Kapitel 1: Anfang vom Ende

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'Verdammt, schon wieder verschlafen!!'

Schnell zog ich mich an, schnappte mir meine Tasche und stürmte zur Tür hinaus in Richtung U-Bahn...

Mein Name ist Zoey Catstone, 21 Jahre, auf dem Weg zur Uni und wieder mal spät dran...

Um die nächste Ecke, dann schnell die Treppe runter gerannt und in jemanden hinein, ich sah kurz auf, entschuldigte mich hastig und lief weiter, in letzter Sekunde schaffte ich es noch in die U-bahn, bevor direkt hinter mir die Tür zu ging.

Mein Atem ging schwer.

Dann fuhr die Bahn los ich verlor das Gleichgewicht, versuchte mich irgendwo festzuhalten und fiel gegen einen jungen Mann, bevor ich eine der Haltestanden zu fassen bekam.
Ich fluchte innerlich, sah hoch, mulmelte ein „Entschuld..." und war wie gefangen von seinem Blick und seinen Augen... bernsteinfarben, oder doch eher golden...?

Es kam mir vor, als wären nur wenige Sekunden vergangen, als ich wie aus weiter Ferne die Durchsage der U-Bahn vernahm: „Nächster Halt Cravenstrake Universität."

Wie lange hatte ich ihn bitte angestarrt?

Ich riss mich los und lief auf den Bahnsteig. Dann nur noch die Treppen hoch um die nächste Ecke und da war auch schon die Uni.
Als ich vor dem Eingang ein vertrautes Gesicht erblickte, dass mir freudig zu winkte verlangsamte ich meinen Schritt.

„Guten morgen Zoey, wieder mal spät dran gewesen?" begrüßte sie mich freudig und sah mich dabei tadelnd an, wie so oft brachte mich dieser Anblick zum Lachen.
„Guten morgen Linn." begrüßte ich sie immer noch um Atem ringend, das Lachen tat sein übriges.

Linn am Eingang zu treffen, war immer ein gutes Zeichen nicht bis in den Hörsaal rennen zu müssen.
Wir waren schon von Kindestagen an befreundet. Auf den selben Schulen und schließlich auf der selben Uni, wir waren unzertrennlich. Obwohl sie einen anderen Studiengang belegt hatte als ich, hatten wir zum Glück größtenteils die gleichen Kurse und inzwischen waren wir nun beide im 3. Studienjahr.
Die Sommersemesterferien liegen hinter uns, heißt seit wenigen Tagen hat uns der Unialltag, in Form des Wintersemesters und des neuen Studienjahres, wieder. Wenn es nach mir ginge waren die Ferien wieder mal nicht lang genug und ich hatte danach immer Probleme mit dem 'normalen Rhythmus', aber das würde sich in den nächsten Tagen wieder legen...

Gemeinsam gingen wir über den vollen, belebten Campus zu unserer ersten Vorlesung für diesen Tag... Geschichte.

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Nach der letzen Vorlesung und einigen Recherchen in der Bibliothek war es spät geworden. Ich schlenderte über den inzwischen beinahe leeren Campus, nur vereinzelt traf man noch Studenten, die in den campuseigenen Wohnung wohnten, ich ärgerte mich immer noch, dass ich zum Studienantritt keine Wohnung auf dem Campus bekommen hatte, auch wenn sie deutlich teurer gewesen wäre, aber nachdem ich eine Wohnung hatte, konnte ich auf für den Rest der drei Jahre bleiben, dachte ich damals und trotzdem ärgerte es mich immer wieder...

'Verdammt Zoey, sei doch froh, das könntest du dir sonst kaum leisten!' ermahnte ich mich selbst und schob die Gedanken an eine nette Mitbewohnerin oder nächtliche Wohnheimpartys beiseite und verlies den Campus um nach Hause zu fahren.

Meine Wohnung lag im 4. Stock und das Haus war so alt, dass es zur Bauzeit noch keine Fahrstühle gab, ein weiterer Nachteil dieser Wohnung.

Oben angekommen schloss ich die Wohnungstür auf und verriegelte sie schnell wieder hinter mir. Seit ich vorhin das Unigelände verlassen hatte wurde ich das Gefühl nicht los, das mich jemand (oder etwas?) beobachtete.
Ich blieb noch etwas an der Tür stehen, atmete dreimal tief ein um mich zu beruhigen und warf dann vorsichtig einen Blick durch den Türspion.
Der Flur war leer. 'Natürlich ist er leer!' tadelte ich mich selber und ging dann den Flur meiner kleinen 2 Zimmerwohnung entlang um ins Wohnzimmer zu gelangen und erstarrte.
Eines der Fenster war auf, dabei hatte ich sie doch zugemacht, oder etwa nicht?

Highway To Hell - Einmal Hölle und  zurückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt