Kapitel 21

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Mittlerweile waren einige Wochen vergangen und mein Zustand verbesserte sich ganz und gar nicht. Ich blieb die ganze Zeit im Bett und hatte keine Lust irgendwas zu machen. Ich hätte vorher niemals gedacht, dass meine Laune von einem einzelnen Menschen so abhängig sein könnte. Ich dachte der Mensch ist ein Gewöhnungstier und somit würde ich mich auch daran gewöhnen ohne Soufian zu sein, aber das tat ich nicht. Das Klopfen an meiner Türe riss mich aus meinen Gedanken. Ich hatte vorher nicht mal gemerkt das ich weinte. Ich nahm ein Taschentuch, wischte mir meine Tränen weg, stand auf und ging zur Zimmertüre. Ich schloss die Türe auf und Sarah stand mit einem Teller Suppe vor mir.

Sarah: ,,Du musst was essen."

Amanda: ,,Stell es da ab, ich esse später."

Ich zeigte auf den Schreibtisch. Sarah stellte den Teller ab und verschwand schnell wieder. Ich sah es in ihren Augen das sie Nimo vermisste. Wir sprachen kaum über die Jungs. Der Geruch der Suppe stieg in meine Nase. Mein Bauch machte komische Geräusche, weil ich seit mehreren Tagen nichts Richtiges gegessen hatte. Anstatt den Löffel zu benutzen, setzte ich den Teller an meinem Mund an und begann die Suppe runter zu schlürfen. Ich stellte den Teller ab und warf mich auf mein Bett. Ich dachte an Soufian und an die Art wie er mich behandelte. Er hatte mir öfters erzählt, dass er vorher noch nie ein Mädchen liebte und das er nicht wüsste wie er damit umgehen sollte, aber schlagen und beleidigen gehörte da nicht zu dem Rezept eine gute Beziehung zu führen. Es fing stark an zu regnen, weshalb ich aus dem Fenster sah. Ich liebte Regen. Ich liebte das Geräusch und den Geruch. Ich sah aus dem Augenwinkel, dass das Mädchen von Gegenüber in mein Zimmer sah. Sie machte mir Angst. Ständig guckte sie rüber und das Minutenlang. Plötzlich tat sie etwas, was mich schockierte. Sie packte ihr Handy aus hielt es hoch, als ob sie Fotos schoss. Wie dreist konnte jemand sein? Sie sah das ich rausguckte und nutzte die Situation für sich. Ich konnte sie klar und deutlich sehen und ich wusste das ich sie kannte. Natürlich ist sie mir in der Straße öfters begegnet, aber das war es nicht. Ich schmiss mich auf mein Bett und dachte intensiv nach. Ich sprang auf und rannte zu meiner Schwester die sich gerade auf ihr Handy konzentrierte. Ich war so nervös, dass ich den Satz 10 mal falsch anfing.

Amanda: ,,Das Mädchen von gegenüber, von der ich dir erzählt habe! Ich bin mir so sicher, dass sie damals die Fotos von Soufian und mir an die Presse geschickt hat und sie auch vielleicht sogar gemacht hat. Gerade als ich rausguckt habe, hatte ich das Gefühl, dass sie Fotos von mir macht. Die war auch in München im Cub und hat Soufian nach einem Foto gefragt und dann stand die draußen, wo ich bei Osman ins Auto gestiegen bin. Die verfolgt uns Sarah!"

Sarah: ,,Jetzt mal ganz ruhig. Wie die verfolgt uns?"

Amanda: ,,Sie wohnt hier! Was soll die denn zur gleichen Zeit wie wir im gleichen Club in München machen? Das ergibt doch keinen Sinn. Wenn die keine bösen Absichten hätte warum sendet sie dann die Bilder von uns an die Presse?"

Sarah: ,,Sollen wir rüber gehen und das klären?"

Sarahs Blick wurde ernster.

