Teil 22: Gefährliche Täuschung

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Ich verkroch mich heulend in unserem Zelt. Ich wollte niemanden sehen und mit niemanden sprechen! Wie konnte ich mich in Castiel nur so täuschen? Erst tat er so, als würde er sich wirklich für mich interessieren und dann steckte er mit Melody unter einer Decke! Aber warum nur? Ich schluchzte noch lauter und zog meine Knie an mein Kinn. Wie dumm ich gewesen war das nicht zu bemerken! Meine Alarmglocken hätten schon klingeln müssen, als Rosa ihre Theorie über die Beiden geäußert hatte. Ich schniefte. Und wie dumm ich gewesen war, mir die Sache in der Dusche gefallen zu lassen! Nathaniel verzeiht mir das bestimmt niemals und hält mich jetzt bestimmt für ein Flitchen. Ich pfefferte mein Buch in die Ecke vom Zelt. Scheiß auf Austen! Warum hatten ihre Heldinnen immer Glück und ich so ein Pech? Wann war ich endlich die Heldin meiner Geschichte? Nun sah ich, dass die Elfenblume aus dem Buch gefallen war. Ich schluckte einen Kloß runter und wischte eine Träne weg. Vorsichtig legte ich die Blume zurück zwischen die Seiten. Ach Nathaniel! Gegen Mitternacht viel ich wieder in einen unruhigen Schlaf. Ich rannte wieder den unendlich langen Korridor mit den Verließen entlang und öffnete wieder die riesige Tür. Auch fand ich Nathaniel wieder an den Pfahl gefesselt, doch dieses Mal war es nicht Melody, die ihm den Speer durch den Rücken rammte, sondern Castiel. Dann kam auch er mit dem Speer auf mich zu gelaufen, wie es im Traum zuvor Melody getan hatte, doch dieses Mal war sie es, die mich festhielt. Ich konnte mich nicht losreißen! „Hast du wirklich gedacht, ich würde etwas für dich empfinden?". Beide lachten höhnisch, bevor Castiel mir den Speer direkt durch mein Herz bohrte. Schweißgebadet wachte ich auf und merkte, wie jemand mir den Arm streichelte. „Es ist alles gut!", sagte Rosa sanft. „Was ist los?". „Du hast im Schlaf geschrien!". Ich ließ mich zurück fallen. „Ich bin ein hoffnungsloser Fall, stimmts?". „Wenn du wüsstest!", sagte sie und legte sich auch wieder hin. Unnötig zu sagen, dass ich den Rest der Nacht kein Auge mehr zugemacht hatte.

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