Chapter 14

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Die Strahlen der aufgehenden Sonne schienen grell durchs Schlafzimmer, sodass ich gezwungen war aufzustehen. So einfach war das aber nicht. Yoongi war ab sofort der "Kaugummi-Idiot" und dieser Kaugummi-Idiot hatte sich im Schlaf so fest an mich geklammert und mich zerdrückt, sodass ich mich keine Millimeter weg bewegen konnte.

Sein Bein lag quer auf meinen 2 Beinen, mit dem Arm hielt er meine Mitte umschlungen und sein Gesicht war an meiner Halsbeuge vergraben. Seine Nähe machte mich wahnsinnig und außerdem musste ich aufs Klo. Vorsichtig legte ich seinen Arm weg, doch er kam wieder zurück. "Verlass mich nicht, es tut mir leid", murmelte er verschlafen. Ich seufzte nur und verdrehte die Augen. "Calm Bitch, ich gehe nur aufs Klo", sagte ich und versuchte aufzustehen.

Er ließ mich schließlich los und ich konnte endlich weg. Yoongi war schon launenhaftig, dass musste ich zu geben. Gestern Abend war er Niedergeschlagen und Unfreundlich zu mir gewesen und jetzt machte er auf Kuschelkurs. Er hatte es doch so gewollt, wieso war ich dann Schuld? Aish, ich verstand ihn nicht.

Ich beschloss ihn heute nicht mehr mit dem Kuss zu belasten und ich werde ihn auch nicht darauf ansprechen. Ich vergesse es einfach, überspiele es und denke nicht weiter darüber nach. Unnötiger Stress ist ungesund.

Ich ging zurück ins Schlafzimmer, Yoongi in der gleichen Position vorfindend, wie ich ihn verlassen hatte. Ich zog mir eine helle zerissene Jeans an und darüber ein Sweatshirt in grau mit blauer Aufschrift.

In der Küche sah ich in den Kühlschrank

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In der Küche sah ich in den Kühlschrank. Er war leer, also mussten wir heute dringend einkaufen. Im selben Moment schlurfte Yoongi mit zusammen genkiffenen Augen und abstehenden Haaren herein und setzte sich an den Tisch. "Wir müssen heute einkaufen. Der Kühlschrank ist leer", bombardierte ich ihn. "Außerdem brauchen wir noch Pappbesteck und vielleicht Klopapier. Und ich kaufe uns noch ein großes Handtuch", sagte ich weiter auf. Yoongi starrte aber nur durch mich hindurch. Ich schnippte mit dem Finger. "Hallo, hörst du?", weckte ich ihn von seinen Tagträumen auf. "Essen kaufen, Pappbesteck, Klopapier, großes Handtuch", sagte er monoton auf ohne seinen Blick zu verändern. Ich nickte zufrieden und ging meine Handtasche suchen.

Gemeinsam spazierten wir durch den Supermarkt. Jetzt mittags war es unerträglich warm draußen, doch hier war es super kühl. Ich suchte nach Reis, Yoongi war in der Fischabteilung verschwunden. "Hab ihn", sagte er, kam auf mich zu und legte den Lachs in den Einkaufswagen. Wir liefen weiter und hatten schnell den Einkaufswagen voll. Zuhause packten wir die 3 großen, schweren Tüten aus und verstauten alles in die Schränke und den Kühlschrank. Danach machte ich das Mittagessen. Yoongi schlang mein Gekochtes in Rekordzeit herunter.

"Wie wärs wenn wir heute zu den Fahrgeschäften ein paar Meter weiter gehen?", fragte ich ihn. "Du willst schon gleich an Tag 2 so eine Action hinlegen?", sagte er skeptisch mit vollem Mund. "Diese Action wird dir gut tun, glaub mir", versicherte ich ihm und dachte daran, dass ich ihn damit vielleicht auflockern konnte. Er legte nur seinen Kopf schief und kaute mit vollen Backen. "Keine Lust", sagte er schließlich und wandte sich wieder seinem Essen zu. Ich setzte mich gegenüber von ihm hin. "Yoongi, hör zu...", fing ich an auf ihn einzureden. "Das gestern war nicht der Rede wert. Du musst dich nicht gleich schuldig fühlen. Es ist eben passiert", sagte ich mit Mitgefühl. Komisch, dass ich so etwas hatte. Mitgefühl war doch nur etwas für Schwache.


Er lächelte nur bitter. "Es hätte nicht passieren dürfen. Ich habe unsere ganze Freundschaft zwischen uns zerstört", gab er sich weiter die Schuld. Freundschaft? Wir waren also mehr als nur "Bekannte"? Irgendwie freute mich das zu hören. Yoongi war...
Also mein Freund. Ein Freund, besser gesagt. Ich hatte einen Freund!

Ich schüttelte nur den Kopf. "Nein, das ist nicht wahr. Bin ich weggerannt? Ich bin noch hier, Yoongi. Hätte ich nicht wegrennen müssen, als ich erfahren hatte, weshalb du mich überhaupt als Einzige aller Mädchen ansiehst?", stellte ich ihn zur Rede. Er sah geschockt auf, verschluckte sich und musste husten. Aber er beruhigte sich wieder. "Sprich nicht davon", sagte er mit gequältem Gesichtsaudruck.

"DANN SAG MIR OB ES STIMMT!", wurde ich unabsichtlich lauter und schlug wütend mit der Faust auf den Tisch. Yoongi zuckte zusammen. Er legte seine Stäbchen zur Seite und atmete tief ein und aus. "Ich weiss es nicht. Du bist ihr einfach so ähnlich. So verdammt ähnlich. Wie du lachst. Wie du gehst. Wie du meinen Namen sagst. Wie du mich ansiehst", zählte er auf und am Ende wurde seine Stimme immer brüchiger. "Du hast sogar den gleichen friedlichen Ausdruck beim Schlafen wie sie", sagte er den Tränen nahe.

Sofort stockte mein Atem.

Nein, nein, nein, nein, nein...

Nicht weinen, er durfte nicht weinen. Bitte, das würde ich nicht verkraften.

Sofort eilte ich zu ihm und umarmte ihn tröstlich. Seine Körperwärme wärmte mein kaltes Herz für einen kurzen Moment. Yoongi, oh Yoongi...

"Ich bin so verwirrt. Es ist wie eine Qual dich zu sehen und gleichzeitig das größte Geschenk auf Erden", flüsterte er schmerzerfüllt. Ich strich ihm über den Rücken. "Ich weiss nicht ob ich dir geben kann, was du brauchst", sagte ich vorsichtig. "Und wenn du mich wirklich willst, wenn ich dir wirklich helfen soll...dann musst du nur mich wollen. Nur mich, einzig und allein mich. Nicht sie in Verbindung mit ihr", stellte ich ihm das Ultimatum. Wenn er mich haben will, dann soll er das. Dann gehöre ich nur ihm. Dann bin ich deins, Yoongi.
Er löste sich von mir und sah mir in die Augen.

Schweigen.

Sekunden verstrichen.

"Ich weiss nicht ob ich das kann", hauchte er schließlich mit gesenktem Kopf. Ich sah ihn an. So etwas Schönes wie er durfte nicht traurig sein. Wieso gab es nur Gefühle? Sie zerstörten doch nur alles Schöne. Gefühle waren unnötig, machten Menschen zu Schwächlingen. Gefühle kontrollierten einen. Ich wollte mich nie kontrollieren lassen. Nie.

Doch Yoongi hatte schon unbewusst die Kontrolle über mich.

Dann musst du mich für immer vergessen, hallte es in meinem Kopf wieder.

Ich lächelte nur traurig. Ich lächelte krampfhaft meine Gefühle für ihn weg.

Wollte ich es je soweit kommen lassen?

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