Ungeplante Gefühle

Teil 15

„Na sieh mal an, wen man nach so langer Zeit zu sehen bekommt"lachte Batu, was aber eher ein verspottendes Gelächter war.
Ich blickte langsam nach hinten und starrte somit direkt in Tolgas Gesicht, auf dem ein breites Grinsen abgebildet war.
Okay ein ist klar, er bekommt in kürzester Zeit eine auf die Fresse...

„Aber ich muss ja ehrlich sagen, dass du diesmal eine viel bessere Wahl getroffen hast als davor... Wenn man mal deine vorherigen Begleitungen anschaut..."sagte er lachend und setzte sich einfach hin.
„Mag daran liegen, dass ich keine Schlampe bin"sagte ich grinsend, wobei ein genervter Unterton nicht zu überhören war.

„Oh wie unhöflich von mir... Ich durfte mich doch setzen oder?"fragte er diesmal provozierend an Batu gewandt.
„Danke... Peinlich ich hab mich ja gar nicht vorgestellt"redete er einfach weiter, als Batu den Anschein machte etwas zu sagen.

„Asel..."lächelte ich, da mir langsam das genervte Gesicht von Batu gute Laune verpasste. Ich reichte Tolga meine Hand hin, die er grinsend annahm.
„Tolga... Bin ein guter Freund von Batu"zwinkerte er mir zu, ehe er seine Hand wegzog.
„Du hast Freunde?"sagte ich leicht verwundert zu Batu und unterdrückte mir mein Lachen.

„Natürlich was denkst denn du?"verdrehte er daraufhin seine Augen.
„Hab dich bisher nie mit einem männlichen Wesen gesehen... Wollte ja nur fragen... Außerdem woher kann ich das wissen? Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass jemand freiwillig mit dir abhängt, auch wenn du Geld besitzt. Und dieser junger Mann könnte glatt eine Ausnahme sein. So wie er wirkt... Kein Wunder, dass ihr Freunde seid! Beide unnötig"vollendete ich meine kurze Rede und lächelte daraufhin.

„Doch keine Neue von dir? So wie die mit dir spricht"lachte Tolga, weshalb ich ihn genervt anblickte.
„Wenigstens hat er überhaupt eine Begleitung und muss sich nicht irgendwo dahinsetzen"grinste ich genervt, weshalb Batu auflachte.

„Der hat gesessen"sagte er grinsend und machte den Anschein meine Hand halten zu wollen.
„Und du übertreib mal nicht sofort"zischte ich ihm zu, weshalb er seine Hand langsam wieder zurückzog.

„Der war hart"lachte diesmal Tolga, weshalb ich genervt aufstöhnen musste.
„Das ist ja wie im Kindergarten! Ehrlich nicht mal verbal könnt ihr euch verteidigen und freut euch, wenn der gegenüber mal was gesagt bekommt!"atmete ich genervt aus.
„Und ich denke nicht, dass ihr Freunde seid... Wenn dann Bekannte oder Verwandte, die sich gegenseitig nicht leiden können"lachte ich und stand auf.

„Niemals"kam es aus beiden Mündern gleichzeitig.
„Kindergarten"wiederholte ich mich und schnappte mir meine Tasche.
„Wohin willst du?"fragte Batu, weshalb ich ihn fragend anschaute.
„Ich denke nicht, dass ich dir schuldig bin zu sagen, was ich mache. Aber wenn du es so gern wissen möchtest, dann verrate ich es dir. Mir wird das hier zu kindisch und ich verzieh mich"erklärte ich.

„Und die Party heute Abend?"hackte er nach.
„Wenn dein lieber Freund mitkommt, dann ja"antwortete ich darauf, weshalb Tolga verwirrt zu mir blickte.
Tja mein lieber, man kann nicht vorahnen, was ich plane.
„Er?"fragte Batu unglaubwürdig und deutete dabei auf Tolga.
„Ja! Und komm jetzt nicht mit Ausreden!"sagte ich ernst.

„Kommst du?"fragte er genervt und wandte sich dabei zu Tolga. Man konnte jedoch sehen, dass er hoffte, eine Absage zu bekommen.
Ist es ihm so wichtig, dass ich mit ihm feier? Typisch männliches Wesen...
„Klar! Denkst du ich lass mir das entgehen?"sagte er lachend und stand ebenfalls auf.
„Wir sehen uns dann heute Abend"grinste er und zwinkerte mir zu.

„Ich komme selbstständig... Bin um 22:30 uhr da... Danke nochmals"lächelte ich und lief dann ebenfalls raus.
Das wird eine super Nacht!

„Sei in zwei Stunden bei mir zu Hause"zische ich Tolga zu, als ich am Eingang an ihm vorbeilief und stieg daraufhin in mein Auto.

„Du bist echt das allerletzte Tolga!"schrie ich meine Wut, nachdem ich losgefahren bin, raus.

Es ist gerade 19:47, was bedeutet, dass Tolga kurz vor 22 Uhr bei mir eintreffen wird. Bis dahin kann ich noch kurz duschen und mich dann auch umziehen.

„Engeeel!"schrie meine einzige Freundin, mit der ich mich verstand, mir meine Ohre taub, nachdem ich ihren Anruf entgegen nahm.
„Wie oft soll ich mich noch wiederholen? Ich bin alles aber kein Engel"verdrehte ich meine Augen, obwohl es mir gefiel, wenn sie mich so nannte. Es war das einzige Wort, was mir gute Laune machen konnte, auch wenn mit diesem Wort viele Erinnerungen hoch kamen.
„Asel ich hab dich so vermisst!"quietschte sie weiterhin, weshalb ich auflachen musste.
„Ich dich auch du Trottel"grinste ich und ließ mich auf mein Bett fallen.
„Ich komme dich übermorgen besuchen!"kreischte sie erfreut, weshalb ich glücklich lachte.
„Ehrlich?"fragte ich nochmals nach und konnte mir mein grinsen nicht abstellen.
„Natürlich! Außerdem muss ich dir dann was erzählen! Aber mehr verrate ich nicht! Muss jetzt auflegen! Hab dich lieb mein Engel! Pass auf dich auf"sagte sie erfreut und ich hörte, wie sie mir einen Kuss gab.
„Ich hab dich auch lieb"nuschelte ich bevor ich auflegte.

Emilia... Die einzige Person, die mich während meiner schlechten Zeit nicht allein gelassen hat. Mir immer beiseite stand. Mich aufgebaut hat und Verantwortung für meinen jetzigen guten Zustand trägt.
Eine der wenigen Personen, die meine Schwäche und mein großes Geheimnis wissen.
Die Person, die eine sehr wichtige Rolle in meinem Leben spielt.
Meine einzige Freundin, für die ich alles tun würde... Die einzige Person, die mich an damals erinnert und auch die einzige, die mir damals rausgeholfen hat....

'Hey Engel! Hab vergessen zu sagen, dass du die beste Person auf dieser Welt bist' las ich die Nachricht von ihr durch, weshalb ich vor mich hingrinsen musste. Auch wenn wir inzwischen nicht mehr in der selben Standt wohnen, kann uns nichts trennen!

Ich richtete mich auf, nachdem ein Blick auf die Uhr mir verriet, dass ich langsam duschen sollte.
Ich legte mir davor ein bordeaux-farbenes Kleid, was mir bis zu den Oberschenkeln ging raus und betrachtete es kurz.
'Das wird dir hervorragend stehen'
ging es mir durch meinem Kopf, weshalb ich schwach lächelte.
Ich blickte nochmal darauf ehe ich in der Dusche verschwand.
Es wird eines der spannendsten Nächte für mich werden...

Ich würde mich riesig freuen, wenn ihr euch kurz die Zeit nehmt um ein Kommentar zu hinterlassen!