"Fahr' heim."; 5:00

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Quinn

Schlecht geschriebene Lieder ohne richtige Instrumente gingen mir durch den Kopf als ich um fünf Uhr morgens aufwache, mit einem pochenden Kopf und Schmerzen im Unterlaib. Ich bereute meine Handlungen zwar nicht, keineswegs, trotzdem fühlte ich mich dreckig und so billig. Ich hatte mir blind einen Typen gekrallt, und sprang ihm hinterher ins Bett, als würde er mir eine Million Pfund anbieten.

Jedoch war ich mir nicht sicher, ob es intelligent gewesen war, es hier zu tun, in meiner Wohnung. Aber lieber das, als nicht wissen wo ich bin, und in einem kurzen Kleid den Walk of Shame entlang zu laufen. „Uh, hey", schrie ich leise, bevor ich an dem Mann schüttelte, um ihn zu wecken. „Ich glaube, es wäre das Beste, wenn du nach Hause fährst, hm?"

„Ja, eh, klar. Na dann fahr' ich mal", sagte er. Ich nickte darauf hin nur.

Als er nun endlich weg war, bestand meine erste Handlung darin, mir etwas anzuziehen. Also nahm ich eine kurze Hose und einen grauen Sweater aus meinem Schrank und zog beides hastig an. Erst dann wurde mir bewusst, dass ich in den letzten fünf Stunden zumindest etwas geschlafen hatte und ich war noch nie so glücklich darüber.

Es war ein wunderschönes Gefühl, sich wach zu fühlen, und sich nicht gezwungen zu fühlen Make-Up aufzutragen. Wie ich es vor einigen Stunden kommen gesehen hatte, war ich recht verkatert, weswegen mich mein erster Ausflug zum Klo brachte, und ich kniete mich erschöpft vor die Klomuschel und begann die flüssigen Lebensmittel, die ich gestern zu mir genommen hatte, auszuspucken. Widerlich.

Als ich es geschafft hatte, nicht mehr nach Erbrochenem und Alkohol und Sex zu riechen, war es bereits 5:36 und ich überlegte krampfhaft, wie man um sechs Uhr morgens sein Leben in vollen Zügen genießen kann.

Essen tat ich seit einer Weile nicht mehr viel, ich hatte keinen Hunger mehr, und ich war zu faul um laufen zu gehen, was einige Menschen um diese Uhrzeit machen. Also entschied ich mich dazu, mit meiner Blades in den Park zu gehen, und etwas herumrollen – wer weiß, vielleicht treffe ich jemand Nettes?

Ich schminkte mich sehr schnell und trug mein Lieblingsparfüm auf, Biotherm Eau de Paradis, und schlüpfte schnell in meine schwarzen Stiefel.

Auf den Weg zum Park hatte ich meine Kopfhörer im Ohr und hörte das aktuellste Pierce the Veil Album. Traurig war nur, dass mir bei jedem Blick auf die Uhr erneut klar wird, dass ich (zu diesem Zeitpunkt) nur noch 18 Stunden leben werde.

Und das heißt, ich sollte es in vollen Zügen genießen. Ich sorgte also dafür, dass ich, obwohl ich allein bin, Spaß wie noch nie im Park hatte, und ich war der Meinung, dass ich das schaffte.

Es war aber schon sechs Uhr, und ich wusste nicht, was ich tun sollte. Mir standen so viele Möglichkeiten offen, aber ich wusste nichts. Mein Kopf war wie leergefegt, und ich musste doch etwas Wunderbares finden, dass ich tun könnte – auch wenn es illegal ist.

Zwar würde ich Illegales vermeiden, soweit ich kann, aber ich konnte für nichts garantieren. Es könnte alles passieren, rein theoretisch auch, dass mir ein Mörder mit einem Messer zuvor kommt. Ich würde es also nie wissen.

// a . n

Ich konnte aus diesem Kapitel nicht mehr herausziehen, deshalb ist es nach wie vor so kurz. Es tut mir wirklich leid, ich versuche und gebe mein Bestes, alle Kapitel circa 1000 Wörter lang werden zu lassen.

last and lost - die geschichte über den tag eines selbstmord ; styles ; germanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt