Kapitel -2

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Ella folgte ihrer Großmutter ins Haus. Während des Essens fragte ihre Großmutter sie "Ella Kind ,was ist los ? Du bist so still und nachdenklich in letzter Zeit" Ella schaute sie erstaunt an. Klar dachte sie in letzter Zeit sehr viel nachgedacht, doch sie hatte sich Mühe gegeben es sich nicht anmerken zu lassen. "Ja, ich denke nach " "Und worüber denkst du nach Ellakind ?"
" Oma hast du dich schon mal gefragt ,ob jedes Geräusch für alle Menschen gleich klingt ? Oder wir alle für die selben die gleich empfinden ? Z.b. bei Sonnenschein,regen oder Schnee..."
Ihre Großmutter schaute sie erst verwundert und dann sehr lange nachdenklich an. Sie schien zu überlegen, ob sie etwas zu Ella sagen sollte oder nicht . Ihr eine Antwort geben sollte oder ihr ausweichen und sie von dem Thema ablenken sollte.
"Ella... fing sie schließlich an...es ist unmöglich das selbe zu empfinden,fühlen oder zu denken wie ein anderer Menschen. Und trotzdem kannte ich einen Menschen,der dies fast geschafft hat. Er konnte hören was andere dachten. Es war eine besondere Gabe von ihm. Doch er wurde verrückt. Weiß du...oft wünschen wir uns zu wissen was die Anderen denken- über uns selbst über das eine Buch ,den einen Film oder auch über Andere Menschen. Doch das,was wir uns so spannend vorstellen ist ...Alle um diese Person sind immer ehrlich zu ihr. Auch wenn sie lügen weiß diese die Wahrheit. Die Wahrheit ist manchmal schlimmer als die Lüge ."
"Aber Großmutter,ich wünsche mir doch nur einmal zu denken wie eine andere Person. Ich möchte nicht wissen oder nicht hauptsächlich wissen was sondern wie sie denkt. Ob sie blau oder türkies denkt. "
"Ella, du musst vorsichtig mit deinen Wünschen sein ..."
"Ja Großmutter"

"Hilfst du mir gleich noch Erdbeeren zu ernten Ella ? Ich möchte nachher eine Erdbeertorte machen. "
"Erdbeeren? Na klar! "
"Gut ,ich ruf dich ,wenn es los geht. Aber schlafe nicht wieder ein Ellakind."

Nach dem Mittagessen ging Ella meistens auf den Dachboden. Das war eine Art Ritual geworden. Ihre Großmutter legte großen Wert auf eine Mittagspause. Doch Ella konnte nach dem Essen nicht schlafen. So ging sie auf den Dachboden. Schrieb dort in ihrem Tagebuch und durchstöberte, heimlich, die alten Kisten ihrer Großmutter.

Wäre es wirklich so eine Qual zu wissen wie andere fühlen? Zu wissen wie Andere denken? Würde man nicht den anderen Menschen viel besser verstehen? Oder ist genau das die Gefahr, dass man selbst aufhört zu denken ? Oder ist es die Ehrlichkeit? Aber was ist besser als die Wahrheit? Werden wir nicht dazu erzogen, dass die Wahrheit das einzig gute ist. Und wir immer nach dem guten streben sollen, also nach der Wahrheit?
Dann ist es doch gut, wenn wir wissen was und wie Andere denken, da wir dann ehrlich sind.
Wenn jeder alles weiß kann niemand mehr lügen. Doch wenn dann alles eine Lüge ist, kann das auch Niemand mehr herausfinden, da jeder alles über alle weiß und es dadurch keine Lügen mehr geben kann. Also eigentlich.

Immer wieder hatte Ella das Gefühl, sobald sie auch nur zwei Worte geschrieben hatte fingen ihr Finger an ihre Gedanken wie von selbst auf zu schreiben. Aber auf so eine verwirrende Art und Weise, dass sie selbst die meisten ihrer Tagebuch Einträge kaum nachvollziehen konnte.
Ella stand auf und schaute sich um. Von den meisten Kisten, die um sie herum standen, wusste sie den Inhalt. Doch ein paar wenige, die hinten ganz versteckt in einer Ecke standen wusste sie es noch nicht. Ella kletterte über ein paar Kisten hinweg in die Ecke und begann die erste zu öffnen.

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