Teil 14: Zicke, Zacke, Liebesattacke

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„Dann sag an. Was willst du von mir?". Ich funkelte böse zurück. „Was hast du Nathaniel erzählt?". Ein spöttisches Lächeln huschte über ihre Lippen. „Wir haben uns nur nett unterhalten", sagte sie höhnisch. „Das sah für mich aber ganz anders aus!". Ihr Blick verfinsterte sich. „Du hast uns beobachtet?". Diesmal lächelte ich spöttisch. „Ist ja nicht schwer, wenn ihr mitten auf der Lichtung stehen bleibt!". Sie knirschte mit den Zähnen. „Zum letzten mal jetzt. Was hast du Nathaniel erzählt?". Ich wurde immer wütender. „Wie schon gesagt, wir haben uns nur nett unterhalten", beharrte sie. Ich lachte. „Ich bezweifle, dass er die Unterhaltung genauso nett fand wie du!". Sie spuckte mir vor die Füße. Miststück! Ich packte sie und drückte sie gegen einen Baum. Sie schluckte. „WAS hast du ihm gesagt?". Meine Stimme war nur noch ein knurren. „Etwas, was schon längst hätte gesagt werden sollte", knurrte sie zurück. Ich prustete los. „Ach süß. Hast du ihm gesagt das ich dir an den Haaren gezogen habe gestern Abend und du anschließend noch von Rosa und mir festgehalten wurdest?", lachte ich immer noch. „Wenn ja, dann ist das echt arm!". Ihr Gesicht wurde nicht rot, sondern schon fast lila, so wütend war sie. Ich lachte noch immer. „Nein, ich hab ihm etwas viel besseres erzählt!", fauchte sie. Ich schluckte. Irgendetwas in mir rebellierte. „Was?". Ich drückte sie nochmal mit voller Wucht gegen den Baum. „Ich hab ihm von deiner kleinen Odyssee heute Morgen erzählt!". Ich guckte sie mit großen Augen an. Melody hingegen hatte ihr hämisches Grinsen wiedergefunden. „Ich weiß nicht was du meinst!", sagte ich schnippisch, nachdem ich meine Sprache wiedergefunden hatte. „Och doch, das weißt du ganz genau!", höhnte sie. „Du und Castiel, heute Morgen, Dusche!". Sie stieß mich weg und entfernte sich ein paar Schritte vom Baum. „Du lügst doch", versuchte ich mich zu verteidigen. Schmerzlich stellte ich fest, dass sich das Blatt gewendet und Melody jetzt die Oberhand gewonnen hatte. „Du weißt genauso gut wie ich, dass ich nicht lüge!", sagte sie ruhig. „Woher weißt du das?". Tränen stiegen mir wieder in die Augen, die ich versuchte zu unterdrücken. Das letzte was ich jetzt wollte war, das Melody mich heulen sah. „Es ist doch egal, woher ich das weiß", sagte sie überheblich. „ Das einzige was zählt ist, das ich dir gegenüber jetzt ein Ass im Ärmel habe!". Sie kicherte. Ich versuchte sie zu packen zu kriegen, doch diesmal war sie schneller. Sie windete sich schnell aus meinem Griff raus und drückte mich gegen den Baum. Der Aufprall ließ einen fiesen Schmerz durch mein Rücken ziehen. Ich keuchte. „Betrachte es als einen Akt der Nächstenliebe, das ich nur Nathaniel davon erzählt habe und nicht Mr. Faraize oder Mr. Boris!", flüsterte sie mir ins Ohr. Ich versuchte sie wegzudrücken, aber es gelang mir nicht. „So interpretierst du also Nächstenliebe?", giftete ich. Sie funkelte mich böse an. „Für mich bedeutet Nächstenliebe, dass du allgemein deine Klappe hältst, auch Nathaniel gegenüber. Endlich schaffte ich es sie wegzustoßen. Sie taumelte ein paar Schritte zurück. „Natürlich habe ich das Nathaniel erzählt. Schließlich will ich ihn ja für mich alleine haben", sagte sie überheblich. Diesmal spuckte ich ihr vor die Füße. „Und wenn du schlau bist, hältst du dich in Zukunft von ihm fern, bevor ich es mir doch noch überlege es den Lehrern zu erzählen!", fauchte sie. Meine Eingeweide zogen sich zusammen. „Damit kommst du nicht durch!", war das einzige, was mir noch einfiel. Sie grinste. „Mein Angebot steht. Sei nicht so blöd und verscherze es dir. Es steht viel auf dem Spiel". „Und was?". „Deine Achtung in den Augen der Lehrer, deine Achtung in den Augen deiner Mitschüler...", zählte sie auf. Dieses dumme Miststück! „War es das?", fragte sie schnippisch. Ich schluckte. „Gut!". Sie flippte ihr Haar in meine Richtung und drehte mir dann den Rücken zu und lief zu Iris. Eine einzelne Träne löste sich und lief meine Wange hinunter. Ich war noch nie so erniedrigt worden.

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