Amanda: ,,Nein, wir warten mal ab."

-

Ich wurde neben meiner Schwester wach. Immer wenn es mir besonders schlecht ging und Soufian extrem vermisste, schlief ich neben ihr. Sie gab mir ein Gefühl von Sicherheit und ich musste nicht alleine sein. Sie bemerkte das ich wach wurde und streichelte meine Wange.

Sarah: ,,Morgen Mundgeruch."

Sie schrie fast vor Lachen.

Amanda: ,,Boar nerv nicht. Selber."

Ich konnte ihre gute Laune spüren und sie steckte mich damit sogar an. Sie lächelte die ganze Zeit über ihr Handy an und machte Gesichtszüge, die ich so von ihr nicht kannte.

Amanda: ,,Was ist denn mit dir?"

Sarah: ,,Ich bin glücklich. Das Wetter ist schön und die Mädels und wir gehen heute Shisha rauchen."

Amanda: ,,Ich habe kein Bock, bleibe hier."

Sarah: ,,Du MUSST! Du sperrst dich seit Wochen in deinem Zimmer ein. So geht das nicht mehr weiter, ich habe das jetzt lange genug mit angesehen."

Genervt stand ich auf und ging in die Küche. Sarah folgte mir. Wir erledigten gemeinsam die Hausarbeit und kochten. Es war bereits Abend und wir aßen gemeinsam. Jeder verschwand in seinem Zimmer um sich fertig zu machen. Sie wirkte irgendwie nervös und verhielt sich total komisch. Ich sah sie kritisch an und zog eine Augenbraue hoch. Ich duschte etwas länger als sonst. Es tat so gut das lauwarme Wasser über meinen Körper laufen zulassen. Nachdem ich fertig war, föhnte ich meine Haare, glättete sie und machte mir einen strengen, hohen Pferdeschwanz. Ich ging zu meinem Kleiderschrank und entschied mich für ein kurzes, rotes Kleid. Ich blickte zu meinem Schuhschrank und überlegte, schob die Entscheidung aber auf. Ich schminkte mich stärker als sonst. Ich mochte Schminkte, ich mochte es aber auch ungeschminkt zu sein. Hatte ich Zeit und lust schminkte ich mich, ansonsten nicht. Nach 30 Minuten schnappte ich mir meine Tasche und meine schwarzen High Heels und ging nach unten. Sarah kam nach wenigen Minuten runter und wir stiegen in die Bahn. An der Shisha Bar angekommen, warteten wir noch wenige Minuten bis Dilos und Juli auch kamen.

Dilos: ,,Einmal seit ihr pünktlich, dass ich das noch erleben darf."

Juli: ,,Lasst rein gehen."

Der Türsteher von der Shisha Bar winkte uns rein. Laute Musik dröhnte aus der Bar. Ich war vorher noch nie da. Ich sah mich um. Es war sehr voll. Überall saß jemand und auf Anhieb konnte ich auch keinen freien Tisch sehen. Die Shisha Bar war modern eingerichtet. Überall schwarze Leder Bänke und Designer Tapeten. Eine Frau kam uns entgegen und Sarah flüsterte ihr was ins Ohr. Die Frau nickte stumm und machte eine Handbewegung das wir ihr folgen sollten. Sie ging eine Stufe hoch und wir kamen zu einem abgesperrten Bereich. Hier sah es noch luxuriöser aus. Hier waren die Bänke aus weißem Leder und die Tische Silber. Das war der VIP Bereich der Shisha Bar. Die Silbernen Kronleuchter zogen mich in ihren Bann. Sie funkelten unheimlich schön. Ich bemerkte nicht das wir bereits vor einem Tisch standen. Da mich jemand leicht am Arm zog, blickte ich von dem Kronleuchter nach unten. Mein Herz blieb stehen und mein Mund stand offen. Schockiert guckte ich in...


& plötzlich gehöre ich ihm!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt