Aokigahara

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Der Aokigahara-Wald in Japan ist der beliebteste Ort des Landes um Selbstmord zu begehen. Jedes Jahr werden zwischen 50 und 100 Leichen in dem Wald gefunden. Aokigahara ist ein Wald in Japan. Er befindet sich am Fuße des Fuji Vulkans und erstreckt sich über etwa 35 km². Er ist auch bekannt als „das Meer von Bäumen".

Die Bäume des Waldes stehen so dicht, dass man schon nach wenigen Metern die Orientierung verlieren kann. Einen verlorengegangenen Menschen in diesem Wald zu finden ist nahezu unmöglich. Außerdem wirkt der Wald an sich schon sehr düster und unheimlich. In dem Wald gibt es auch sehr viele Höhlen, in denen auch im Sommer eine eisige Kälte herrscht. Die bekannteste Höhle ist die Narusawa-Eishöhle.

Tief im Inneren des Waldes funktionieren auf Grund der Baumdichte auch keine Handys oder andere Geräte mit GPS Funktion. Außerdem sollen Kompasse auch nicht mehr zu gebrauchen sein, da in dem Wald ein Magnetfeld herrschen soll. Dafür gibt es aber keine Belege, das japanische Militär und die US-Armee führen in diesem Gebiet regelmäßig Manöver durch und konnten bis jetzt nichts Ungewöhnliches feststellen.

Seinen düsteren Ruf hat der Wald jedoch wegen den vielen Menschen, die dort Selbstmord begingen, bekommen. Die ersten Selbstmorde, die in diesem Wald stattfanden, sind jedoch auf einen Roman zurückzuführen, der 1960 erschien. Der Roman, mit dem Namen Nami no to (Der Wellenturm) wurde von dem japanischen Schriftsteller Matsumoto Seichō geschrieben und handelt von einer jungen Frau die aus unglücklicher Liebe am Fuß des Fuji Selbstmord beging.

Seitdem kommen Lebensmüde aus ganz Japan zum Sterben in den Aokigahara. Mittlerweile wurden sogar schon Warnschilder aufgestellt um die Selbstmörder zum Umdenken zu bewegen, doch dies zeigte keine Wirkung.

Seit 1971 durchkämmen jedes Jahr Kräfte von Polizei und Feuerwehr den Wald auf der Suche nach Leichen. Im Jahre 2003 wurde mit 105 Leichen die bisher höchste Zahl an Toten gefunden. Polizeiaufzeichnungen deuten darauf hin, dass es 2010 247 Selbstmordversuche gab, wovon 54 erfolgreich waren. Die Behörden suchen nur einmal im Jahr nach den Toten, da der Wald zu dicht ist um öfter kontrolliert zu werden. Patrouillen und Beschilderung mit Hinweisen auf die Angebote der Telefonseelsorge sollen ein weiteres Ansteigen der Suizide verhindern. Es gibt so viele Leichen, dass die Yakuza Obdachlose bezahlt, um in den Wald zu schleichen und sie zu plündern.

Es werden jährlich ca 50 bis 100 Leichen gefunden, doch viele Menschen gehen so tief in den Wald um sich das Leben zu nehmen, dass sie erst Jahre später oder gar nicht gefunden werden. Die Dunkelziffer kennt also niemand.

An manchen Stellen des Waldes findet man Überreste der Selbstmorde, wie Seilschlingen oder Gürtel die als Schlingen benutzt worden. Tiefer im Wald trifft man hier und da auf die Überreste von Menschen: Knochen und teilweise nahezu komplette Skelette. An manchen Stellen ist der Wald so dicht bewachsen, das man Kilometerweit nichts anderes hört als die Laute die der Wald selbst erzeugt.

Dieser Wald soll jedoch noch mehr Geheimnisse in sich tragen. Noch bevor der Wald für seine hohe Selbstmordrate bekannt wurde, war er bereits gefürchtet. Der Wald gilt unter Japanern als verflucht, da dort Geister namens Yūrei ihr Unwesen treiben sollen. Am stärksten sollen sie zwischen 2 und 3 Uhr nachts sein, wenn das Band zwischen unserer Welt und der Welt der Toten am dünnsten sein soll. Die Japaner glauben, dass Menschen, welche nach dem Tode nicht angemessen bestattet werden oder die plötzlich eines unnatürlichen Todes sterben, zu Yūrei werden. Sie sollen nachts im Wald erscheinen und selbst Nicht-Selbstmörder dazu bringen sich das Leben zu nehmen. Auch soll es im Wald nur so von den unruhigen Seelen der unglücklich Verstorbenen wimmeln. In manchen Nächten, ja sogar an manchen Tagen, soll man sie schreien, weinen und jammern hören. Selbst die Bäume des Waldes sollen voll von boshafter Energie sein.

Außerdem wurde der Wald auch durch Ubasute bekannt. Das ist eine Art „Tradition" bei der es während des 19. Jahrhunderts normal war, alte, schwache und kranke Familienmitglieder auf einen Berg oder in einen Wald zu bringen, und sie dort dem Schicksal zu überlassen. Dies ist heute glücklicherweise illegal.

Anfang 2016 kam der Horrorfilm The Forest in unsere Kinos, der seine Handlung in diesem Wald hat.


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