Kapitel 6| Komm, wehr dich!

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Nick wollte mir Selbstverteidigungstricks zeigen! Wir zogen uns in den Umkleiden am Ende des Ganges um. Danach trafen wir uns im Raum wieder.

„So... Dann fangen wir mal an!", sagte er. Dann machte er zwei Handbewegung und ich war unter seinem muskulösen Arm gefangen.

„Befrei dich!", rief er lächelnd mit einem herausforderndem Unterton. Ich versuchte alles, aber ich kam nicht los von ihm. Dann zeigte er mir wie es ging und ich schaffte es die nächsten Male. Danach sollte ich mich mit dem Rücken zu ihm stellen. Er nahm mich in den Polizeigriff. Mir blieb nichts anderes übrig, als zwei mal Gezielt gegen sein Schienbein zu treten.

„Sorry.", sagte ich nachdem er mich los gelassen hatte und sich über das Schienbein gerieben hat.

„Kein Ding! Du hast die Situation gut gelöst.", erwiderte er nur.

Wir machten eine kurze Pause. In dieser Pause schaute ich auf mein Handy. Ich hatte eine Nachricht von David.

D: Hast du heute schon was vor?

Ich ignorierte es erstmal. Nick baute in dieser Zeit eine Matte auf die er in die Mitte des Raumes legte.

„Leg dich auf Matte!", sagte er zu mir.
Ich tat was er sagte. Er setzte sich auf mein Becken und drückte meine Hände  neben meinem Kopf auf die Matte.

„Befrei dich!", sagte er wieder. Ich versuchte alles, aber kam nicht von ihm los. Ich gab auf.

„Du musst versuchen mit mir zur Seite zu rollen!"

Ich bekam es beim ersten Mal hin.

„Du hast extra nach gegeben oder?", fragte ich mit einem beleidigten Gesichtsausdruck.

„Ja!", erwiderte er schmunzelnd.

„Jetzt nochmal, aber ohne das du nach gibst, bitte!", sagte ich ihm. Ich bekam es dieses Mal nicht auf Anhieb hin, aber nach ein paar Versuchen bekam ich es hin. Nun war ich oben. Er lächelte mich Frech an. Dann setzte er sich auf. Trotzdem ging ich nicht runter. Unsere Gesichter waren nur noch ein paar Zentimeter von einander entfernt. Ich merkte seinen warmen Atem auf meinen Lippen. Er schaute sie an. Ich hatte das Gefühl mein Körper wäre eingefroren, es kribbelte alles.
Plötzlich küsste er mich. Seine Lippen waren warm und perfekt. Er fing an seine Lippen zu bewegen und ich konnte nicht anders als es zu erwidern. Es fühlte sich so perfekt an. Doch auf einmal klingelte mein Handy. Das Klingeln meines Handys holte mich zurück in die Wirklichkeit. Mir wurde bewusst das es falsch war was ich hier tat. Schnell sprang ich auf schnappte meine Tasche und lief aus der Tür.

Ich wollte nur noch nach Hause. Ich hatte ein schlechtes Gewissen gegenüber David. Er durfte davon nichts erfahren.

Plötzlich klingelte mein Handy nochmal. Es war David. Ich nahm trotzdem nicht ab. Ich wusste nicht was ich zu ihm sagen sollte. Er schrieb mir eine Nachricht.

D: Hey mein Engel. Was ist los? Du bist so abweisend. Können wir reden? Vermisse dich:*

Ich wusste nicht was das richtige war. Schließlich entschloss ich mich dazu ihm zu antworten.

M: Hey Schatz. Tut mir leid, dass es so herüber kam. Ich hatte Stress. Wollen wir morgen ins Kino?

Schon hatte er es gelesen.

D: Ja gerne. Bis morgen in der Schule:*

Ich fühlte mich schlecht, ihn anlügen zu müssen. Trotzdem war es besser so!

Als ich zu Hause unter der Dusche stand, merkte ich erst richtig was für scheiße ich gebaut hatte. Mir kamen die Tränen, denn ich bereute alles. Dabei war ich mir gar nicht so sicher was ich davon bereute. Ich hatte das Gefühl mir fällt das Dach über dem Kopf zusammen.

Am nächsten Morgen wachte ich total unausgeschlafen auf. Ich hatte nur wenig geschlafen, da ich mir die ganze Zeit den Kopf zerbrochen habe. Leider musste ich aufstehen, weil ich schließlich zur Schule musste. Gequält stieg ich aus dem Bett und ging ins Badezimmer. Ich duschte mich schnell, schminkte mich leicht und machte mir einen unordentlichen Dutt. Dann zog ich mir einen schwarzen Faltenrock an und dazu ein graues Top auf dem der Lebensbaum gedruckt war. Schnell machte ich mir noch einen Smoothie für die Schule und ein Brot mit Käse. Dann schlüpfte ich in meine Dr.Martens, schnappte mir meine Schlüssel und mein Handy und verließ die Wohnung. Im Treppenhaus kontrollierte ich die Nachrichten. Ich hatte eine von Nick.

N: Was war gestern so plötzlich los? Ist alles gut bei dir? Soll ich dich trotzdem zur Schule mitnehmen?

M: Alles ist gut, ich hatte etwas sehr wichtiges vergessen. Ich laufe heute, weil ich noch davor in die Buchhandlung muss etwas besorgen.

Antwortete ich ihm. Eigentlich müsste ich ihm sagen, das ich mit David zusammen war, aber irgendwie war Nick so perfekt und ich mochte ihn auch sehr. Trotzdem ich kann David nicht betrügen.
Ich beschloss es Nick nach der Schule zu sagen! Als ich auf die Uhr schaute bemerkte ich, dass ich mich beeilen muss sonst würde ich zu spät kommen. Schnell schnappte ich mein Fahrrad und fuhr zur Schule. Dort schloss ich mein Fahrrad an. Schon kam David auf mich zu und begrüßte mich:

„Na mein Engel!"

Ich küsste ihn zusammen liefen wir Hand in Hand ins Schulgebäude. Der Unterricht verging schnell. Er in der sechsten Stunde wurde mir bewusst, was gleich auf mich zu kommen würde. Von dem Moment an war meine Konzentration hin. Es klingelte und ich stürmte aus dem Raum, dabei versuchte ich nach Nick Ausschau zu halten. Da kam er!

„Nick warte mal kurz bitte!", rief ich ihm zu.

„Hey Maya!"

„Wegen gestern, es war ein Fehler ich habe einen Freund!", sagte ich beschämt.

„Ist schon ok. Ich muss jetzt los. Tschüss!", antwortete er mir nur.

Ich war irgendwie über diese Antwort entsetzt. Er hatte es nach außen so locker genommen, das war eigentlich gar nicht so schlecht.

Leider musste ich heute wieder zum nachsitzen. Louise war heute auch nicht in der Schule gewesen. Ich hoffe, dass sie am Wochenende gesund ist, weil wir schließlich die Party bei mir veranstalten zusammen. Außerdem hatte ich keine Lust sie alleine zu organisieren. Daher beschloss ich die nach dem Nachsitzen anzurufen. Jetzt musste ich mich etwas beeilen, damit ich nicht zu spät komme.

Das Nachsitzen dauerte ewig, aber ich freute mich darauf, dass David mich abholte und mit zu mir kam. So war es auch. Er wartete schon bei den Fahrrädern als ich das Schulgebäude verließ.

Fate or stupid accidentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt