Teil 40

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Manchmal läuft einfach alles anders als geplant.

Ein leichtes Lächeln zierte mein Gesicht, während ich mit starrem Blick die gegenüber liegende Wand anstarrte.

Ich hatte einfach keine Lust mehr.
Alles fühlte sich wie eine schwere Last an.

Als ich Schritte wahrnahm blickte ich leicht zur Seite, doch wandte meine Blicke wieder ab, als ich einen Polizisten sah.

Ich zog meine Beine an meinem Körper und stützte mein Kopf ab, woraufhin ich meine Augen schloss.

Ich fühlte nichts.
Ich wollte auch nichts.

Ich guckte uninteressiert den Polizisten an, der mich betrachtete.

Nachdem er mich für einen Moment gemustert hatte fing er dann auch an zu reden.

„Sie haben wirklich Glück. Herr Wolff ist eben aufgewacht und konnte bezeugen, dass sie nichts mit dem Vorfall zu tun haben..."erzählte er, während er die Tür der Gittern aufschloss.

„Wenn er sterben würde, dann würde nichts gut für sie enden. Schließlich hat jede Kleinigkeit auf Sie gedeutet"redete er weiter und deutete mir rausgehen zu dürfen.

„Sie können gehen. Falls Fragen auftauchen sollten werden wir sie wieder aufsuchen. Ein Tipp von mir... Halten sie sich von diesen Männern fern. Das nächste mal könnte nicht alles nach ihrem Glück verlaufen"rat er noch, weshalb ich stumm nickte.

Irgendjemand wollte alles auf mich schieben...
Aber wer?

Ohne weiteres lief ich aus dem Revier.

Als ich Tolga neben seinem Auto auf mich warten sah stieg ich ohne ein Wort zu sagen ein.

Auch er sagte nichts und fuhr einfach los.
Nach der stillen Fahrt, die vor meiner Haustür endete, verließ ich gefolgt von Tolga sein Auto und lief in mein Haus.

Ich nahm eine Dusche und lief mit frischen Kleidern ins Wohnzimmer, wo Tolga saß.

Ich setzte mich gegenüber von ihm und wartete darauf, dass er etwas sagte.

„Ja Tolga rede deine Gedanken laut aus"forderte ich ihn auf und brach somit die anhaltende Stille zwischen uns.

„Asel..."sagte er meinen Namen und zog mich daraufhin in eine feste Umarmung.

„Ich habe mir solche Sorgen gemacht..."nuschelte er gegen meine Schulter.

„Ja, weil du dachtest, dass ich ihn umgebracht habe"sprach ich ernst, wobei mich diese Tatsache störte.

Er wusste, dass ich es nicht machen würde.

Ich wollte es zwar, aber er wusste, dass ich das nicht bringen könnte.

„Nein Asel ich hatte nur die Angst, dass alles auf dir liegen bleibt. Ich hatte Angst dich zu verlieren"erklärte er, weshalb meine Augen glasig wurden.

Ich weiß nicht warum, aber ich war verletzt.

Ich lächelte und blinzelte meine Tränen weg.

„Alles okay bei dir?"fragte er unruhig, weshalb ich schluckte.

„Ich möchte nicht länger darüber reden..."nuschelte ich und wollte das Thema beenden, da ich ihn nicht verletzen wollte.

Tolga atmete laut aus, doch sagte nichts weiteres.

Von seinen Blicken aber konnte ich erkennen, dass er wollte, dass ich rede, weshalb ich tief einatmete.

„Fast wäre das passiert. Wir hatten einen Autounfall... Zudem kommt, dass diese Männer auch mir etwas antun könnten. Aber das fragwürdigste ist, warum sie die Schuld auf mich schieben wollten.
Weißt du was während der Befragung mir alles erzählt wurde Tolga?
Das Auto von Batu und das, welches in uns reingefahren ist, war nicht vor Ort. Das war ein Zeichen dafür, dass ich angeblich Lüge. Dazu kommt, dass außer wir niemand da sein könnte, weil der Weg wegen einer Baustelle gesperrt war. Nicht zu vergessen ist, dass etwas abseits von uns kaputte Glasflaschen waren, die die Scherben in meinem Körper erklären würden...."erzählte ich ihm und setzte mich hin.

Es war zwar logisch, dass die Täter alles auf mich schieben wollten, aber dennoch war etwas faul daran.

Irgendjemand wollte mich loswerden...

„Ich werde gucken, wer dir Stress gemacht hat und kümmer mich darum...
Mach du dir jetzt keine Gedanken darum. Es ist alles gut ausgegangen"versuchte er mich zu beruhigen, weshalb ich stumm nickte.

Tolga benahm sich unlogisch komisch.
Doch das beschäftigte mich eher weniger, da meine Gedanken um andere Sachen kreisten.

Ich hörte Tolga laut seufzen, weshalb ich aufblickte.

Ich wollte eigentlich nur meine Ruhe haben.

„Warum wolltest du nicht mit mir mitkommen Asel? Ich will es zwar nicht ansprechen, aber es könnte alles schlimmer enden. Er könnte sterben und mit all den Faktoren, die du gerade eben aufgezählt hast, könntest du in den Knast kommen. Warum wolltest du bei ihm bleiben und ihm das Leben retten Asel? Und das Wichtigste warum hast du dabei geweint?"fragte er all seine Fragen hintereinander, weshalb ich schluckte und laut ausatmete.

„Ich... Ich musste so handeln. Das war das Richtige Tolga"fing ich an zu erklären und stoppte kurz, da er sich zu mir setzte und mich in eine Umarmung zog, dass mein Kopf auf seiner Brust lag.

„Ich möchte es eigentlich gar nicht wissen"sagte er beunruhigt, weshalb ich meine Lippen aufeinander presste.

Was ist los mit ihm?

Ich äußerte mich nicht mehr dazu und schloss für einen kurzen Moment meine Augen, bevor ich dann auch aufstand.

Ich blickte in Tolgas fragend blickendes Gesicht, weshalb ich genervt ausatmete.

Er sagte etwas ganz anderes, aber seine Blicke verrieten, dass er eigentlich etwas ganz anderes wollte.

„Ich möchte mich ausruhen. Du weißt wo die Tür ist"sagte ich mit ernster Tonlage und lief dann ohne ihn weiter zu beachten in mein Zimmer.

Egal was mit ihm war, so habe ich keine Lust auf ihn.



Nächstes Kapitel kommt in paar Tagen(:

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Schaut doch bitte auch in meinem Buch 'His Girl' vorbei...(:

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