Asta brachte Nickel zum Lager, steckte ihm drei Krecker in die Hand und weckte Cyler auf. "Also, Frettchen was ist passiert.?" "Nicht viel." sagte er und zuckte mit den Schultern. "Ich habe mich versteckt, ich habe gesehen, ich habe gehört, ich habe gerochen. Obwohl ich das lieber nicht getan hätte." "Wohin ziehen sie?" Er zuckte abermals mit den Schultern. "So wie immer. Richtung Mitte." Asta nickte kniff die Augenbrauen zusammen und tippte sich mit dem rechten Zeigefinger an die Nase. "Wir brechen noch heute auf. Es sind zwar keine Neuigkeiten aber ich will trotzdem nicht länger hier bleiben. Wie vielen bist du begegnet?" "Vielleicht... 30 oder so. Mehr als Gestern." "Cyler pack zusammen. Ich hole Brenda." "Reagierst du nicht ein bisschen über? Sie ziehen schon seit zwei Wochen zur Mitte hin." "Cyler pack zusammen." Asta stand auf und ging die Treppe runter zu ihrer Schwester. "Wir ziehen weiter." Brenda nickte und folgte ihr. Als alles gerichtet war teilten sie sich wie gewohnt auf. Brenda und Cyler gingen auf der Straße, Frettchen im Untergrund, Asta auf den Dächern. "Wir treffen uns am U-Bahnhof Rosa-Luxenburgplatz wieder. Da sollte auch unser nächster Verpflegungszug ankommen. Ihr meldet euch alle zehn Minuten." Asta kletterte aufs Dach und beobachtete wie die anderen sich langsam fort bewegten. Frettchen verschwand im nächsten Gulli. Ihn würde sie erst am Treffpunkt wiedersehen. Frettchen Alias Nickel war ursprünglich nicht Teil ihres Teams gewesen, sie hatten ihn aufgegabelt nachdem er ihnen Essen gestohlen hatte. Er war einer der wenigen, die in der Stadt überlebt hatten. Abgemagert wie er war ließ er sich sofort auf den vorgeschlagenen Deal ein. Sie würden ihm Sicherheit und Nahrung geben und er würde für sie in der Kanalisation Spionieren. Er kannte die dreckigen Kanäle besser als die Straßen und konnte sich so flinkt und gezielt darin frotbewegen das er inzwischen unentbehrlich geworden war.
Asta sprang über eine schmale Gasse und landete gekonnt auf dem nächsten Dach. Unter ihr wanderten gemächlich aber aufmerksam Cyler und Brenda. Die Straße war ohne zweifel am Gefährlichsten. Es beruhigte Asta, Brenda immer im Blick haben zu können, zwar war sie nur zwei Jahre jünger und eine hervoragende Kämpferin doch trotzdem konnte Asta sich nie nicht sorgen. Brenda hatte ihren Spitznamen Biest bekommen nachdem sie achtzehn Zombies mit einem Messer erledigt hatte. Ihr vollständiger Spitzname war eigentlich die Schöne und das Biest, doch Asta kürzte es gerne auf einfach nur Biest ab. Cyler hatte seinen Spitznamen Jäger aus zweierlei Gründen verdient. Einerseits war er einer der besten Zombiejäger die bekannt waren und andererseits war er ein sogenannter Missionsjäger. Missionsjäger waren ausgebildete Kämpfer die angeheuert werden können und nach beendigung der Mission gut bezahlt werden. Nur Asta und Brenda waren natürlich in das Eliteteam gekommen. Sie hatten sich freiwillig gemeldet. Es war Brendas erste Mission und Asta war eigentlich gegen ihr Eintreten gewesen aber sie konnte wenig tun.
Sie waren nun seit zwei Wochen in der Stadt. Das Team folgte einer der alten U-Bahn Linien die früher die Bewohner durch Berlin transportiert hatte. Asta sah zu den Wolken die sich zu einem Sturm sammelten. Die Dämmerung brach sachte am Saum des Himmels herein und kündigte die Nacht an. Der Mond stand schon hoch zwischen den schwachen Sternen. Sie würden sich beeilen müssen.