ONE

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A/N: Die Jungs von One Direction haben sich nicht getrennt, wohingegen Zayn Malik die Band nach wie vor verlassen hat. Bei allen Fans von Zayn möchte ich mich an dieser Stelle dafür entschuldigen, dass ich an diesem Umstand nichts ändern werde, weil er nämlich in dieser Geschichte keine Rolle spielen wird.

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♫ Bad Girls - MKTO

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Felipe verschränkt die Arme lässig vor der Brust, schmunzelnd lässt er seinen Blick an mir hinabwandern. „In dem Aufzug hast du das unglückliche Schwein schon beim ersten Augenkontakt sicher im Sack. Ich würde meinen Allerwertesten darauf verwetten, dass er dir sogar freiwillig die Scheiße vom Körper leckt, wenn du ihn darum bittest."

Ich lache auf, schenke ihm durch den Spiegel ein verständiges Lächeln.„Sicher würdest du das, Schätzchen. Dein Arsch ist Freiwild." Zur Untermalung meiner Worte wackele ich anzüglich mit den Augenbrauen.

Seine Erwiderung präsentiert sich in Gestalt seines erhobenen Mittelfingers, mit einem süffisanten Grinsen streckt er ihn mir entgegen. Zur Krönung trägt er seine Reihe strahlend weißer Beißerchen provokant zur Schau, die wie immer ihre Wirkung auf mich nicht verfehlen; ihr Anblick lässt mich augenblicklich blass vor Neid werden. In Gedanken streiche ich mir meine nächste Bleaching Sitzung, die noch diese Woche ansteht, im Kalender fett an.

Felipe, mein bester Freund, mit Leib und Seele Italiener. Und wer hätte es gedacht, selbstverständlich schwul. Weibliche Rundungen würden ihn weder in einer Millionen Jahre, selbst wenn er das letzte männliche Geschöpf auf diesem Planeten wäre, noch in stark alkoholisiertem Zustand in irgendeiner Form antörnen.

Dafür törnt ihn umwerfendes Aussehen an, wohlgemerkt ausschließlich bei dem schwanzbestückten Objekt seiner temporären Begierde. Und nicht zu vergessen bei ihm selbst. Makellosigkeit ist sein selbst erklärtes Ziel, der Wunsch nach Perfektion, Segen und Fluch zugleich.

Mein selbst erklärtes Ziel für heute Nacht: Das unglückliche Schwein erwählen, das sich in mich verlieben soll, und das ich, ehe es sich versieht, wieder vor die Türe setzen werde, und zwar binnen zwanzig Dates. Ich sehe in diesem Plan kein verstecktes Risiko.

Wieso - weil ich nie die Sorte Frau gewesen bin, die leicht zubegeistern ist. Ich kann mich nicht daran erinnern, je richtig verliebt gewesen zu sein. Ich bin zwar erst zwanzig Jahre jung und die älteren Generationen mögen behaupten, ich habe noch mein komplettes Leben vor mir, um den Einen zu finden, der romantische Gefühle in mir weckt.

Nur leider bin ich persönlich davon überzeugt, dass Liebe und Romantik und all der damit verbundene Kram nicht mein Ding sind. Während keiner meiner bisherigen festen Beziehungen und kurzen Sommerflirts, hat es auch nur einen einzigen, kurz andauernden Moment gegeben, in dem mich die sichere Gewissheit, oder zumindest die leise Ahnung beschlichen hat, Gefühle des Verliebtseins zu verspüren.

„Du denkst also, ich sollte mich lieber etwas zugeknöpfter präsentieren?", frage ich Felipe, der faszinierend stilvoll an seinem Glas Rotwein nippt.

„Dasdenke ich nicht nur, Bellezza. Ich bin der festen Überzeugung, dass das nicht das richtige Outfit ist, um ihn länger als eine Nacht an dich zu binden", klärt er mich auf. „Dein Plan sieht schließlich zwanzig Dates vor und nicht nur einen schnellen Fick, bei dem höchstens noch eine Übernachtung und ein Frühstück für dich herausspringt, sofern es wirklich unerwartet gut für dich läuft, korrekt?"

„Korrekt, Sherlock", lenke ich lachend ein. „Du hast wieder einmal Recht."

„Ich weiß, Watson."

20 Dates ▪ H.S. [SLOW UPDATES]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt