Kapitel 10

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Cecily's Sicht

,, Nimmst du bitte dein Handy raus?", fragte Damon und kratze sich nervös am Hinterkopf.

,, Warum?", fragte ich ihn und schaute ihn misstrauisch an.

,, Nur so...", antwortete er mir und traute sich aus einem unerklärlichen Grund nicht, mir in die Augen zu schauen.

,, Es gibt nicht nur so... Also sag mir jetzt, warum du mein Handy brauchst.", sagte ich leicht genervt zu ihm.

,, Du musst mir aber versprechen, ruhig zu bleiben und dich nicht aufzuregen.", sagte er zu mir und schaute mich, wie ein niedlicher Hundewelpe an.

Mein Herz schmolz dahin, als ich seine niedliche Augen begegnete. Cecily, was denkst du denn da? Er ist ein Badboy und ein Player. Er wird dir noch dein Herz brechen, wenn du es ihm mal geschenkt hast. Ich verdrehte nur meine Augen, immerhin finde ich auch kleine Kinder süss, ohne ihnen mein Herz zu schenken. Ausserdem bin ich der Meinung, dass man sich nicht so leicht verlieben kann. Ich glaubte nicht an Liebe auf den ersten Blick. Ich finde man konnte sich erst in eine Person verlieben, wenn man diese gut kennengelernt hat und seine Charakter kennt.

,, Nun sag schon Damon. Wie schlimm kann es schon sein, dass ich nicht ruhig bleibe?", sagte ich zu ihm und versuchte die Stimmung zu lockern.

,, Also, die Tür ist geschlossen und ich glaube, dass der Hauswart die Tür geschlossen hat.", erzählte er mir und schaute auf den Boden."

,, Okay, also so schlimm ist es ja nicht. Immerhin ist morgen doch Schule und spätetestens morgen kommen wir hier raus, wenn ich niemand um Hilfe anrufen kann.", sagte ich und versuchte ruhig zu bleiben.

Ich nahm meine Tasche vom Boden und legte es auf meinem Schoss. Ich öffnete den Reissverschluss und nahm mit zitternde Hände meine Sachen nach und nach raus. Damon verfolgte aufmerksam meine Bewegungen.

,, Damon, ich glaube mein Handy ist im Spind.", sagte ich zu ihm und wartete auf eine Reaktion von ihm. Er ballte seine Hände zu einem Faust zusammen und sagte: ,, Das kann verdammt nochmal nicht sein ernst sein?! Vergisst einfach mal seine Schüler und schliesst die Tür und das nennt sich Schuldirektor!"

,, Naja, wenn wir Glück haben, kommen meine Brüder uns suchen.", sagte ich und versuchte mir selbst mut zu machen.

,, Da hast du recht, aber etwas gutes hat diese Situation auch.", sagte Damon, der sich allmählich beruhigt hatte.

,, Was ist denn daran gut, dass wir in der Schule eingesperrt sind und nicht mal aufs Klo gehen können?", fragte ich ihn.

,, Ich kann dich mit meinem charm verzaubern und dich um meine Finger wickeln.", antwortete er mir grinsend und wackelte mit seine Augenbrauen, was einfach total witzig aussah.

,, Sicher und wenn wir mal nach Hause können, werde ich zu dir ziehen und in ein paar Jahren heiraten wir.", sagte ich und musste lächeln.

,, Jap, aber ich glaube wir müssten dann das Land verlassen, da deine Brüder mich sonst umbringen würden.", sagte er nachdenklich und tat so, als würde er ernsthaft darüber nachdenken, aber sein Grinsen blieb.

,, Ich hätte nie gedacht, dass du so nett und süss bist. Ich dachte immer du wärst so ein Badboy und Playboy, der die Herzen der Mädchen bricht und nur mit ihnen spielt. Aber du bist gar nicht so, wie ich es gedacht hatte.", sagte ich und erst als die Wörter meinen Mund verliessen, merkte ich, was ich gesagt hatte. Es war mir so peinlich, dass ich augenblicklich rot wurde.

,, In Menschen kann man sich täuschen, aber deine Meinung gegenüber mir, dass ich ein Badboy und ein Player bin stimmt.", sagte er und starrte in die Ferne.

,, Warum tust du das?", fragte ich ihn.

,, Warum tue ich was?", fragte er.

,, Warum verstellst du dich. Warum versuchtst du alle Menschen aus deinem Leben zu verjagen?", antwortete ich ihm und schaute in seine Augen.

,, Ich verstelle mich nicht. Ich bin so, wie ich bin. Und ich verjage keine Menschen aus meinem Leben, sie verschwinden aus meinem Leben und lassen mich alleine. Warum denkst du, war ich so lange ein Einzelgänger? Deine Brüder und du seid die Einzigen, zu denen ich langsam vertrauen fasse.", antwortete er und hatte einen undefinierten Gesichtsausdruck. Bevor ich weiter nachfragen konnte, öffnete sich die Tür zum Klassenzimmer.

,, Cecily!", schrie Zack und umarmte mich.

,, Prinzessin, geht es dir gut?", fragte mich mein Dad, der auch rein kam. Ich schaute nochmal zu Damon, der von Sean und Cody umzingelt war, bevor ich antwortete: ,, Ja, Dad mir geht es gut. Unser geliebter Direktor hat uns einfach hier vergessen und ist abgehauen. Wir dachten schon, wir müssten die ganze Nacht hier verbringen." In Gedanken war ich wieder bei Damon. Was hatte ihn zu dem Menschen gemacht, den er ist?

,, So eine unverschämtheit aber auch. Wir werden ihn morgen sowas von unsere Meinung sagen. Wie konnte er euch nur vergessen?! Vorallem meine Prinzessin!", schimpfte Zack und schüttelte den Kopf.

Damon's Sicht:

Ich war ziemlich froh, als Cecily's Brüder kamen, denn somit musste ich Cecily's Fragen nicht mehr beantworten. Ich könnte ihr eigentlich genau so antworten, wie ich es bei den anderen tat, doch aus einem unerklärlichen Grund, möchte ich ihr alles aus meinem Leben erzählen. Ich musste mich selber bremsen um ihr nicht alles zu erzählen, denn wenn ich das tat, würde sie nichts mehr mit mir zu tun haben wollen.

Ich beantwortete ganz brav, die Fragen von Sean und Cody und ich fand es toll, wie sie sich um Cecily sorgten. Ich wünschte, ich hätte auch so eine Familie gehabt, die sich um mich sorgen und mich liebten.

,, Damon willst du noch zu uns kommen und mit Cecily essen?", fragte mich Cody.

,, Ne, lass mal. Ich stör euch doch nur.", sagte ich.

,, Du würdest gar nicht stören. Ich würde mich sogar freuen, wenn du bei uns Abend isst. Ausserdem kannst du ja auch noch bei uns übernachten, es ist sowieso schon ziemlich spät.", sagte Cecily und lächelte mich schüchtern an.

,, Also ihr kannst du jetzt nicht nein sagen.", sagte Sean und klopfte mir auf die Schulter.

,, Da hast du leider recht. Wer traut sich schon zu eine so hübsche Mädchen nein zusagen?", sagte ich und grinste Cecily an.

,, Hey, wehe du flirtest nochmal mit meine Schwester, dann schiesse ich dich eigenhändig zum Mond.", sagte Ken der älteste. Nur sein Lächeln verriet mir, dass er die Drohung nicht ernst meinte.

,, Aiai, Käpt'n.", sagte ich und fühlte mich, als wäre ich ein Teil der Montgomery Familie.



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