♫ Hailee Steinfeld - Love Myself
__„Sag mal, hast du mein Handy hier irgendwo gesehen?", frage ich Jane, die es sich im Schneidersitz auf ihrem Bett bequem gemacht hat. Neugierig beobachtet sie mich dabei, wie ich durch ihr Zimmer wirbele und alle potentiellen Verstecke nach dem Fahndungsflüchtigen absuche.
„Meinst du dieses hier?", flötet Jane fröhlich. Ich hebe den Kopf, sehe zu meiner Freundin, die mit einem Handy in der Luft herumwedelt. Es entpuppt sich als meines, leicht erkennbar an der goldenen Verkleidung.
„Was... moment mal, wieso hast du mein Handy?"
„Na, jemand muss Harry doch zusagen", lässt sie mich wissen und zuckt mit der Schulter.
Mir schwant nichts Gutes. Ich ahne, was sie getan hat, hoffe aber, dass ich mich irre. An diesem Punkt sind wir als Freundinnen bisher noch nie gewesen. Unsere Smartphones sind tabu. Auch wenn wir so gut wie keine Geheimnisse voreinander haben. Das eigene Handy ist doch irgendwie Privatsphäre und ich finde, das sollte auch so bleiben.
„Wofür zusagen?" hake ich nach und postiere mich mit verschränkten Armen vor ihrem Bett.
„Stell dich nicht dumm, Alex. Na, für das Konzert!", lacht die Blondine und verdreht dabei die Augen. „Und Liam hat mich auch eingeladen."
„Jane!", rufe ich entrüstet aus. Nicht zu fassen. Sie hätte auch ruhig vorher mit mir darüber reden können. Denn dann hätte ich ihr zu verstehen gegeben, dass es nicht meine Absicht gewesen ist, mich bei ihm zu melden. Ich seufze tief.
Die Betroffene macht ein bedröppeltes Gesicht. „Was habe ich denn jetzt wieder falsch gemacht?"
Diese Frage in diesem Augenblick kann nur Jane stellen. Ich kenne sie gut genug, um zu wissen, dass sie tatsächlich keine Ahnung hat und die Rädchen in ihrem Kopf unermüdlich rattern, um auf die Lösung zu kommen.
„Argh... du treibst mich noch irgendwann in den Wahnsinn, Jane!"
Auch wenn ich sie abgöttisch liebe. Auch wenn ich sie wirklich niemals missen möchte, manchmal, so wie jetzt, würde ich ihr am liebsten den Hals umdrehen. Sie hätte sich schließlich auch denken können, dass es einen Grund gibt, wieso ich mich bisher noch nicht bei ihm gemeldet habe.
Aber nein, Janetypisch muss sie sich einfach wieder einmischen. Auch wenn ich weiß, dass sie es gut gemeint, sich nichts Böses dabei gedacht hat. Ich kann es nicht ausstehen, wenn man ohne mein Mitwissen, Entscheidungen über meinen Kopf hinweg fällt.
„Aber irgendjemand muss den Job doch erledigen", verteidigt sich Jane und sieht mich mit dem Unschuldsblick einer Fünfjährigen an, die soeben auf frischer Tat dabei ertappt worden ist, wie sie die kostbare Keramikvase ihrer Mutter beim Herumtollen im Haus zertrümmert hat.
„Du könntest deine Nase zur Abwechslung einfach aus meinen Angelegenheiten raushalten, wie wär's damit?"
„Ich dachte, du hast einen Plan?", weicht Jane meiner Anschuldigung aus. Sie legt eine bemerkenswerte Portion Ignoranz an den Tag, die ich ihr nicht zugetraut hätte. Sie will partout nicht einsehen, dass sie falsch gehandelt hat. Wir wären also wieder an dem Punkt, an dem sie felsenfest davon überzeugt ist, das Richtige getan zu haben, um mich zu bekehren.
„Den habe ich auch, aber der sieht nicht vor, dass ich mich zum Affen mache, in dem ich dem Kerl hinterherdackle wie eine läufige Hündin!"
Jane verdreht die Augen. „Ich versteh dich einfach nicht."
„Danke, gleichfalls", murre ich sie von der Seite sichtlich frustriert an. „Jetzt darf ich schauen wie ich das Kind wieder aus der Scheiße ziehe!"
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20 Dates ▪ H.S. [SLOW UPDATES]
FanfictionAlex ist Bloggerin. Und um endlich in der Londoner Bloggerszene bekannt zu werden, startet sie ein vielversprechendes Projekt: 20 Dates, um einem Auserwählten erst hoffnungslos den Kopf zu verdrehen und ihn dann wieder erfolgreich in die Flucht zu s...