Was ist das?

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"Hallo?"

"Na? Hast du mich etwa schon vermisst?"

Ich fing an zu zittern, als diese dunkle, kalte, ekelerregende Stimme an mein Ohr drang.

"Was? Zitterst du etwa? Hast du Angst? Das gefällt mir!", zischte diese Stimme und es schien, als ob die Stimme durch das ganze Haus hallte.

*Hilfe!*Ich konnte nicht mehr atmen, mich nicht mehr bewegen und nur noch an die Angst denken, die mich erfüllte. Stocksteif stand ich da und geriet in Panik, als meine Lungen anfingen zu brennen.

"...ya, Lya!", die Stimme von meiner Freundin riss mich aus meiner Starre. "Lyyyyaaaa!", schrie sie und da ich mein Ohr dicht an der Sprechanlage hatte, zuckte ich sofort zurück. Leise gab ich von mir: "J...jaa?", ich war noch total perplex. "Was ist denn los? Alles okay? Wir wollten doch schwimmen gehen...erinnerst du dich?" Ich schüttelte kurz mit dem Kopf und sprach dann wieder mit fester Stimme: "Ähh...Ja ich komme, warte kurz." Ich hörte noch ein "Ist gut." und nahm dann sofort meine Tasche. Schnell guckte ich mich noch in der Wohnung um, verabschiedete meine Mutter und ging hinaus. Meine Freundin stand vor der Wohnungstür und lächelte mich an. Ich setzte auch ein Lächeln auf und ignorierte das was gerade passiert war. Kaum hatte ich die Tür aufgemacht, umarmte ich sie auch schon. Sie erwiderte die Umarmung. Wir lösten uns wieder von einander und erst jetzt fiel mir die Hitze auf. Ich wedelte mir Luft zu und spürte schon wie ich anfing zu schwitzen. *Puuh, war dass heiß heute* "Fahren wir los? Es ist doch noch ziemlich heiß.", fragte mich Mila. Ich nickte als Antwort und holte schon mein Fahrrad. Ehe ich mich versah, saßen wir auf unseren Fahrrädern und genossen den etwas erfrischenden Fahrtwind. Wir unterhielten uns zwischendurch ein bisschen und kamen ganz schön ins schwitzen. Kurz bevor wir endlich am See angekommen waren, meinte Mila: "Übrigens ich habe gehört, dass Leon auch am See ist." Sie schaute zu mir herüber mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen. Ich musste kurz verarbeiten, was sie gerade gesagt habe und bremste sofort. Ich guckte sie ungläubig an, "Was?" Sie kicherte nur und fuhr weiter. Ich sah ihr nach und folgte ihr dann mit einem komischen Gefühl im Magen. Leon war also auch da? Ich war schon seit einiger Zeit in Leon verschossen, glaubte aber nicht, dass ich schon richtig in ihn verliebt war. Leider war meine Freundin in diesem Thema etwas überheblich. Ich seufzte und fuhr das letzte Stück zum See.
Dort angekommen stellten wir unsere Fahrräder ab, breiteten die Decke aus und...aßen. Danach schickten wir uns an die Luftmatratze aufzupumpen, was länger dauerte als erwartet. Endlich waren wir fertig. Schnell zogen wir unsere, nun, verschwitzten Sachen aus und gingen zum See. Wir prüften die Wassertemperatur. "Es geht ja voll.", stellte ich fest und Mila nickte. Wir ließen die Luftmatratze zu Wasser und quetschten uns gemeinsam irgendwie drauf. Mit den Armen und Beinen paddelnd, erreichten wir langsam die Mitte des Sees. Dabei unterhielten wir uns über verschiedene Themen. Vom plagen über die Schule, bis hin zum fangirlen über Lieblingscharaktere. Alles war dabei. Schließlich fingen wir an uns gegenseitig von der Matratze hinunter zu schubsen. Wir lachten sehr viel und waren sehr laut, dies störte wahrscheinlich die anderen Badegäste, doch das interessierte uns herzlich wenig. Wir bemerkten gar nicht, dass wir in den Bereich trieben, wo wir nicht hinein durften. Erst als wir vor uns zwei gelbe Bojen auf der Oberfläche schwimmen sahen, wurden wir darauf aufmerksam.
In diesem Moment dachten wir noch, dass wir nur aus dem Grund, weil hier das Fischergebiet war, nicht in diesen Bereich durften, doch es sollte sich herausstellen, dass wir falsch lagen.

Ein verhängnisvoller FallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt