Das Geständnis

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Tom hatte mich am nächsten Tag in meinem Büro besucht. Meine Stimmung kippte, als er mit einem großen Strauß verschiedener Blumen, plötzlich hinter mir stand und mir einen Kuss auf die Wange gab. Ich drehte mich auf meinem Stuhl zu ihm und nahm die Blumen etwas verstört entgegen. Zudem Zeitpunkt, war mir nicht klar wir viele Probleme er mir noch machen würde. Den Abend davor, den ich zudem mit einem anderen Mann verbrachte hatte, nahm ich mir vor Tom darüber aufzuklären, dass wir eine schöne Zeit hatten, aber er einfach nicht der richtige war. Doch nun stand er vor mir mit seinen Blumen und tat so, als wäre ich schon längst seine Freundin.
Meine Versuch ihn schnell abzuwimmeln, gingen nach hinten los, er wurde nur noch anhänglicher und verweichlichter. Er tat mir leid. Ich sah ihm an, dass er total verliebt war. Vermutlich hatte er schon die Zukunft mit mir geplant. Vor einpaar Tagen hatte ich die Zeit mit ihm genossen, aber nun hing er an mir wie eine riesengroße schwere Sorge, die ich jetzt versuchen musste los zu werden.
Den restlichen Arbeitstag versteckte ich mich vor ihm. Begegnungen mit ihm wurden immer unangenehmer und meine Ausreden immer bunter und ausgefallener. Wieso verstand dieser Mann nicht, wann man sich lieber zurückziehen sollte. Ich beschloß ihn nach der Arbeit damit zu konfrontieren und ihm zu sagen, dass ich verliebt war, jedoch nicht in ihn.
Als wir mal wieder auf dem Parkplatz standen, um uns nach Feierabend zu verabschieden, rückte er mir eindeutig zu sehr auf die Pelle.
"Tom, bitte lass mich los, ich muss mit dir reden", sagte ich entschlossen. Er nickte und ging einen Schritt zurück. "Ich muss dir gestehen, dass ich die Zeit mit dir wirklich genossen habe, aber...."
"Ann..", er fiel mir ins Wort und setzte einen verständnisvollen Blick auf, "ich weiß es geht dir zu schnell, ich muss mich einbisschen zurück nehmen, aber du bist nun mal meine Traumfrau und ich muss ehrlich sein und dir das jetzt sagen", er stoppte kurz, "ich liebe dich", sprach er zu ende. Liebe? Wie konnte er nur von Liebe sprechen, er hatte sie doch nicht mehr alle, wie konnte er mich damit nur so einschränken, er wusste doch, dass mir das ganze zu schnell ging. "Du kannst mich nicht lieben... ich bin verliebt, aber nicht in dich." Tom starrte mich sichtlich erschrocken an. "Ich muss dir das sagen, lass uns das wir Erwachsene abhaken und in unser altes Leben zurückkehren. "Ich fasse es nicht, wie lange geht das schon?"
"Einpaar Wochen, ich war mir nur nicht sicher, ob derjenige auch etwas für mich empfand, aber er war gestern bei mir und ich habe mich für ihn entschieden."
"Ann, du bist widerlich!" Er sagte es so kalt und verzog dabei keine Minne. "Du wusstest das da jemand ist und warst mit mir in Dresden. Du wusstest es und hast mit mir geflirtet, mir Hoffnungen gemacht."
Mir wurde das alles zu viel, als ob ich ihm versprochen wurde und als ob man sich nach zwei Wochen nicht umentschieden könnte. "Finde dich bitte damit ab, ohne Drama, wir sind erwachsen." Ich drehte mich um, stieg in mein Auto und fuhr vom Firmenparkplatz.
"Klasse Leistung Ann, eine schlaue Idee was mit deinem Chef anzufangen, du kannst dich die nächste Zeit wohl nach einem anderen Job umsuchen", sprach ich mir wütend zu.

Trotzdem vermisste ich ihn, ich vermisste seine liebevolle und verständnisvolle Art und Weise. Seine Überraschungen am Arbeitsplatz. Er fehlte mir.

Und doch konnte ich mich mit dem Gedanken Lew zu verlieren nicht anfreunden. Sie waren so unterschiedlich in ihrer Art und doch hatte jeder eine spezielle Eigenschaft, die ich nicht mehr missen wollte.

Tagelang ließ Tom sich nicht mehr blicken. Wenn wir uns begegneten war nicht mehr drin als ein einfaches Guten Morgen. Ich fing an, mehrmals am Tag, an seinem Büro vorbeizulaufen. Mich immer öfter an den Kopierer zustellen, selbst wenn ich nichts zum Kopieren hatte.

Abends traf ich Lew und tagsüber provozierte ich die Begegnung mit meinem Chef. Es war als könnte ich ohne den jeweils anderen nicht mehr leben. Als ich zum wiederholten Male an Mr. Webbers Büro vorbei lief hielt ich kurz inne und klopfte an. Es war still, ich ging unaufgefordert rein. Er saß da und korrigierte Rechnungen.
"Kann ich etwas für Sie tun, Miss Gullard?"
"Ja, ich..." Mir fehlten für einen Augenblick die Worte. "Ich höre.."
"Du fehlst mir, ich glaube meine Entscheidung war falsch." Er musterte mich. "Was erwartest du jetzt von mir?"
"Ich möchte dich zurück, deine Küsse fehlen mir." Er richtet sich auf und ging ein paar Schritte vor. "Ann, sag mir ob du es beendet hast, mit diesem anderen."
"Ja." Ich log, es schien mir in dem Moment am einfachsten. Seine starken Arme sollten mich einfach wieder umgarnen und nicht mehr loslassen. "Du weißt wie wichtig du mir bist und wie viel ich für dich empfinde. Ich kann dir nicht widerstehen." Na was hatte ich da schon wieder angestellt. Eine Beziehung zu dritt? Ich war furchtbar.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 09, 2017 ⏰

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Liebe zu drittWo Geschichten leben. Entdecke jetzt