Kapitel 12| Warum immer ich?

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„Wohin fahren wir?", fragte ich.

„Zu mir!", antwortete er kurz.

Er schaute immer wieder zu mir rüber. Mittlerweile hatte ich aufgehört zu weinen, aber es fühlte sich trotzdem scheiße an. David war so geblieben wie vorher, er wollte einfach nur seinen Spaß.
Mittlerweile waren bei Nick angekommen. Es war ein hübsches etwas abgelegenes Haus.

„Meine Eltern und Geschwister sind nicht da!", sagte er bevor wir das Haus betraten.

Er lief schnurstracks in die Küche. Nun stand ich alleine hier im Flur.

„Willst du etwas trinken?", rief er aus der Küche.

Ich ging zu ihm in die Küche, dort hatte er gerade einen Schrank mit verschiedenen Spirituosen geöffnet und schaute mich fragen an. Ich schaute mir kurz die verschiedenen Flaschen an, aber entschied mich schlicht und einfach für Tequila. Mir doch egal ob er Zitronen hatte oder nicht, ich bräuchte jetzt Ablenkung und viel Alkohol! Während er aus dem Kühlschrank doch noch Zitronen holte, setzte ich mich auf den Stuhl an der Kücheninsel. Er stellte die Gläser hin und fing danach an die Zitrone zu schneiden, während ich schon mal einfüllte.

Es dauerte nicht lange bis ich komplett Hacke war, denn wir haben nachdem die Flasche Tequila leer war auf ganz normalen Wodka um gestellt. Nick hatte nicht so viel getrunken wie ich, daher war er noch sehr zurechnungsfähig. Ich hingen könnte nicht mal eine gerade Linie laufen, als ich ins Wohnzimmer wollte. Im Wohnzimmer befand sich eine große Musikanlage. Er machte sie für mich an. Dann lies ich mich aufs Sofa fallen. Ich konnte nicht anders, als grundlos wild loszulachen! Nick schaute mich ziemlich verwundert an und fing dann selber an zu lachen. Irgendwann warf er sich zu mir aufs Sofa.

„Und was machen wir nun?", fragte ich ihn ganz hemmungslos.

„Mmh, weiß nicht!" Während er das sagte lächelte er mich mit einem leicht herausfordernden Lächeln an.

Ich wusste nicht was in mich gefahren war, aber ich stand auf und setzte mich auf seinen Schoß. Dann fing ich an ihn wild zu küssen. Es endete, so das wir schon wieder mit einander schliefen.

Am nächsten Morgen wachte ich mit einem Kater auf. Als ich mich aufstützte dachte ich, das mein Kopf mit gleich abfallen würde. Ich schaute mich  im Raum um. Nick lag neben mir auf dem Sofa nackt und ich hatte auch nichts an. Schnell griff ich mir meine Unterwäsche und den Rest meiner Klamotten und suchte mir ein Badezimmer. Endlich im Badezimmer angekommen überkamen mich dich Geschehnisse von gestern. Es fühlte sich so an als würde die Welt um mich herum zusammen brechen. David, bei dem ich dachte er wäre mir egal, vögelte irgendeine in meiner Wohnung auf meinem Bett und ich selber hatte mich schon wieder wie eine Schlampe verhalten und mit Nick geschlafen. Mittlerweile war ich mir nicht mehr so ganz sicher ob ich keine Gefühle für Nick habe. Jedes Mal wenn er mich berührt habe ich ein Kribbeln in meinem Körper. Außerdem macht mich seine Anwesenheit glücklich.

Es war mir alles zu viel. Ich komme mir mittlerweile wie ein Kind mit Stimmungsschwankungen vor. Ständig!
Schnell zog ich mich noch an und verliess dann das Badezimmer.

Ich kam in die Küche und sah einen gut gedeckten Frühstückstisch.

„Guten Morgen, Maya! Ich habe uns Frühstück gemacht, vorausgesetzt du willst mit essen!", sagte er lächelnd.

„Natürlich möchte ich mir essen.  Du hast dir schließlich ziemlich viel Mühe gegeben!", gab ich zurück.

Es war fast so reichhaltig wie das Frühstück was mir Louise gemacht hatte, aber es gab keine Brötchen sondern verschiedene Sorten frisches Brot. Wir fingen an zu essen, nebenbei lachten wir ziemlich viel. Trotz der Sache mit David war ich überraschend gut gelaunt. Nick brachte mich einfach auf andere Gedanken und es fühlte sich gut an, mit ihm hier zu frühstücken und zu lachen.

Nachdem wir aufgegessen hatten fragte Nick:

„Wollen wir heute noch etwas unternehmen oder möchtest du lieber nach Hause?"

„Ja mega gerne. In meine Wohnung will ich nicht so gerne, wegen der Sache gestern, aber ich müsste mir trotzdem noch frische Sachen holen, denn diese riechen ziemlich nach Alkohol." Ich wollte wirklich auf keinen Fall mich lange in meiner Wohnung aufhalten.

„Soll ich dich hinfahren? Wir können mein Motorrad nehmen.", fragt er zögerlich. Ich kann den Ausdruck in seinen Augen nicht so ganz deuten. Es könnte eine Mischung aus Vorsicht und etwas Angst sein. Trotzdem will ich in diesem Moment nicht näher drauf eingehen, denn es schien eher unbedeutend für mich.

Kurze Zeit später, nachdem Nick sich umgezogen und geduscht hatte, fuhren wir zu meiner Wohnung. Er ließ sich in meiner Wohnung aufs Sofa fallen, während ich duschen und mich umziehen ging. Unter Dusche überkamen mich wieder meine Gedanken über Nick. Wieso denkt man eigentlich unter der Dusche so viel nach?!

Irgendwie fühlt es sich in seiner Nähe so gut an und er macht mich glücklich, aber ich kann mich nicht in ihn verlieben! Geschweige denn etwas mit ihm anfangen! Er ist er und ich bin ich. Außerdem will er nichts von mir. Ich bin tattoowiert und gepierct. Habe nichts was ich ihm bieten kann und meine Eltern hassen mich! Ein rumpeln aus dem Wohnzimmer riss mich aus meinen Gedanken. Schnell stellte ich die Dusche ab und machte mich fertig. Ich zog mir eine Jeans und ein graues T-Shirt an. Dazu meine Lederjacke und meine Dr.Martens.

„So wir können!", rief ich als ich das Wohnzimmer betrat. Doch mir stockte der Atem als ich sah was da passiert war...

Nick hatte meine Fensterscheibe eingeschlagen. Er stand total mitgenommen davor und begutachtete seine blutigen Handknöchel.

„N-Nick... Was... Ist...hier..." Er unterbrach mich.

„Es tut mir leid ich wollte es nicht. Es war..." Er redete nicht weiter. Eine unangenehme Stille brach ein doch dann packte ich ihn am Handgelenk, schleifte ihn ins Badezimmer, setzte ihn auf den Klodeckel und verarztete seine Knöchel. Er schaute mit einem monotonen Blick auf den Boden. Irgendwie machte er mir in diesem Zustand Angst. Wieso hat er das getan und was soll das?!

„Wollen wir trotzdem noch etwas unternehmen?", fragte ich ihn unsicher. Er nickt einfach nur und würdigt mir nicht einen einzigen Blick. Kurzer Hand beschließe ich das wir mein Fenster erstmal so lassen wie es ist, denn es ist eh nur die innerste Scheibe. Wir beschlossen an den See zu fahren und dort in dem kleinen Café etwas zu essen. Irgendwie war der Gedanke daran, einfach mit ihm in einem Café zu sitzen, so zu tun wie als wenn nichts gewesen wäre und zu reden, seltsam. Trotzdem stieg ich auf sein Motorrad und wir fuhren los.

Fate or stupid accidentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt