Die nächsten Wochen vergingen ereignislos, objektiv bestrachtet zumindest.
Ich hatte das Gefühl paranoid zu werden, ständig fühlte ich mich beobachtet, spürte stechende Blicke in meinem Nacken, schlief immer schlechter und mein sonst so festes Nervenkostüm war zum zerreißen gespannt.
Auch meiner besten Freundin Linn entging das nicht, auch wenn sie meinen Verfolgungswahn als Spinnerei abtat und alles auf den Unistress schob.Endlich war es dann so weit, die erste Klausurphase war vorbei, endlich mal ein Wochenende das nicht damit verbracht werden musste, die Nase in irgendwelche Bücher zu stecken und mal wieder eine Runde shoppen zu gehen. Fand zumindest Linn. Wenn es nach mir ginge hätte ich mich in meine Wohnung verkrochen und alles verrammelt...
Nur ließ mir Linn das nicht durch gehen. Ich frage ich mich oft, woher sie diese Unbeschwertheit und ungetrübte Lebensfreude hernahm und ob sie mir nicht etwas davon abgeben konnte...
So stand ich also samstags morgen am Eingang der Shopping Mall und wartete auf meine Freundin. Ausnahmsweise hatte ein Kleid rausgesucht, es war aus dunkelblauem Stoff und fiel mir weich bis zu den Knien und am Rücken war eine wunderschöne Stickerei dazu trug ich Sandalen mit einem kleinen Absatz. Meine langen blonden Haare hatte ich locker hochgesteckt. Wäre ich in meinem üblichen, durch aus aber bevorzugten, Jeans-TShirt-Boyslike-Look aufgeschlagen hätte Linn sich nur wieder beschwert. Sie hielt mir ohnehin ständig Vorträge, warum ich mich nicht femininer kleiden würde. Ihre Verkupplungsversuche sind bisher alle gnadenlos nach hinten gegangen, aber sie gab nicht auf. Manchmal bewunderte ich sie für diesen Optimimus.
Auf einmal legte sich von hinten eine Hand auf meine Augen, ich wollte schon schreien, als mir ein bekannter Geruch in die Nase wehte. Linns Parfüm.
„Einen wunderschönen guten morgen Zo!" trällerte sie mir ins Ohr. Immer diese gute Laune am frühen morgen, schrecklich. Aber irgendwie liebte ich sie genau dafür. Vielleicht verstanden wir uns ja gerade deshalb so gut, weil wir so unterschiedlich waren.
„Lass den Scheiß, Linn!" fauchte ich und löste ihre Hand von meinen Augen. Über die Schulter hinweg sah ich sie an und wollte ihr eigentlich böse sein, aber wie konnte ich, beim Anblick ihres verschmitzten Grinsens. Also musste ich mitlachen. Mit Linn zusammen zu sein tat so gut. Einfach mal den ganzen scheiß vergssen und Spaß haben. Genau das, was ich jetzt brauchte.
Linn musterte mich erfreut von oben bis unten. „Siehts gut aus." Stellte sie vergnügt fest. „Und was sagst du?"
Sie drehte sich auf der Stelle so dass der knielange Faltenrock sich im Wind etwas anhob. Der Rock war in einem tiefen Weinrot. Dazu trug sie ein weißes bauchfreies Top, das einen schönen Kontrast zu ihrer leicht gebräunten Haut und den braunen Haaren bildete. Ihre nussbraunen Augen strahlten. „Und?"
„Ganz ok... "
Sie verzog den Mund zu einem Schmollmund, worauf hin ich wieder lachen musste.
Linn sah immer toll aus und das wusste sie, alle Jungs in der Uni schauten ihr hinterher, das war irgendwie schon immer so gesewen. Aber gerade deswegen neckte ich sie immer gerne, wenn sie meine Bestätigung wollte, aber sie wusste genau, dass es nur spaß war. Man könnte fast sagen wir hatten uns unbewusst gesucht und gefunden und waren immer für die andere da, wir verstanden uns instinktiv. Nur bei dem was mir noch bevor stehen würde konnte selbst die allerbeste Freundin auf der ganzen Welt nicht helfen. Wenn mir damals jemand erzählt hatte, was passiert, hätte ich ihn für verrückt erklärt.
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Highway To Hell - Einmal Hölle und zurück
Paranormal*Diese Geschichte wird nicht Fortgesetzt es kommt eine separate Neufassung* _____________________________ Zoey ist ein ganz normales Mädchen, mit einem ganzen normalen 0815-Leben... WIRKLICH? Und dann trifft sie ihn... LUZIFER...