Papa: ,,Ok, dann habe ich eine Lösung für euch beide. Ihr beiden kommt um nichts Anderes drum rum. Du wirst Amanda heiraten."
Meine Tränen trockneten sofort und mein Gesicht verlor vollständig seine Farbe. Mein Mund stand auf und mein Atem hielt an. Wieder diese unangenehme Stille. Ich sah rüber zu Soufian, er sah auf unsere Hände. Meine Mutter ging auf meinen Vater zu und streichelte sein Gesicht.
Mama: ,,Komm zur Vernunft. Das Mädchen ist 17 Jahre alt und der Junge kaum älter."
Papa: ,,Stell dich nicht gegen mich. Das ist gegen meine Religion und gegen mein Prinzip. Ich lasse da auch gar nicht mehr drüber diskutieren."
Soufian bewegte sich überhaupt nicht.
Papa: ,,Du wirst mit deinen Eltern her kommen und dann bereden wir alles weitere. Geht aus meinen Augen."
Ich stand auf und auch Soufian erhob sich. Plötzlich zog er seine Hand weg und entfernte sich aus dem Wohnzimmer. Er zog seine Schuhe an und ging raus.
Amanda: ,,Schatz, warte."
Ich rannte hinter ihm her, aber er war einfach zu schnell für mich. Er schlug gegen eine Mülltonne. Als er kurz stehen blieb, holte ich ihn ein. Ich umarmte ihn von hinten und streichelte mit meinen Fingern über sein Bauch. Ich platzierte meinen Kopf so gut es ging in seinen Nacken, da er einige Zentimeter größer war als ich. Ich flüsterte ruhig in sein Ohr.
Amanda: ,,Alles wird gut."
Ich hatte Angst das er mir aus Wut irgendetwas antun könnte. Als dieser Gedanke in meinen Kopf kam, kam mir gleichzeitig eine Idee.
Amanda: ,,Ich weiß etwas."
Er drehte sich in meine Richtung und sah mich einfach nur an.
Amanda: ,,Was ist wenn ich meinem Vater sage, dass du mich geschlagen hast? Oder wenn wir einen Streit vortäuschen und so tun als hätten wir uns getrennt?"
Er zuckte nur mit den Schultern. Nach mehreren Sekunden reagierte er dann.
Soufian: ,,Dann verbietet dein Vater mir den Kontakt zu dir. Baby du verstehst das falsch. Ich will dich irgendwann auf jeden Fall heiraten, aber eben nicht jetzt. Ist noch zu früh."
Amanda: ,,Ich verstehe das doch gar nicht falsch, ich versuche nur eine Lösung zu finden. Ich will doch selber noch gar nicht heiraten. Ich müsste von hier wegziehen, das geht noch nicht klar. Ich bin erst 17."
Soufian: ,,Ich komme mit meiner Mutter zu euch und wir gucken was passiert. Ich fahre jetzt nach Hause. Die Jungs sind in 20 Minuten hier."
Wir gingen wieder zurück nach Hause. In meinem Zimmer umarmte ich Soufian und küsste ihn.m
Soufian: ,,Oh, krass. Du küsst mich von alleine."
Ich setzte einen eingebildeten Blick auf. Er legte seine nervösen und kalten Hände um meine Hüfte und zog mich näher zu sich.
Soufian: ,,Ich melde mich wenn ich zu Hause bin. Ich rede mit meiner Mutter in Ruhe und dann sag ich dir wann ich wiederkomme. Wenn Hafti davon was mitbekommt bin ich tot. Ich muss mich eigentlich auf die Tour konzentrieren."
Er küsste mich feste und etwas länger. Als ein Auto hupte löste er sich von mir und ging aus dem Zimmer. Ich ging nicht mit runter. Ich stellte mich ans Fenster und sah wie Sarah ausstieg und Soufian einstieg. Wenige Minuten später kam sie zu mir ins Zimmer und lächelte übers ganze Gesicht.
Sarah: ,,Wir sind zusammen."
Ich lächelte schließlich auch und umarmte sie.
Amanda: ,,Du hättest auch Bescheid sagen können wo du bist."
Sarah: ,,Ich hatte keinen Empfang im Hotel!"
Hotel? Was wollte sie mir damit sagen? Hatte sie etwa auch mit Nimo geschlafen? Ich fragte erstmal nicht nach, weil ich wusste das sie mich dann auch fragen würde und ich war eben noch nicht bereit darüber zu sprechen. Ich ging in die Küche und machte mir etwas zum Essen. Meine Eltern waren die ganze Zeit über mit geschlossener Türe im Wohnzimmer und stritten. Meine Mutter wusste das ich für eine Heirat nicht bereit war. Sie kämpfte für mich, für uns, für Soufian und mich!