Klassenfahrt und andere Katastrophen

Teil 30: Maike und der Liebesbrief

Eine ganze Weile war jetzt seit der Klassenfahrt vergangen. In der Schule ging daher alles wieder seinen gewohnten Gang bis auf die Tatsache, dass meine Wenigkeit nicht mehr ohne Freund dastand, was natürlich immer noch niemand wusste. Na gut, bis auf Kentin, Alexy und Rosa natürlich! Keuchend kam ich bei der Schule an und stellte mein Rad an der Sporthallenwand ab. Scheiß Gegenwind! Ich kramte mein Handy aus der Hosentasche und fand zwei neue Nachrichten. „Bin schon im Bioraum!", schrieb Rosa und „Hast du Mathe schon fertig?", schrieb Kentin. Ich musste innerlich grinsen. Kentin hatte sich zwar ein ganzes Stück verändert, aber eine Niete in Mathe war er immer noch! ich schnappte mir meine Tasche und ging als erstes zur Schülervertretung, sachte klopfte ich an und ging hinein. Nathaniel saß auf seinem Schreibtisch mit verschränkten Armen und unterhielt sich mit jemandem, genauer gesagt mit Melody. Beide waren so in ihr Gespräch vertieft, das sie mich nicht bemerkten. Erst, als ich nochmal gegen den Türrahmen klopfte hob Nath den Kopf und blickte mich an. Seine Augen funkelten. Melody, die mit dem Rücken zu mir gestanden hatte drehte sich zu mir um, schenkte mir einen Todesblick und verließ den Schauplatz. „Störe ich?", fragte ich zerknirscht. Nath schüttelte den Kopf. „Überhaupt nicht! Es ging nur um Castiel, er wurde beim Rauchen erwischt. Mal wieder!". Ich nickte. Nath erhob sich von seinem Schreibtisch und kam auf mich zu. „Wie weit bist du mit Chemie?", fragte er. „So lala. Wäre nett wenn du dir noch einmal für mich Zeit nehmen könntest!". Er nickte. „Heute Nachmittag bei mir?". Wieder nickte er. „Okay ich hab jetzt Bio, bis dann". Er gab mir noch schnell einen Kuss auf die Stirn und entließ mich damit. Ich hastete aus der Schülervertretung in den zweiten Stock, wo ich Bio hatte. Rosa, Kentin und einige andere waren schon da. Ich umarmte beide und drückte Kentin mein Matheheft in die Hand. „Du bist echt ein hoffnungsloser Fall!", lachte ich. Er stimmte in das Lachen mit ein und setzte sich schließlich, um die Aufgaben abzuschreiben. Ich ließ mich auf den Stuhl neben Rosa fallen. „Warst du bei Nathaniel?", flüsterte sie mir zu. „Ja, er kommt heute nochmal zum Chemie lernen vorbei". „Schade, ich wollte dich eigentlich fragen, ob du nach der Schule mit shoppen gehst. Alexy kommt auch!", sagte sie leicht enttäuscht. „Morgen!", versicherte ich. Der Rest der Biostunde verlief eher langweilig. Der Lehrer erklärte uns die Mitose und die Meiose und entließ uns ausnahmsweise sogar ohne Hausaufgaben was gut war, da ich mich heute echt nochmal auf Chemie konzentrieren musste! Schnell packten wir unsere Sachen und gingen zu den Spinten. „Wir haben jetzt Deutsch, oder?", fragte Rosa mich. Ich nickte und machte mich an meinem Spintschloß zu schaffen. Als ich das blöde Ding endlich aufbekam, fiel mir ein kleiner Zettel entgegen. „Was ist denn das?", fragte Rosa. Ich hob ihn auf und faltete ihn auseinander. „Ich liebe dich!", stand einfach nur auf dem Zettel. „Wie süß. Das war bestimmt Nathaniel!", flüsterte Rosa. Mit hitzigen Wangen packte ich den Zettel ein. Er schaffte es doch immer wieder, den Schulalltag erträglicher zu machen!