und stürmte die Treppen runter. Kurz vor dem letzten Treppenabsatz kam mir David entgegen.

„Was ist denn los?", fragte er irritiert. Ich rempelte in einfach zur Seite und stürmte aus der Tür über den Schulhof weg.

Mir war egal ob ich einen Schulverweis bekommen würde oder einen Eintrag. Lieber nachsitzen als sich länger Cheyennes dummes Gelaber zu geben.

Ich wollte einfach nur noch weg von hier... Weg von ihm... Weg von allem...

Ich lief zur Bank an der großen Eiche. Dort ließ ich meine Tasche auf den Boden fallen und setzte mich auf die Bank. Ich war immer noch wütend auf Cheyenne, aber auch auf mich selber. Ich hätte mich nicht provozieren lassen dürfen! Dabei hatte sie es schonmal verdient und geschadet hat es ihr sicher nicht.
Langsam kam mir wieder der Blick von David in den Sinn als ich ihn auf der Treppe weg gerempelt hatte. Jedes mal wenn ich in seiner Nähe war, blieb mein Herz stehen. Ich hatte in den zwei Jahren wo er weg war gar nicht mehr an ihn gedacht. Um ehrlich zu sein, hatte ich gedacht, ich hätte endlich mit ihm abgeschlossen, aber es war leider nicht so.
Kurze Zeit später entschloss ich mich dazu, nach Hause zu gehen. Als ich meine Wohnung betrat fiel mein Blick auf den Strauß Rosen. Es waren ziemlich viele. Sie dufteten herrlich.

Mittlerweile war schon Schulschluss theoretisch. Daher bekam ich eine Nachricht von Louise:

L: Hey, hoffe es geht dir gut. Das mit David setzt dir ziemlich zu oder? Aber die Sache mit Cheyenne war klasse. Du sollst morgen zum Direktor kommen. Vorausgesetzt du kommst zur Schule?
Ich kann heute leider nichts unternehmen. Pass du auf dich auf. Fühl dich von mir umarmt. Tschüss :*

M: Hey, wenigstens eine die mich versteht;) Ja, das mit David setzt mir ziemlich zu, aber ich werde es überleben:) Und morgen komme ich wieder zur Schule.
Viel Spaß heute. Tschüss:*

Louise war echt die Beste. Sie half mir immer aus der Klemme und munterte mich auf.
Als ich auf die Uhr schaute bemerkte ich, dass es gleich schon vier war. Ich wusste immer noch nicht ob ich hingehen wollte.

Davids POV:

Ich hoffte, dass sie kommt. Es würde mir echt viel bedeuten. Und ich hoffe, dass sie mir glaubt das es mir leid tut. Ich bereue meinen Fehler so sehr. Sie war einfach das Beste was mir jemals passiert ist.
Ich befand mich schon auf dem Weg zur Bank. Es war schon viertel nach vier. Hinter der nächsten Ecke war die große Eiche. Ich war enttäuscht als ich sah das bisher noch niemand an der Eiche stand, aber sie hatte ja noch zehn Minuten. Diese zehn Minuten kamen mir vor wie eine Ewigkeit. Ich lief auf und ab. Als ich nochmal auf die Uhr schaute war es schon fünf Minuten nach halb, daher beschloss ich noch zehn Minuten zu warten.

Gerade als ich gehen wollte hörte ich eine Stimme rufen und sag jemanden aus meinem Augenwinkel auf mich zu rennen.

„David warte!", rief sie.

Mayas POV:

Ich kam eine Viertelstunde zu spät, weil ich mir immer noch unsicher war ob die es die richtige Entscheidung war, die ich getroffen hatte.

Er wollte gerade gehen und ich wusste mir nicht besser zu helfen, als seinen Namen zu schreien.
Als er sich umdrehte sah ich ihn nur lächeln. Sein Lächeln war das schönste was ich je gesehen habe. Dann fing er an zu reden:

Fate or stupid accidentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt