14. KAPITEL

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„Durchkämmt den ganzen Wald. Wir müssen den Tod finden",sagte Elsa zu den Drachenreitern. Es war ein etwas kühler Morgen. Die Nebelschwaden hingen noch tief im Gras. Die Tautropfen schimmerten in den Sonnenstrahlen, die sich ihren Weg durch das Labyrinth aus Wolken bahnten. Die Vögel zwitscherten ein fröhliches Lied und die Schrecklichen Schrecken, die sich einen Platz in der Sonne gesucht hatten, gaben ihre hohen Laute von sich. „Vielleicht ist der Tod ja noch in der Totenkopfhöhle",vermutete Fischbein. „Unwahrscheinlich",meinte Elsa. „Nachdem der Tod uns erwischt hat, hat er sich bestimmt einen anderen Unterschlupf gesucht. Am Besten suchen wir in den finstersten Ecken Berk's. Dort könnte er sich vielleicht verstecken." Buck, der vor kurzem noch zusammengerollt, wie die anderen Drachen, auf dem Boden lag, stand nun auf und gähnte. Danach streckte er seine müden Knochen. „Falls ihr den Tod nicht findet, kehrt zur Akademie zurück und bringt noch ein paar Wildschweine für den Wintervorrat mit. Der nächste Winter wird kälter als der letzte." Die Drachenreiter verließen die Akademie und flogen los. Jeder flog in eine andere Richtung. „Hoffentlich können wir ihn dieses Mal vertreiben",hoffte Elsa. „Bestimmt",beruhigte Buck sie. Dann zeigte er mit dem Kopf in eine bestimmte Richtung. „Da ist er ja schon." Buck knurrte und seine Pupillen wurden zu schmalen Schlitzen. Er machte einen Sturzflug in den Wald. Bevor der Nachtschatten auf dem Boden aufschlug, breitete er seine Flügel aus. Laut brüllend flog Buck auf den Sensenmann zu. Sein Rücken leuchtete blau und wurde immer heller. Dann feuerte er einen Plasmastrahl ab. Als die leuchtende Feuerkugel den Tod traf, explodierte sie regelrecht. Doch der Tod nahm keine Notiz davon und bewegte sich nicht vom Fleck. Buck und Elsa landeten. „Verlass unsere Insel!",rief Elsa. „Sonst wird es dir noch leid tun!" Der Tod schüttelte den Kopf. „Denkst du ernsthaft, dass du mich besiegen kannst? Mich gibt es schon seit Jahrzehnten und von Tag zu Tag wurde ich stärker. Ich verbreitete Angst unter den Menschen und ließ manche von ihnen zu Mördern werden. Das hat meine Arbeit deutlich erleichtert." „Du wirst mich niemals besiegen!",fauchte Elsa. „Sei dir da mal nicht so sicher." Die tiefe Stimme des Todes nahm einen hinterhältigen Ton an. „Das Gute wird immer gewinnen!",mischte sich Buck ein. „Dort wo Licht ist, ist auch meistens Schatten. Das solltest du am Besten wissen. Ihr Nachtschatten seid die unheiligen Nachkommen von Blitzschlag und Gevatter Tod. Ihr gehört auch zu den Schattenwesen." Buck knurrte. „Wir sind aber nicht so finster wie du." „Ich habe keine Zeit mich mit solchen Streitigkeiten rumzuschlagen",sagte der Tod. „Ich muss noch jemanden umbringen." „Diesmal nicht! Mach, dass du davon kommst oder ich mache dir Beine!" „Diesmal hast du vielleicht gewonnen, Nachtschatten, aber beim nächsten Mal hat die kleine nicht so viel Glück." Der Tod holte mit seiner Sense aus und Elsa spürte einen scharfen Stich in ihrem Gesicht. Blut lief ihr die Wange herunter und tropfte auf ihre Rüstung. Sie verzog das Gesicht vor Schmerz. „Das du dich ja auch an unser nächstes Treffen erinnerst",fügte der Tod hinzu und verschwand.

Die Drachenkönigin-Der TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt