Pizza zum Frühstück

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"Lass uns zusammen gehen Ann." Er hielt mich zärtlich am Handgelenk fest und schaute mich mit einem verschlafenen Blick an. "Na dann komm", entgegnete ich ihm und sofort veränderte sich sein Gesichtsausdruck in das eines kleinen Jungen, dem man gerade eine Tafel Schokolade angeboten hatte. Es war schon 6:15 und die Arbeit kam immer näher. Ich dachte daran wie ich Mr. Webber sehen müsste und er mich wahrscheinlich wieder in sei Büro zitieren würde um mir zu sagen, dass er das Date toll fand und mich gerne noch einmal ausführen möchte. "Nein Ann, das würdest du nicht noch einmal überleben", rief mir meine innere Stimme zu. Lew rieß mich mit einer Berührung aus meinen Sorgen und zog mich unter das bereits warm gewordene Wasser meiner Dusche. Er küsste mich, diesmal leidenschaftlich und behutsam, an meinem Hals und berührte mich bald schon wieder ein meiner empfindlichsten Stelle. In mir brach ein Gefühl der Zufriedenheit aus und ich hatte mir diesen Morgen aufjedenfall schon als den besten Morgen aller Zeiten gemerkt.
Er gab mir einen Klapps auf den Po, als wir beide das Badezimmer verließen. Im Flur auf der Kommode stand immernoch der Karton mit meiner Bestellung darin, "Heute gibt es wohl Pizza zum Frühstück". Lew schaute mich belustigt an und verschwand dann im Schlafzimmer. Ich öffnete währenddessen den Pizzakarton und erblickte eine arme, schon kalt geworden Pizza, die ich immernoch nicht bezahlte hatte. "Mach dir keine Sorgen, die Pizza ist bezahlt", ertönte eine Stimme hinter mir.

Vor der Eingangstür gab Lew mir einen Kuss auf die Wange, "ich hoffe du fandest es mindestens so gut wie." Ich nickte ihm etwas verlegen zu, denn das Geschehene hatte ich innerlich noch nicht ganz realisiert. Mit diesen Worten trennten sich unsere Wege, Mr. Lew ging in Richtung Innenstadt und ich schlug den Weg zu meinem Auto ein. Es war wirklich das Verrückteste was ich in meinem Leben gemacht hatte, ich versuchte mich daran zu erinnern, welche Gedanken ich gestern Abend hatte als er mir näher gekommen war. Es war berauschend und surreal, es war aufregend und fühlte sich so gefährlich an. Ich wollte mehr davon, nicht unbedingt mehr von Lew, aber mehr von diesen aufregenden Gefühlen. Wie ein Sprung vom Hochhaus, jedoch ohne harten Aufprall.

Mr. Webber hatte mich den ganzen nicht in sein Büro gerufen. Ich war froh drum, er war eher der Mann der großen Gefühle und Worte. Eins war sicher, so eine Nacht wäre mit ihm bei weitem niemals möglich gewesen. Er hätte mir vermutlich die Füße massiert und etwas vorgelesen, mich zugedeckt und wäre dann nach Hause gefahren. Es ist nicht so, dass Frauen garkeine Gefühle wollen, man sollte diese Gefühle nur richtig zu verpacken wissen. Eine Frau will begehrt werden, dominant sein aber sich auch unterwerfen können. Das alles hatte mir dieser Pizzalieferant heute Nacht gegeben.
"Miss Gullard, bitte in Mr. Webbers Büro!" Toms junge und attraktive Sekretärin stand vor meinem Schreibtisch und sah mich von oben herab an. Sie war groß, schlank und hatte braune lange Haare, die sie heute aber zu einem strengen Zopf zusammengebunden hatte. "Ich komme Ellen, danke."
Die Gerüchteküche, die den Namen 'Ellen' trug brodelte. Angeblich soll sie früher bei "Wire Cooperation" gearbeitet haben, wurde dort aber gefeuert, weil sie sich jedes Mal nach Feierabend mit verschiedenen Kollegen im Büro ihres ehemaligen Chefs traf. Auch was sie dort verübt haben soll wurde heiß diskutiert. Susi, unsere Empfangsdame erzählt mir davon, dass Miss Ellen sich mit mehreren Kollegen auf dem Schreibtisch des Leiters vergnügt haben sollte, unzwar jeden Tag. Was sie dabei aber nicht gewusst haben soll ist, dass der Chef Kameras in jeder Ecke des Büros hatte. Dabei waren pornoreife Aufnahmen entstanden, die hinterher durch die ganze Firma gingen. Miss Ellen von allen Seiten penetriert, Miss Ellen als Domina, Miss Ellen oral und anal, eben was es alles so gab. "Man die Frau führte ein ziemlich aufregendes Sexualleben", sagte ich mir. Auf dem Weg zu Toms Büro traf ich Susan, die mich voller Erwartung anblickte. "Hat er eingelocht?" Sie grinste unverschämt. Ich rollte die Augen und gab ihr eine Kurzfassung vom schlimmsten Date meines Lebens. "Ach so eine bist du", ihr Grinsen wurde noch unverschämter. Ich wimmelte sie ab und stand nun klopfend vor der Tür des Chefs. "Hey Ann", er kam überschwänglich auf mich zu und nahm mich in den Arm. "Es ist so schön dich zu sehen, es war so ein wundervoller Abend gestern. Ich hoffe du hast dieses Wochenende noch nichts vor, denn ich würde dich gerne mitnehmen auf ein wichtiges Meeting. Du sollst die Frau sein die meine Firma neben repräsentiert, was hälst du davon?" Ich war völlig überrumpelt, "Wow Tom, das ist sehr... sehr schön von dir".
"Selbstverständlich geht Hotel, Anreise und alles andere auf mich." Mein Verstand suchte nach einer schnellen Antwort, die nicht zu abstoßend klang, ihm aber zu verstehen geben sollte, dass ich ihn leider nicht begleiten kann. "Und ich weiß ja, wie sehr du einen höheren Posten anstrebst, dieses Meeting wäre doch die perfekte Gelegenheit mal über deine Karriere Chance zu sprechen."
Ich wurde hellhörig, natürlich war mir klar, dass ich das ganze Wochenende diesem Gefühlsdusel ausgesetzt wäre, aber ein höheren Posten hatte ich mir nach all den Jahren in diesem Job mehr als verdient.
"Klar Tom, wann soll es losgehen."
"Ach Ann, diese herrliche Unkompliziertheit ist das, was ich so sehr an dir liebe. Liebe? Mr. Webber liebt mich? Mir wurde unwohl. "Wo geht es denn überhaupt hin?"
"Auf ein Meeting mit der Firma 'Stuhletrupp' in Dresden." Na super auch noch so weit weg. "Nimm dir doch Morgen frei, packe in Ruhe deine Koffer und morgen Abend hole ich dich ab." Er verabschiedete mich auf die altbekannte Art und schloß fast schon triumphierend seine Bürotür.

Als ich nach Hause kam schlängelte Maxi sich wie immer um meine Beine. "Ich weiß du hast Hunger, Dickerchen." Ich strich über sein seidenweiches Fell und vermisste aufeinmal die Nähe und Geborgenheit, von der ich gestern Nacht noch reichlich hatte. Eine heiße Dusche und ein ausgiebiges Abendessen spülten die Sorgen dieses Tages weg. Als ich auf der Couch saß überkam mich der blöde Gedanke den Pizzajungen heute einfach noch einmal anzurufen. Mir war schon bewusst, dass es nur diese eine Nacht war, aber ich wollte mehr. Ich hatte ein unglaubliches Verlangen nach Sex. In meinem Bett begann ich dann mich unter der Decke zu streicheln, so lange bis ich es einfach nicht mehr zurück halten konnte. Ich rubbelte wie wild an mir rum und stöhnte laut vor mich hin. Ich stellte mir die wildesten Sexszenen vor und aufeinmal beneidete ich sogar Miss Ellen um ihr aufregendes Liebesleben. Warum nur einen Mann, wenn mehrere zusammen es noch besser können. Dieser Trieb, den ich schon seit so langer Zeit unbefriedigt gelassen hatte, kontrollierte nun meine ganze Fantasie und meinen Verstand. Ich wollte eindeutig mehr davon.

Liebe zu drittWo Geschichten leben. Entdecke jetzt